Nachdem in den letzten Wirtschaftsethischen Foren ältere Arbeitnehmer, Väter und Mütter in Unternehmen im Fokus standen, wollen wir am 22.10.2007 über die Situation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen diskutieren. In drei Fachforen sollen die besonderen Probleme für jüngere Menschen auf dem Arbeitsmarkt sowie Lösungsansätze skizziert werden. Dabei steht die Frage nach den unterschiedlichen Verantwortlichkeiten für die Integration junger Menschen in den Erwerbsprozess auf gesamtwirtschaftlicher, betrieblicher und persönlicher Ebene im Zentrum. Das Forum 1 befasst sich mit der Verantwortung von Politik und Wirtschaft, die Ausbildungssituation in Deutschland zu verbessern. Zentral sind die Fragen der Ausbildungsreife einerseits und der Hilfestellungen für schwervermittelbaren Jugendlichen bei der Arbeitsmarktintegration andererseits. Wie können Kirche, Staat und Unternehmen besser zusammenwirken und wer muss welche Aufgabe übernehmen? Wie lassen sich Qualifikation und Ausbildungsfähigkeit frühzeitig verbessern? Das Forum 2 beleuchtet die Unternehmenspraxis in Betrieben und Einrichtungen. Neben praktischen Lösungen für die Aus- und Weiterbildung von gering qualifizierten Jugendliche soll auch über die Schwierigkeiten an der „zweiten Schwelle“ diskutiert werden. Wie können Unternehmen auf fehlende berufs- und arbeitsmarktnahe Gestaltung der schulischen und akademischen Bildung reagieren? Welche Hilfestellungen können Unternehmen angesichts enger werdender Bewerbermärkte geben? Was ist dran an der „Generation Praktikum“? Im Forum 3 stehen das Individuum und seine Verantwortung für die eigene Aus- und Weiterbildung im Zentrum der Debatte. Wenn staatliche Regulierungen die Jobsicherheit nicht nachhaltig erhöhen können, welche Bedeutung kommt dann dem „lebenslangen Lernen“ und der Sicherung der „Employability“ zu? Welche Vorstellungen und Erwartungen sind hierzulande mit den Themen „Ausbildung“ und „Laufbahn“ verbunden? Gilt es, vom Wunsch nach (Arbeitsplatz-)Sicherheit Abschied zu nehmen, oder kann Flexibilität zu einer neuen Form von Sicherheit ("Flexicurity") beitragen? Die Veranstaltung will einen Gesamtüberblick über die differenzierten Problemlagen auf dem Arbeitsmarkt für jüngere Menschen bieten und Lösungsmöglichkeiten aus Sicht der Unternehmen, aus Sicht der Politik und aus Sicht der Kirchen diskutieren. Zielgruppen der Fachtagung sind Interessenten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kirchen, die lösungsorientiert über die Zukunft der nächsten Generation diskutieren und praktische Anregungen für den Unternehmens- und Einrichtungsalltag sammeln möchten.
Wir freuen uns auf die Gespräche und Diskussionen mit Ihnen.
Joachim Hake
Direktor der Katholischen Akademie in Berlin
Dr. Rüdiger Sachau
Direktor der Evangelischen Akademie in Berlin
Prof. Dr. Michael Hüther
Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
Montag, 22.Oktober 2007
10.30 Uhr Anmeldung
11.00 Uhr Forum 1: Mehr Chancen, mehr Befähigung: Welche Pflichten haben Politik, Kirche und Wirtschaft?
Prof. Dr. Michael Hüther,
Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
Klaus-Dieter Karl Kottnik,
Präsident des Diakonischen Werkes der EKD
anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion
Moderation: Dr. Michael Hartmann
12.30 Uhr Mittagsimbiss
13.30 Uhr Forum 2: „Lehrstellenmangel“ und „Generation Praktikum“: WelcheBildungsverantwortung haben Betriebe und Einrichtungen?
Dr. Eric Schweitzer,
Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin und
Vorstandsmitglied ALBA AG
Ulrich Borchert,
Vorsitzender der Kommission „Mitarbeit in der Caritas“ und
Vorstandsmitglied des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn e.V.
anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion
Moderation: Dr. Dominik H. Enste
15.00 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Forum 3: Sicherheit vs. Flexibilität: Welche Verantwortung hat der Einzelne?
Dr. Susanne Gaschke,
Redakteurin, „Die Zeit“, Hamburg
Prof. Dr. Jutta Rump,
Leiterin des Instituts für Beschäftigung und Employability,
Fachhochschule Ludwigshafen
Konrad Tack,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Süd
anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion
Moderation: Dr. Maria-Luise Schneider
17.00 – 17.15 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse
Anschließend Besichtigung des Ludwig Erhard Hauses mit Führung und Erläuterung der Architektonik und Ausklang bei alkoholfreien Getränken, Bier, Wein