Slowakei

Studienreise

Slowakei

Studienreise

Tagungsnr.
23/2010
Von: 02.09.2010 08:00
Bis: 09.09.2010 17:00
Slowakei

Zwanzig Jahre nach dem Ende des Kommunismus hat sich die Slowakei den Ruf eines „Tatra-Tigers" erworben. Nicht alle Gruppen der Bevölkerung profitieren gleichermaßen vom wirtschaftlichen Erfolg. Neben Einblicken in Politik, Geschichte und kirchliches Leben werden wir auch die Probleme bei der Integration der Roma studieren.

Inhalt

Studienreise in Zusammenarbeit mit dem Reisebüro Marco der Pole, Krakau


Bei unseren Studienreisen in Ostmitteleuropa streben wir stets ein Programm an, das die Wahrnehmung kulturhistorisch belangvoller Schönheit mit der Aufmerksamkeit für wichtige zeitgeschichtliche Themen und die aktuelle politische Lage in Einklang bringt. Wir hoffen, dass dieses Gestaltungsprinzip auch im folgenden Reiseplan erkennbar ist. Die Minderheit der Roma und Sinti wollen wir in besonderer Weise in den Blick nehmen.


Kulturell führt die Reise in eine multiethnisch und multireligiös geprägte Region im geographischen Zentrum Mitteleuropas. Jahrhunderte lang lebten dort Slowaken, Ruthenen, Deutsche und Ungarn miteinander – Slowaken und Ruthenen in den Dörfern, Deutsche in den Städten, der ungarische Adel in Schlössern und auf Gutshöfen. Auch Juden und Roma ließen sich dort nieder. Eine in ihrer Originalität erhalten gebliebene Volksarchitektur prägt die Landschaft bis heute. Das einst friedliche Zusammenleben hat sich im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts zu einem Konflikt zwischen den einzelnen Ethnien entwickelt, dessen Folgen bis heute spürbar sind, z. B. in einem noch immer gespannten Verhältnis zu den Ungarn. Insbesondere die Lage der Roma – in der Zips 20% der Einwohner – stellt ein ernsthaftes Konfliktpotential dar.


In politischer Hinsicht ist die heutige Slowakische Republik der historisch erste slowakische Staat mit einer demokratischen Verfassung. Denn die Erste Slowakische Republik war nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei 1938/39 de facto ein Satellitenstaat des Deutschen Reiches. Auch die „Zweite Republik“ ist das Zerfallsprodukt einer tschecho-slowakischen Föderation – im Gegensatz zu 1939 erfolgte die Trennung von der Tschechischen Republik im Jahre 1993 allerdings einvernehmlich und friedlich.


Seit 2004 Mitglied der Europäischen Union, versteht sich die Slowakei mit ihrer bergigen Landschaft gern als die „Schweiz Osteuropas“. Aber warum eigentlich hat sie dann – als das neben Slowenien bisher einzige Land Ostmitteleuropas – den Euro eingeführt?


Sie sind herzlich eingeladen.


Ludwig Mehlhorn

Evangelische Akademie zu Berlin


Marek Frysztacki

Marco der Pole, Krakau

Programm

Donnerstag, 2. September 2010


Hauptstadt Bratislava


Vormittags: 8.55 Uhr Berlin-Tegel nach Wien, Transfer zum Hotel in Bratislava, Check-in.

Nachmittags: Besichtigung der Altstadt von Bratislava – der Donauschönheit. Die frisch sanierte Altstadt reizt mit einer Vielfalt von Architekturdenkmälern von Gotik bis Jugendstil. Und das über der Altstadt gelegene Schloss bietet einen hervorragenden Blick auf die Donau und die gesamte Stadt.

Abends: Abendessen in der Altstadt.


Freitag, 3. September 2010


Politik und Wirtschaft


Vormittags: Gespräche mit Journalisten und/oder Nichtregierungsorganisationen (Milan Simecka Stiftung)

Nachmittags/Abends: Zur freien Verfügung.


Samstag, 4. September 2010


Gold und Silber


Bratislava – Banska Stiavnica – Banska Bistrica – Levoca

Fahrt zu der silbernen Stadt Banska Stiavnica /Schemnitz – einer inmitten herrlicher Mittelgebirgs-Landschaft gelegenen historischen Stadt, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die Stadt ist die älteste Bergstadt der Slowakei und war schon im 13. Jahrhundert für ihren Gold- und Silberabbau bekannt. Schemnitz war außerdem Sitz der ersten Bergbauakademie in der Welt; heute ist Schemnitz ein lebendiges Freilichtmuseum. Das nächste Ziel ist Banska Bistrica (Neusohl) – die bedeutendste Stadt der Mittelslowakei. Jahrhundertelang war sie das Zentrum des Bergbaus, dem sie ihren Reichtum verdankt. Das Stadtzentrum bilden die Stadtburg, die prächtige Pfarrkirche mit ihrem Altar vom uns schon bekannten Meister Paul aus Leutschau, das Renaissance-Rathaus und ein weiter Marktplatz mit Bürgerhäusern aus verschiedenen Zeiten. Der Marktplatz und die von ihm abgehende Hauptstraβe bilden eine lebendige Fußgängerzone.

Weiterfahrt nach Levoca. Hotelbezug und Abendessen in Levoca.



Sonntag, 5. September 2010


Zips


Vormittags: Besichtigung von Levoca/Leutschau – der alten Hauptstadt der Zips mit Re-naissance-Stadtkern und vielen kulturhistorischen Baudenkmälern, u. a. dem mächtigen Rathaus und der imposanten gotischen St. Jakob-Kirche, die den gröβten mittelalterlichen Altar Europas, das Lebenswerk Meister Pauls von Leutschau, beherbergt.

Nachmittags: Fahrt zu der alten Zipser Stadt Kezmarok/Kesmark, bekannt durch ihr evangelisches Lyceum – eine der bedeutendsten Lehranstalten der Zips. Farbenfrohe Gie-belhäuser mit Schindeldächern, die gotische Pfarrkirche und die Stadtburg sowie die evan-gelische Holzkirche – die zweitgrößte der Slowakei – bilden ein Architekturensemble. Un-terwegs nach Kiesmark Halt in Spisska Sobota/Georgenberg – ein wichtiges Handelszentrum der Zips mit historischer Stadtbebauung und der St. Georg-Kirche mit dem Altar von Meister Paul von Leutschau.

Abends: Rückkehr nach Leutschau. Abendessen im Hotel.


Montag, 6. September


Sinti und Roma


Vormittags: Weiterfahrt nach Presov. Unterwegs Halt im Zipser Kapitel, dem geistlichen Zentrum der Zips. In dem nur von Geistlichen bewohnten Städtchen besichtigen wir die spätromanische Kathedrale und die Zipser Burg – eine riesige pittoreske Burgruine, die zu den gröβten Burgen in diesem Teil Europas zählt. Außerdem sehen wir eine weitere Perle der Zips – die frühgotische Kirche in Zehra. Weiterfahrt nach Presov durch mehrere von Sinti und Roma bewohnte Ortschaften.

Nachmittags: In Presov Treffen mit Vertretern des Roma Educational Centre (Rocepo, siehe: www.rocepo.sk) und evtl. anderen Institutionen, die sich mit den Sinti und Roma be-schäftigen. Besuch eines sozialen Projektes in einer Roma–Siedlung in der Nähe von Presov.

Abends: Ankunft in Kosice. Hotelbezug und Abendessen im Hotel.


Dienstag, 7. September


Kosice - Kassa – Kaschau


Vormittags: Rundgang in der zweitgrößten Stadt der Slowakei. Fahrt durch die Plattenbau-siedlung Lunik IX – das größte Roma-Ghetto Europas. Treffen mit einem Vertreter von Sinti und Roma-Organisationen.

Nachmittags: Begegnung mit einem Vertreter der ungarischen Minderheit, anschließend Zeit zur freien Verfügung.

Abends: Abendessen in einer Winzerei mit Weinprobe unweit von Kosice (Tokai Weine).


Mittwoch, 8. September


Kosice – Bratislava


Fahrt von Kosice nach Bratislava

Spätnachmittags: Ankunft in Bratislava, Hotelbezug.

Abschlussabendessen in einem Altstadtrestaurant.


Donnerstag, 9. September


Vormittags: Zeit zur freien Verfügung.

Nachmittags: Transfer nach Wien, 14.55 Flug Wien-Berlin (Ankunft 16.10 Uhr)


Änderungen vorbehalten!

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Ludwig Mehlhorn

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