Die Lebensweisheiten zum Thema Maßhalten sind ungezählt. Ihre Essenz findet sich in dem alten deutschen Sprichwort „All zuviel ist ungesund“, in Frankreich heißt es: „Wer Herr über seinen Durst ist, ist auch Herr über seine Gesundheit“. Maßhalten und sein Maß kennen zählt zu den Kardinaltugenden.
Angemessenes Führungshandeln braucht ein deutliches Gespür für das eigene Maß und seine Grenzen. Denn Führung bedeutet, anderen Menschen Maßstäbe für ihr Handeln zu setzen. Setzt das nicht voraus, eigene Maßlosigkeit zu erkennen und zu managen?
Führung mit Augenmaß darf nicht im Mittelmaß enden. Man muss jedoch als Voraussetzung für Kreativität, Innovation und Erfolg nicht gleich den Exzess propagieren, wie Oscar Wilde es tut. Leistungswille und Ehrgeiz sind Bedingungen, die es Einzelnen, Unternehmen und Institutionen überhaupt erst ermöglichen, Ziele zu erreichen und Werte zu schaffen. Unmerklich kann daraus aber blinder Leerlauf werden.
Moralische Urteilsfähigkeit ist von Führungskräften gefordert, um sich im beruflichen Alltag nicht selbst zu verlieren. Sie ist nötig, um Unternehmen die Akzeptanz und Reputation zu ermöglichen, die sie – das zeigen aktuelle Diskussionen um Wirtschaft und Werte – in der Gesellschaft brauchen.
Die beiden kirchlichen Akademien in der Hauptstadt und das Konstanz Institut für WerteManagement laden zum fünften Mal zum „Berliner Forum“ für junge Führungskräfte ein.
Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Maria-Luise Schneider, Katholische Akademie zu Berlin
Professor Dr. Josef Wieland, Konstanz Institut für WerteManagement (KIeM)
DONNERSTAG, DEN 25. JANUAR 2007
10.30 Uhr Anmeldung und Stehkaffee
11.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
11.15 Uhr Macht, Status, Leistung: macht Mäßigung schwach?
Über Corporate Responsibility in und auf den Kapitalmärkten
Ralf Frank MBA, Geschäftsführer der DVFA - Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management, Dreieich
12.45 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Case Study zur ethischen Entscheidungsfindung
Mit Professor Dr. Josef Wieland, KIeM, Konstanz
Bearbeitung in Gruppen und Auswertung im Plenum
mit Kaffeepause
18.00 Uhr Persönliche Moral?
Gibt es in der neuen Weltwirtschaft einen Ort für individuelle Unternehmermoral?
Professor Dr. Friedrich Wilhelm Graf, Lehrstuhl für Systematische Theologie und Ethik,
Ludwig-Maximilians-Universität München, z. Zt. Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin
20.00 Uhr Abendessen auf Einladung
des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes im Restaurant Refugium in derFranzösischen Friedrichstadtkirche (Französischer Dom) auf dem Gendarmenmarkt/Berlin-Mitte
Dinner Speech
Dr. Karl-Peter Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV, Berlin
FREITAG, DEN 26. JANUAR 2007
9.00 Uhr Leistungswille und menschliches Maß
Beobachtungen aus Politik und Medien
Tissy Bruns, Leiterin der Parlamentsredaktion, Der Tagesspiegel, Berlin
10.15 Uhr Kaffeepause
10.45 Uhr Vorbilder prägen Organisationen
Maßhalten als Leitbild der neuen Elite?
Gregor Vogelsang, Geschäftsführer, Booz Allen HamiltonGmbH, München
12.00 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung