Jeder möchte glücklich, ja selig sein. Aber was ist es nun, dieses Glück? Erkennen wir es oder laufen wir achtlos an ihm vorbei? Jagen wir ihm hinterher oder lassen wir uns finden? Ist das, was mich glücklich macht, auch Glück für Sie? Gibt es gemeinsames Glücksempfinden oder ist alles rein subjektiv? Ist jeder seines Glückes Schmied?
Je mehr wir darüber nachdenken, umso vielschichtiger entpuppt sich der Begriff „Glück“. Er schließt als Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens Empfindungen von momentanem Glücksgefühl bis anhaltender Glückseligkeit ebenso ein wie ein äußeres Geschehen, etwa einen glücklichen Zufall oder eine Schicksalswende zum Positiven. Wen wundert es da, dass sich viele verschiedene Wissenschaften des „Glücks“ angenommen haben, um jede auf ihre Weise Erklärungen zu finden. Ebenso finden wir eine Vielzahl von mehr oder weniger seriösen Veröffentlichungen mit Anleitungen und Rezepten zum Glücklichsein. Die Erfahrung von Glück und Seligkeit ist nach unserer Auffassung allerdings nicht ohne Leid- und Unglückserfahrungen möglich.
Wir möchten uns in dieser Bibelwoche auf Spurensuche nach Glück und Seligkeit in unserem Leben begeben, mit Hilfe der Bibel, u. a. der Seligpreisungen (Mt. 5ff), aus theologisch-philosophischer Sicht sowie mit heutigen anderen wissenschaftlichen Erkenntnissen aus psychologischer und medizinisch neurobiologischer Erkenntnis. In der Bibelwoche werden wir die verschiedenen Sichtweisen von Glück und Seligkeit diskutieren und aus der eigenen Lebenserfahrung heraus beschreiben.
Im Alltag bleibt oft nicht viel Zeit, über das eigene Glück nachzudenken. Gerade Menschen, die sich beruflich oder ehrenamtlich um die Pflege Anderer und damit um deren Wohlergehen, deren Glück oder Unglück beschäftigen, stellen oft die eigenen Wünsche nach Glück und Seligkeit zurück. Schließlich geht es den Anderen ja oft viel schlechter. Mit dieser Bibelwoche wollen wir Gelegenheit geben, ein paar Tage auch mit dem eigenen Glück bzw. dem eigenen Wohlergehen beschäftigt zu sein.
Leitung:
Annemarie und Rainer Koch, Köln
Prof. Dr. Joachim Rösler, Refrath