In der geistlichen Tradition gilt sie als tief sitzende Ursache für Verfehlungen: Die Acedia, die Trägheit des Herzens und Geistes. Sie ist nicht nur eine Herausforderung für Personen; sie kann ganze Unternehmen und Organisationen lähmen.
Die "Acedia" umfasst verschiedene Schattierungen der Lähmung, des Rückzugs oder der melancholischen Abwendung von anstehenden Aufgaben und Anforderungen des Lebens. Die Folgen sind täglich zu spüren: fatale Verschleppung von Entscheidungen, Mutlosigkeit im Durchbrechen überholter Routinen, mangelndes Vertrauen in die Kraft des eigenen Handelns. Was macht diese Haltung so bedenklich, aus welchen verborgenen Impulsen speist sie sich, und wie ist ihr zu begegnen?
Techniken der Führung und Selbstführung lassen sich im Spiegel der Acedia auf ihre langfristige Tragfähigkeit hin überdenken: Wo bleiben Personen und Organisationen hinter ihren Möglichkeiten zurück und geben sich trügerischen Sicherheiten und damit riskanten Trägheiten hin? Wo kippt eine heimlich empfundene Vergeblichkeit in vorgetäuschten Zweckoptimismus oder ein unglaubwürdiges Überspielen von Handlungsblockaden um?
Die beiden kirchlichen Akademien in der Hauptstadt und das Konstanz Institut für WerteManagement laden zum siebten Mal zum „Berliner Forum“ für junge Führungskräfte ein.
Dr. Michael Hartmann
Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Maria-Luise Schneider
Katholische Akademie in Berlin
Professor Dr. Josef Wieland
Konstanz Institut für WerteManagement (KIeM)
Donnerstag, den 22. Januar 2009
10.30 Uhr Anmeldung und Kaffee
11.00 Uhr Begrüßung und Eröffnung
11.15 Uhr „Trägheit des Herzens“ (Acedia) in der Führungspraxis:
Hinweise und BeispieleProf. Dr. Josef Wieland, Direktor des Konstanz Institut für WerteManagement
12.45 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr Veränderungen oder Leerlauf - Erfahrungen aus Unternehmen und Management
Dr. Klaus Schmid, Geschäftsführer Vattenfall Europe Business Service GmbH, Berlin
16.00 Uhr Pause
16.30 Uhr Trägheit der Herzens, Trübung des Willens.
Was sagen moderne Führungskonzepte zum Zusammenhang von Führung und Selbstführung?Prof. Daniel F. Pinnow, Geschäftsführender Direktor, Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft Überlingen
18.00 Uhr Pause und Spaziergang zum Gendarmenmarkt
19.00 Uhr Abendessen
auf Einladung der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse Darmstadt (KZVK)
im Restaurant Refugium in der Französischen Friedrichstadtkirche (Französischer Dom) auf dem Gendarmenmarkt/Berlin-MitteDinner Speech
Stephan Schulze Schwienhorst, Vorstandsvorsitzender der KZVK Darmstadt
Freitag, den 23. Januar 2009
9.00 Uhr Konstanz oder Trägheit. Neues wagen aus der Kraft, sich treu zu bleiben
Erfahrungen mit der Politik
Bundesministerin a.D. Renate Schmidt MdB
10.30 Uhr Pause
11.00 Uhr Schweren Mutes sein: Regeln im Umgang mit der „Wurzelsünde“ der Trägheit
Pfarrer Hans-Georg Filker, Direktor und Sprecher des Vorstands der Berliner Stadtmission
12.30 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung