Depression

Tagung

Depression

Zum Umgang mit der Volkskrankheit

Tagungsnr.
19/2008
Von: 06.06.2008 17:00
Bis: 08.06.2008 14:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Gesellschaftliche Bedingungen gelten als zentrale Ursache für die Zunahme von Depressionen in den Industrienationen. Was kann der Einzelne tun, um Depressionen vorzubeugen, und wo gibt es gesellschaftliche Ansätze, um das Risiko für solche Erkrankungen zu verringern?


Inhalt

Die Volkskrankheit Depression wird in 10-15 Jahren nach den Herz – und Kreislaufkrankheiten weltweit die zweithäufigste Erkrankung sein. Nach Aussagen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steigt die Zahl der Betroffenen an; sie wird momentan mit weltweit etwa 121 Millionen Kranken angegeben. Die Wahrscheinlichkeit, an einer Depression zu erkranken, beträgt hierzulande im Schnitt mehr als 15 Prozent. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Das "typische Alter" für eine Ersterkrankung liegt zwischen dem 25ten und dem 44ten Lebensjahr.

Immer deutlicher wird, in welchem Maße gesellschaftliche Umstände für die Entstehung und Verbreitung von Depressionen verantwortlich sind. Gefühle des „Disembedding“, Überforderung, berufliche wie persönliche Existenzunsicherheit etc. - Experten halten Lebensbedingungen von Menschen in westlichen Gesellschaften für eine zentrale Ursache im massiven Anstieg der Depressionen.

Die Tagung nimmt zunächst wesentliche Ursachen für die Zunahme von Depressionen in hoch entwickelten Industrieländern in den Blick. Herausforderungen an den Einzelnen, die ihn schließlich zur Erschöpfung bringen können, werden dargestellt (Identitätssuche, Getriebenheit in der Zeit, Mobilitätsanforderungen, Bewährungsanforderungen und Selbstinszenierung, Überforderung). Im zweiten Teil der Tagung werden Überlegungen vorgestellt, wie einer weiteren Zunahme der Depression entgegengewirkt werden kann. Was kann der Einzelne tun, gesund zu bleiben und wo gibt es gesellschaftliche Ansätze für die Prävention von Depressionen?


Wir laden Sie ein, an diesen Gesprächen teilzunehmen


Simone Ehm

Evangelische Akademie zu Berlin


Ulrike Poppe

Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Freitag, den 6. Juni 2008


17.00 Uhr Anmeldung

18.00 Uhr Abendessen


19.00 Uhr Begrüßung und Einführung

Simone Ehm, Ulrike Poppe


I. SCHWERMUT, SCHWARZE GALLE, MELANCHOLIE, TRÜBSINN, DEPRESSION – ÜBER DAS LEIDEN AN INNERER LEERE


19.15 Uhr Der erschöpfte Mensch

Volkskrankheit Depression – Ein Befund

PD Dr. Peter Schönknecht, leitender Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Leipzig


ab 21.00 Uhr Offener Abend


Samstag, den 7. Juni 2008


ab 8 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


09.30 Uhr „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin…“

Melancholie als Gemütsmerkmal des produktiven Geistes

Dr. Christof Renfert, Literaturwissenschaftler, Paris / Berlin


10.30 Uhr Kaffeepause


II. DEPRESSION UND SPÄTMODERNE GESELLSCHAFT – EINE ANALYSE


11.00 Uhr Unbehagen oder Depression?

Psychoanalytisch-sozialpsychologische Aspekte der spätmodernenen Gesellschaft

Prof. Dr. Hans-Joachim Busch, Soziologe, J.W. Goethe-Universität, Frankfurt


12.30 Uhr Mittagessen


14.00 Uhr Wurzeln schlagen

Mobilitätsanspruch und Sehnsucht nach Beheimatung

Prof. Dr. Beate Mitzscherlich, Psychologin, Westsächsische Hochschule Zwickau


15.30 Uhr Der Zwang zur Eile

Das Leiden an der knapper gemachten Zeit

Prof. Dr. Marianne Gronemeyer, Erziehungswissenschaftlerin, Fachhochschule Wiesbaden


17.00 Uhr Kaffeepause


17.30 Uhr Überfordert und Unterfordert

Psychische Fehlbelastungen und Stressfaktoren im prekären Arbeitsmarkt

Dr. Gert Beelmann, Institut für Psychologie der Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit, Universität Bremen


19.00 Uhr Abendessen


20.00 Uhr Wege aus einer erschöpften Gesellschaft

Prof. Dr. Heiner Keupp, Sozialpsychologe, Universität München


21.30 Uhr Offener Abend



Sonntag, den 8. Juni 2008


ab 8 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


9.00 Uhr Andacht

Marita von Lersner


III. DAS RICHTIGE MAß FINDEN – PRÄVENTION FÜR DEN EINZELNEN UND DIE GEMEINSCHAFT


9.45 Uhr Resilienz - Was macht den Einzelnen stark?

Prof. Dr. Bruno Hildenbrandt, Sozialwissenschaftler, Friedrich-Schiller-Universität Jena


10. 45 Uhr Kaffeepause


11.15 Uhr Diskussion: Wie kann Gesellschaft beitragen, Depressionen vorzubeugen?

Prof. Dr. Heiner Keupp, Sozialpsychologe, Universität München

Dr. Ernestine Wohlfahrt; Arbeitsgruppe Transkulturelle Psychiatrie / ZIPP- Zentrum für Interkulturelle Psychiatrie, Psychotherapie und Supervision, Charité Berlin

Sonja Müseler, Telefonseelsorge, Berlin


13.00 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung


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Leitung

Simone Ehm

Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften

Telefon (030) 203 55 - 502

Ulrike Poppe

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