Für Deutschland wie für Russland bedeutet die globale Finanz- und Wirtschaftskrise eine Zäsur. Hier wie dort sind alte Gewissheiten und Spielregeln obsolet geworden. Hier wie dort hat die Krise existierende Strukturprobleme offengelegt und potenziert. Hier wie dort drohen die „Gesellschaftsverträge“, jener implizite Konsens darüber, was eine Gesellschaft zusammenhält, aus dem Lot zu geraten.
Der gemeinsame Themenkatalog der beiden so unterschiedlichen Länder ist durch die globale Krise größer geworden. Die 14. Deutsch-Russischen Herbstgespräche versuchen eine Standortbestimmung in schnelllebigen Zeiten, in denen Prognosen schwierig und Debatten über Richtung und Ziel der beiden Gesellschaften umso wichtiger sind: Wie steht es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den beiden Ländern? Wie ändert sich die Legitimation staatlicher und wirtschaftlicher Macht? Wie könnte, wie sollte ein neuer gesellschaftlicher Konsens aussehen? Wer kann den Dialog über einen neuen „Gesellschaftsvertrag“ in den beiden Ländern anstoßen?
Zur Debatte über diese Fragen laden wir herzlich ein.
Ludwig Mehlhorn
Evangelische Akademie zu Berlin
Stefan Melle
Deutsch-Russischer Austausch
Walter Kaufmann und Jens Siegert
Heinrich-Böll-Stiftung
Freitag, den 20. November 2009
ab 16.30 Uhr Anmeldung
17.30 Uhr Begrüßung
Ludwig Mehlhorn
17.30 Uhr Gerechtes Wirtschaften?
Dr. Jewgeni Gontmacher, Zentrum für Sozialpolitik des Instituts für Wirtschaft an der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau
Prof. Dr. Joachim Schwalbach, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der HU Berlin –
Institut für Management
Kommentare:
Dr. habil. Reinhard Blomert, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung GmbH, Berlin
Dr. Natalja Subarewitsch, Unabhängiges Institut für Sozialpolitik, Moskau
Moderation: Stefan Melle
20.00 Uhr Empfang der Stiftung Deutsch-Russischer Austausch
20.30 Uhr Abendessen
Grußwort: Dr. Rüdiger Sachau, Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin
anschließend Gespräche im kleinen Kreis
Ende gegen 22.00 Uhr
Samstag, den 21. November 2009
10.00 Uhr Bewirkt die Krise ein neues Verhältnis von Bürgern und Staat?
Prof. Dr. Tatjana Worozhejkina, Moskauer Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Kommentar:
Falk Bomsdorf, ehemaliger Leiter des Moskauer Büros der Friedrich Naumann Stiftung, München
Moderation: Walter Kaufmann
11.30 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Ein neuer Gesellschaftsvertrag?
Prof. Dr. Alexander Ausan, Institut Nationales Projekt Gesellschaftsvertrag, Moskau
Andreas Poltermann, Leiter der Inlandsabteilung der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin
Kommentare:
Prof. Dr. Felix Ekardt, Ostseeinstitut für Seerecht, Umweltrecht und Infrastrukturrecht der
Universität Rostock
Moderation: Jens Siegert
13.30 Uhr Suppe und Brot
14.30 Uhr
Ende der Tagung