"Zwang verwandelt die Wohltat in ein Übel" (J. H. Wichern)

Kongress

"Zwang verwandelt die Wohltat in ein Übel" (J. H. Wichern)

Evangelischer Dialog mit Politik und Wirtschaft zur Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik

Tagungsnr.
18/2008
Von: 03.06.2008 18:00
Bis: 04.06.2008 18:00
Französische Friedrichstadtkirche

Wie können Politik und Evangelische Kirche / Diakonie heute Benachteiligten unserer Gesellschaft Wege aus ihren ‚Sozialkarrieren' weisen, so wie es Wichern in seiner Zeit versucht hat


Inhalt

Die Anfänge des deutschen Wohlfahrtsstaates weisen unter anderem zurück auf das christlich-soziale Engagement des evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern, der sich im 19.Jahrhundert mit Konzepten gegen Armut, für Bildung und Ausbildung und für die berufliche und soziale Teilhabe aller

Menschen deutlich zu Wort meldete. Wichern wusste um die Bedeutung von Bildung für jede Form der (Re-)Sozialisierung, aber auch darum, dass Zwang zur Bildung diese Wohltat in ein Übel verwandeln kann. Heute stellen wir wieder eine zunehmende Verfestigung prekärer Lebenssituationen fest. Verstärkt muss nach der Durchlässigkeit zwischen gesellschaftlichen Schichten gefragt werden. Denn nur diese Durchlässigkeit eröffnet marginalisierten Gruppen Teilhabechancen am Arbeitsmarkt. Mobilität des Einzelnen reicht dabei nicht aus; angemessene Bildungsangebote vom Elementarbereich bis zum Bereich der beruflichen Aus- und Weiterbildung müssen hinzutreten. Dafür übernehmen Kirche und Diakonie mit vielfältigen Projekten Verantwortung.

Anlässlich der 200.Wiederkehr des Geburtstages von Johann Hinrich Wichern im Jahr 1808 und über zehn Jahre nach der Veröffentlichung des gemeinsamen Wortes der Kirchen zur wirtschaftlichen und sozialen Lage (1997)nehmen Diakonie und Kirche Wicherns Fragestellungen auf und reflektieren diese im Dialog mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und dem Bildungssektor. Kirchlich-diakonische Lösungsansätze und entsprechende Modellprojekte werden

zur Diskussion gestellt. Sie sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.



Bischof Dr. Wolfgang Huber

Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland


Klaus-Dieter K. Kottnik

Präsident des Diakonischen Werkes der EKD

Programm

Dienstag, 3. Juni 2008




Ab 17.00 Uhr Anmeldung


18.00 Uhr Begrüßung und geistliches Wort

Bischof Dr. Wolfgang Huber

Ratsvorsitzender der EKD



Hoffnung, Mühe, Arbeit –

warum wir für alle Chancen brauchen

Vortrag

Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales


Preisverleihung

Diakonie-Wichern-Jugendwettbewerb: „Wie sozial bist Du?“

Klaus-Dieter K. Kottnik, Präsident des

Diakonischen Werkes der EKD


Empfang


Mittwoch, 4. Juni 2008


9.00 Uhr Andacht

Cornelia Coenen-Marx, Dr. Erika Godel, Susanne Kahl-Passoth


9.15 Uhr Begrüßung

Klaus-Dieter K. Kottnik, Präsident des Diakonischen Werkes der EKD


9.45 Uhr Strategien gegen Ausgrenzung

Vortrag Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Lehrstuhl für Ev. Theologie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg


10.30 Uhr Kaffeepause


11.00 Uhr Armut /Arbeitsmarktsituation /Armutsrisiken Armut an Leib und Seele

Dr. Wolfgang Gern, Vorsitzender der Nationalen Armutskonferenz


Versus


Arbeit für Leib und Seele

Dr. Gerhard Braun, Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände


11.45 Uhr Bildung als Beitrag zu Befähigung und Teilhabe

Jugendliche beteiligen sich – ein Projekt der Evangelischen Jugendsozialarbeit


12.15 Uhr Bildung als Lebensbewältigungskompetenz

Prof. Dr. Udo Krolzik, Vorstand Bundesakademie und Führungsakademie für Kirche und Diakonie


Versus


Verantwortung und Herausforderungen für Wirtschaftsunternehmen

Dr. Thomas Köster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf


13.00 Uhr Mittagspause


14.00 Uhr Gesellschaftliche Netze gelingender Teilhabe

Vortrag

Prof. Dr. Ute Gerhard, Präsidentin der Ev. Aktionsgemeinschaft für Familienfragen


15.00 Uhr Diskussion


15.30 Uhr Kaffeepause


16.00 Uhr Sozialpolitik gegen Armut und Ausgrenzung

Moderation:Burkhard Weitz


Schlaglichter aus der Arbeit der Diakonie

Wolfgang Sartorius, Vorstandsmitglied Ev. Obdachlosenhilfe

Heidi Martinussen, Generalsekretärin Eurodiaconia


Eine Berliner Perspektive

Dr.Heidi Knake-Werner,Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales des Landes

Berlin


Eine bundespolitische Perspektive

Katrin Göring-Eckardt, MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages


Eine europapolitische Perspektive

Michael Stübgen, MdB, europapolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

(angefragt)


17.30 Uhr Visionen aus dem Rückspiegel

Bischof Dr. Wolfgang Huber und Klaus-Dieter K. Kottnik im Dialog


18.00 Uhr Ende


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Leitung

Dr. Erika Godel

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