George Kennedy Allen Bell (geboren am 4. Februar 1883 in Hayling Island, Hampshire; gestorben am 3. Oktober 1958 in Canterbury) war Bischof der Church of England und ein führender Vertreter der Ökumene. Er war ein enger Freund Dietrich Bonhoeffers, der ihn über die Mitglieder des Deutschen Widerstandes informierte. Bell lehnte im Zweiten Weltkrieg
als Mitglied des englischen Oberhauses die britische Luftkriegs-strategie gegen die deutsche Bevölkerung ab. Nach dem Ende des Krieges war Bell führend in der ökumenischen Friedens-und Versöhnungsarbeit.
Im Jahr seines 125. Geburtstages und kurz nach seinem 50. Todestag soll dieses bedeutenden Mannes gedacht werden, der in der Öffentlichkeit weitgehend in Vergessenheit geraten ist.
Paul Oestreicher, der Referent des Abends, kannte Bell persönlich und wird die Person Bells und seine Anliegen nahe bringen.
Prof. Dr. Robert Leicht
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin
Dr. Rüdiger Sachau
Evangelischen Akademie zu Berlin
Propst i.R. Dr. Karl-Heinrich Lütcke
Arbeitsgemeinschaft für Berlin-Brandenburgische Kirchengeschichte
19.00 Uhr Begrüßung
19.05 Uhr George Bell: Gentleman, Bischof und Liebhaber Deutschlands
Pfarrer Dr. Paul Oestreicher
Domherr Emeritus der Kathedrale von Coventry
19.45 Uhr Interview eines Zeitzeugen
Pfarrer Rudolf Weckerling, Freund Bells
20.15 Uhr Kirchengeschichtliche Einordnung
PD Dr. Hartmut Ludwig, Kirchliche Zeitgeschichte, Theologische Fakultät der HU
Pfarrerin Ulrike Klehmet
Moderation:
Prof. Dr. h.c. Robert Leicht
Ende gegen 20.45 Uhr
Musikalische Begleitung Kantor Reinhard Eggers
Paul Oestreicher, der Bischof Bell noch persönlich kannte, wurde 1931 in Thüringen geboren. Wegen der jüdischen Herkunft seines Vaters floh die Familie 1939 nach Neuseeland. Auf der Flucht musste die Familie die Progromnacht in Berlin miterleben. Oestreicher wuchs in Neuseeland auf, wo er politische Wissenschaften studierte. Er kehrte 1955 nach Europa zurück als Fellow der Alexander von Humboldt Stiftung an der Universität Bonn.
1960 wurde Oestreicher zum Priester der Church of England geweiht. Er arbeitete in der Kirchenredaktion der BBC und als Osteuropareferent und später als Leiter des Außenamtes des Britischen Kirchenrates. 1969 bis 1981 war er Leiter einer Gemeinde in London.
Oestreicher engagierte sich für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung, unter anderem als Vorsitzender der britischen Sektion von Amnesty International und als Vizepräsident der britischen Friedensbewegung.
Bekannt wurde Paul Oestreicher als Leiter des Internationalen Versöhnungszentrums der Kathedrale von Coventry (1985 – 1997), deren Canon Emeritus er weiterhin ist.