Protestanten als Alltagskünstler
Die „Betenden Hände“ von Dürer über dem Bett, der stilisierte Fisch auf der Kofferhaube, das Calvindenkmal auf dem Rathausplatz, die Lutherrose als Reformationsbrötchen, die Trinitätsikone als Lesezeichen, das Bibelwort „Schwerter zu Pflugscharen!“ auf dem Ärmel der Friedensbewegten … Manchmal werden große und kleine Kunstwerke für ganze Generationen zu Sinnträgern der christlichen Botschaft und zum Markenzeichen der evangelischen Identität. Wenn es darum geht, dem eigenen Glauben sichtbar Gestalt zu geben, kann jeder Christ zu einem Künstler werden. So entsteht protestantische Alltagskunst, inmitten von sakraler Hoch- und bunter Popkultur, aus Kitsch, Kommerz und Kirche.
Lassen sich Spuren von Alltagskünstlern im biblischen Zeugnis wiederfinden? Vielleicht ja nicht beim ersten Hinsehen, denn große Kunstwerke wie Salomos Tempel beruhen nicht auf Imitation und Zufall, sondern auf Sorgfalt und künstlerischem Geschick. Vielleicht ja doch? „Ich bin für viele wie ein Zeichen, aber du bist meine starke Zuversicht“, singt der Psalmist und öffnet den Blick für die Bedeutung des Alltagshandelns als Lebenskunst.
Das diesjährige Seminar für Gemeindeglieder aus den Kirchen der GEKE will ihr Interesse an protestantischer Alltagskultur in Europa wecken und der Frage nachgehen, welches die gemeinsamen Überzeugungen und Erfahrungen von evangelischen Christen sind, denen die vorgestellten Kunstwerke Referenz erweisen.
Die Bibelwoche wird zweisprachig (englisch/deutsch) durchgeführt. Simultanübersetzung (englisch/deutsch) wird während der Tagung zur Verfügung gestellt.
Die Tagung wird geleitet von:
Prof. Dr. Martin Friedrich, Wien
Dr. Hansjürgen Luibl, Erlangen
Pfr. Gerhard Frey-Reininghaus, Prag