Auslandseinsätze der Bundeswehr, die Situation in Darfur und im Kongo und nicht zuletzt die Lage im Irak sowie der internationale Terrorismus sind ständige Herausforderungen für die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Wie weit reichen zivile Mittel? Dürfen im Grenzfall militärische Mittel angewandt werden, wenn ja von wem und wie soll darüber entschieden werden? Das sind Fragen, denen sich auch eine christliche Friedensethik stellen muss. Die EKD hat ihre Positionen dazu Ende 2007 aktualisiert und in einer neuen Friedensdenkschrift veröffentlicht. Diese wird mit der Tagung zur Diskussion gestellt.
Die Tagung ermöglicht den fachlichen Diskurs u. a. über die Bedeutung des Internationalen Rechts, den Primat der zivilen Konfliktbearbeitung wie die Kriterien des Paradigmas der „rechtserhaltenden Gewalt“ im Rahmen des Leitbildes vom „gerechten Frieden“.
Die Diskussionen um die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik, um Militäreinsätze und zivile Krisenprävention müssen auf der Basis ethischer Orientierungen und politischer Vernunft geführt werden. Die ethischen Grundaussagen wie die damit verbundenen Sachfragen müssen gesellschaftlich breit diskutiert werden. Ziel ist es, in der Hauptstadt die neue Friedensdenkschrift der EKD mit ihren Autoren/-innen und Fachleuten kritisch zu reflektieren, um Impulse für den friedensethischen Diskurs in Kirche, Politik und Gesellschaft zu entwickeln.
Dr. Rüdiger Sachau
Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Michael Haspel
Evangelische Akademie Thüringen
Uwe Trittmann
Evangelische Akademie Villigst
Freitag, den 15. Februar 2008
18.00 Uhr Begrüßung und Einführung in die Thematik
18.15 Uhr Sicherheitspolitische Herausforderungen - friedensethische Perspektive
Die neue Friedensdenkschrift der EKD Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann, Hannover
Staatsminister Gernot Erler, Auswärtiges Amt, Berlin
19.45 Uhr Transfer der Tagungsteilnehmer/-innen nach Schwanenwerder
Abendessen
Samstag, den 16. Februar 2008
8.00 Uhr Frühstück
8.45 Uhr Morgenandacht
Uwe Trittmann, Villigst
9.00 Uhr Zentrale Themen der Friedensdenkschrift
im Diskurs
Internationales Recht und die Zukunft des Multilateralismus
Prof. Dr. Dr. Sabine v. Schorlemer, Dresden
Korreferat: PD Dr. Stefan Talmon, Oxford/GB
Kaffeepause
Gerechter Frieden - Gerechter Krieg
Prof. Dr. Hans-Richard Reuter, Münster
Korreferat: PD Dr. Michael Haspel, Weimar
13.00 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr Kaffee
15.00 Uhr Sicherheitspolitische Herausforderungen und der Primat der Zivilen Konfliktbearbeitung
Vortrag:
Prof. Dr. Christopher Daase, München
Podiumsdiskussion mit:
Prof. Dr. Eva Senghaas-Knobloch, Bremen
Brigadegeneral Dr. Klaus Wittmann, Rom
Holger Haibach, MdB CDU/CSU, Berlin
Winfried Nachtwei, MdB B90/Grüne, Berlin
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr „…für gerechten Frieden sorgen“
Was kann die neue EKD-Denkschrift verändern?
Gespräch mit:
Prof. Dr. h.c. Robert Leicht, Politischer Korrespondent Die Zeit, Hamburg
Moderation: PD Dr. Michael Haspel
Musikalisches Programm:
Viola Wilmsen, Lübeck: Oboe
Izabela Melkonyan, Hamburg: Flügel
(Ende: 21.15 Uhr)
Sonntag, den 17. Februar 2008
8.00 Uhr Frühstück
9.30 Uhr Gottesdienst
„Suche Frieden und jage ihm nach“ (Ps. 34,15)
Predigt: Dr. Michael Haspel
anschl. Kaffee und Abreise