In den aktuellen Diskussionen zur Sterbehilfe wird häufig angeführt, eine gute palliativmedizinische Betreuung verhindere das Aufkommen von Todeswünschen. Die Praxis zeigt aber, dass dem nicht immer so ist. Auch bei guter palliativmedizinischer Betreuung wünschen sich manche Menschen ausdrücklich und anhaltend, „dass alles endlich vorbei ist“. Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenhaus führt dieser Ausdruck leidender Menschen in ein ethisches Dilemma.
Der Workshop Medizinethik geht deshalb der Frage nach, welche Spielräume es in der Palliativmedizin noch gibt, körperliche Symptome wie starke Schmerzzustände, Atemnot und Übelkeit wie auch seelische und soziale Nöte zu lindern. Hier wird er nicht der Frage ausweichen, wie mit anhaltenden Todeswünschen umgegangen werden kann, wenn die Mittel der Palliativmedizin ausgeschöpft sind. Dabei geht es vor allem darum, welche ethische Verpflichtung es gegenüber dem Einzelnen gibt, als unerträglich empfundene Qualen zu beenden. Wie ist das Verfahren der terminalen Sedierung ethisch zu bewerten? Und kann die Theologie im Umgang mit den Patienten zusätzliche Gesichtspunkte für das Handeln in diesem ethischen Dilemma eröffnen?
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Martin Knechtges, Katholische Akademie in Berlin
Professor Dr. Thomas Poralla, St. Joseph Krankenhaus, Berlin
Die Veranstaltung ist mit 5 Fortbildungspunkten für die ärztliche Fortbildung bei der Ärztekammer Berlin zertifiziert.
Kooperation der
Katholischen Akademie in Berlin
mit der Evangelischen Akademie zu Berlin
und dem St. Joseph Krankenhaus, Berlin-Tempelhof
Samstag, den 14. März 2009
Ab 09.15 Uhr Anmeldung
09.45 Uhr Einführung und Szenisches Anspiel
Arbeitskreis Ethische Anspielungen, St. Joseph Krankenhaus
10.00 Uhr Was sind Todeswünsche?
Prof. Dr. Joachim Wittkowski, Dipl.-Psych., Universität Würzburg
10.30 Uhr Möglichkeiten und Grenzen medizinischer Betreuung am Ende des Lebens
Dr. Christine Marmor, Oberärztin St. Carolus Krankenhaus, Görlitz
11.00 Uhr Aktuelle rechtliche Situation in Deutschland.
Welche Grauzonen gibt es?
Rolf-Werner Bock, Rechtsanwalt, Berlin
11.30 Uhr Todeswünsche – eine theologische Perspektive
PD Dr. Hans-Gerd Angel, Universität Bonn
12.15 Uhr Mittagsimbiss
13.00 Uhr Wenn das Leben zur Qual geworden ist –
wie kann im Einzelfall mit Todeswünschen umgegangen werden?
Dr. Klaus Kobert, klinischer Ethiker, Bielefeld
Jun. Prof. Dr. phil. Helen Kohlen, Dipl. Sozialwissenschaftlerin, Vallendar
Rolf-Werner Bock, Rechtsanwalt, Berlin
Prof. Dr. Joachim Wittkowski, Dipl.-Psych., Universität Würzburg
Dr. Peter Radtke, Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien e.V., München
PD Dr. Hans-Gerd Angel, Universität Bonn
Anschließende Diskussion mit dem Publikum
gegen 15.00 Uhr Ende der Veranstaltung