Medizinische Behandlungsfehler

Tagung

Medizinische Behandlungsfehler

Was hilft Patienten und Ärzten?

Tagungsnr.
15/2009
Von: 15.05.2009 11:00
Bis: 16.05.2009 12:30
Französische Friedrichstadtkirche

Inhalt

Trotz vieler Bemühungen um Fehlervermeidung und ein verbessertes Fehlermanagement gehören Kunstfehler leider zum Alltag der Medizin. Die rechtliche Haftung von Behandlungsfehlern erfolgt inzwischen in etablierten, durch die Rechtsprechung geprägten Strukturen, stößt jedoch vielfältig auf Unzufriedenheit. Das derzeitige, teils schwer zu durchschauende, Recht führt im ärztlichen Alltag zu Unsicherheiten und leiste einer Defensivmedizin Vorschub. Patienten soll die klare rechtliche Normierung ärztlichen Handelns zugute kommen. Dominiert jedoch das Recht das Arzt-Patienten-Verhältnis, erleben Patienten dies zumeist negativ.

Im Falle eines Behandlungsfehlers ist es für betroffene Patienten trotz der ausgefeilten Rechtsprechung schwer, zu ihrem Recht zu kommen. Der Ablauf der medizinischen Behandlung ist für Patienten kaum durchschaubar. Gleichwohl hat der Patient den an ihm begangenen Fehler zu beweisen und muss die Ursächlichkeit des dadurch eingetretenen Schadens nachweisen.

Strukturen der Arzthaftung und ihre Folgen für das Medizinsystem, Patienten und Ärzte werden momentan kaum in einer breiteren Öffentlichkeit diskutiert. Die Veranstaltung leistet eine Bestandsaufnahme des aktuellen Umgangs mit Behandlungsfehlern, diskutiert notwendige Veränderungen im derzeitigen System und beleuchtet Alternativen zur Arzthaftung wie Versicherungsmodelle oder Patientenfonds.


Die Veranstaltung wendet sich an Vertreterinnen und Vertreter aus Medizinrecht, Gesundheitspolitik, Public Health, Medizinethik, Medizinsoziologie, Mitarbeitende der Gesundheitsberufe sowie an interessierte Bürgerinnen und Bürger.


Wir laden Sie herzlich ein!


Helga Kühn-Mengel, MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung


Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Hansjörg Geiger, Alexandra-Lang-Stiftung für Patientenrechte, Kall

Programm

Freitag, den 15. Mai 2009


11.00 Uhr Anmeldung


12.00 Uhr Mittags-Büffet


12.45 Uhr Begrüßung und Einführung

Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin

Prof. Dr. Hansjörg Geiger, Alexandra-Lang-Stiftung für Patientenrechte, Kall


13.00 Uhr Menschliche Medizin – Fehler in der Arzt-Patientenbeziehung

Prof. Dr. Volker Hess, Institut für Geschichte der Medizin an der Charité, Berlin


I. Zum Umgang mit Behandlungsfehlern – eine Bestandsaufnahme


13.45 Uhr Medizinische Behandlungsfehler – Berichte aus der Praxis

Dr. Ulrike Zunker, Ärztin, Alexandra-Lang-Stiftung für Patientenrechte, Kall

Gisela Bartz, Vorsitzende des Deutschen Patientenschutzbundes, Dormagen


14.45 Uhr Kaffeepause


15.15 Uhr Das System der Arzthaftung in Deutschland – geltendes Recht, aktuelle Entwicklungen und Reformbedarf

Wolfgang Putz, Rechtsanwalt für Medizinrecht, München


16.00 Uhr Therapiewahl und medizinische Aufklärung – Zu den Auswirkungen des Arzthaftungsrechts auf das ärztliche Handeln

Angela Diederichsen, Richterin am Bundesgerichtshof, Karlsruhe

Anschließende Diskussion

17.00 Uhr kleine Pause


II. Alternativen in der Arzthaftung


17.15 Uhr Patientenentschädigungsfonds – das österreichische Modell

Dr. Gerhard W. Huber LL.M., Rechtsanwalt, Linz, Österreich


18.00 Uhr Abendessen


19.00 Uhr Was kann Deutschland vom Umgang mit Behandlungsfehlern in anderen europäischen Ländern lernen?

Oliver Dopheide, Richter am Landgericht München I

Anschließende Diskussion


Ende gegen 20.15 Uhr


Samstag, den 16. Mai 2009


III. Medizinische Behandlungsfehler – was hilft Patienten und Ärzten?


9.00 Uhr Aufarbeitung von Behandlungsfehlern: Verantwortungsethische Gesichtspunkte

Prof. Dr. Hartmut Kreß, Evang.-Theolog. Fakultät, Abt. Sozialethik, Universität Bonn


9.45 Uhr Der Umgang mit Behandlungsfehlern – Eckpunkte für ein Patientenrechtegesetz

Helga Kühn-Mengel, MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung


10.30 Uhr Kaffeepause


11.00 Uhr Alternativen in der Arzthaftung: mehr Gerechtigkeit für Patienten und Wege aus der Defensivmedizin?

Diskussion mit:

Prof. Dr. Hartmut Kreß, Evang.-Theeolog. Fakultät, Abt. Sozialethik, Universität Bonn

Helga Kühn-Mengel, MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung

Ministerialdirektor Gerrit Stein, Leiter der Abteilung Zivilrecht, Bundesministerium der Justiz

Dr. Christian Thomeczek, Geschäftsführer des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin, Berlin


12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Veranstaltung


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Leitung

Simone Ehm

Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften

Telefon (030) 203 55 - 502

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