Finanzmarktkrise und Fehlverhalten der Eliten:

Tagung

Finanzmarktkrise und Fehlverhalten der Eliten:

Wie kann die Marktwirtschaft verlorenes Vertrauen zurückgewinnen?

Tagungsnr.
31/2008
Von: 22.09.2008 10:30
Bis: 22.09.2008 17:15
Hauptstadtvertretung der Deutschen Telekom AG

Das Unbehagen an der Marktwirtschaft wächst. Vertrauen schwindet. Sicherheitsnetze für Finanzmärkte und Regeln für gutes Management können das Auftreten von Krisen begrenzen. Was muss der Staat tun, um Zustimmung zu seinen Leistungen und Akzeptanz seiner Steuerforderungen zu befördern?

Inhalt

XXI. Wirtschaftsethisches Forum


Bereits Schumpeter warnte 1950 davor, dass die größte Bedrohung für die Marktwirtschaft nicht von außen, sondern von innen käme. Dem Kapitalismus fehle „die gefühlsmäßige Anhänglichkeit an die Sozialordnung“. Die Soziale Marktwirtschaft ist aber gerade die umfassende Bemühung, den stetigen Anpassungsdruck abzufedern und produktiv umzulenken. Angesichts deutlich sichtbarer Erfolge unserer Wirtschaftsordnung – gerade auch im globalen Wettbewerb – irritieren daher die grundsätzlichen Zweifel vieler Menschen an diesem Ordnungsrahmen. Das muss Gründe haben, die sich nicht in Zahlen ausdrücken lassen. Finanzkrise, Rezessionsgefahren, Wachstumsschwäche und die Angst, im internationalen Wettlauf abgehängt zu werden, fördern die kritische Grundhaltung gegenüber der Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit der Sozialen Marktwirtschaft und damit dem Modell von Ludwig Erhard. Zusätzlich irritiert die Bevölkerung das Fehlverhalten Einzelner: Steuerhinterziehung der Geldelite, Korruption und Bestechung trüben derzeit das Bild der Wirtschaft in Medien und Öffentlichkeit.


Unsere Tagung will der Frage nachgehen, welche Institutionen, Kontrollsysteme und Managementregeln effektiv daran mitwirken können, das Auftreten und die Auswirkungen von Krisen und Fehlverhalten zu verhindern oder zu mindern. Was bedeutet dies für die systemische und unternehmerische Ebene, und wie kann die persönliche Verantwortung und ethische Selbstbindung unterstützt werden? Was muss der Staat tun, um strukturelle Anpassungen und die damit verbundenen Krisenerfahrungen so mitzugestalten, dass die Akzeptanz von Regeln sowohl seitens der Bürger wie auch der Unternehmen gefördert und nicht erschwert wird? Was muss letztlich den Menschen zugemutet werden und was kann jeder Einzelne selber tun?


Wir laden Sie herzlich zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion mit unseren hochrangigen Referenten ein.


Joachim Hake

Direktor der Katholischen Akademie in Berlin


Dr. Rüdiger Sachau

Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Michael Hüther

Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln

Programm

10.30 Uhr Anmeldung


11.00 Uhr Begrüßung und Einführung in das Thema

Fakten und Mythen zum Vorwurf des „Marktversagens“


Prof. Dr. Michael Hüther

Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln


Forum 1

Vertrauenskrise der Marktwirtschaft?


aus Sicht der Banken

Prof. Dr. Manfred Weber

Hauptgeschäftsführer Bundesverband deutscher Banken, Berlin


aus Sicht der Medien

Bernd Ziesemer

Chefredakteur Handelsblatt, Düsseldorf


aus Sicht der Wirtschaft

Prof. Dr. Michael Hüther

Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln


anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion

Moderation: Dr. Maria-Luise Schneider


12.30 Uhr Mittagessen


13.30 Uhr Forum 2

Mehr Moral und/oder mehr Kontrolle?

Gründe für und Lösungsansätze gegen Fehlverhalten


aus Unternehmenssicht

René Obermann (angefragt)

Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG, Bonn


aus Finanzmarktsicht

Prof. Thomas Gehrig, Ph.D.

Institut zur Erforschung der wirtschaftlichen Entwicklung,

Universität Freiburg


aus NGO-Sicht

Michael J. Hershman

CEO, The Fairfax Group, McLean, Virginia

Mitbegründer von Transparency International


aus unternehmensethischer Sicht

Dr. Michael Fürst

Integrity & Compliance-Manager, Novartis International AG, Basel


anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion

Moderation: Dr. Dominik H. Enste


15.00 Uhr Kaffeepause


15:30 Uhr Forum 3

Wege zur Überwindung der Vertrauenskrise - Weiterentwicklung oder Ende

der Sozialen Marktwirtschaft?


aus Sicht der Politik

Dr. Barbara Hendricks

Schatzmeisterin der SPD, Staatssekretärin a. D., Berlin


aus Sicht der Verbände

Hanns-Eberhard Schleyer

Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Berlin


aus Sicht der Kirchen

Erzbischof Msgr. Prof. Dr. Roland Minnerath, Dijon


Landesbischof Jochen Bohl

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, Dresden


anschließend Podiums- und Plenumsdiskussion

Moderation: Dr. Michael Hartmann


17.00 – 17.15 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse


anschließend Empfang

Teilen

Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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