„Komme ich in die Hölle, wenn ich sündige?“ Solche Fragen werden selbst heute noch von vielen jungen und alten Menschen gestellt. Tief eingegraben hat es sich ins allgemeine Bewusstsein: Die Religionen sind zuständig, Gut und Böse voneinander zu scheiden, das Gewissen nicht nur zu schärfen, sondern auch zu bedrohen.
Längst hat sich dagegen auch die Abwehr formiert: Der aufgeklärte Mensch will mit persönlichem Schuldbewusstsein nicht mehr behelligt werden. Er will „o.k.“ sein – und wird damit doch auch nicht glücklich.
Bei der Tagung werden vier preisgekrönte Filme gezeigt, die vom Schuldbewusstsein in christlichem, muslimischem und jüdischem Zusammenhang erzählen. Sie geben Gelegenheit, sich zu vergegenwärtigen, welche Verheerungen religiös grundierte Schuldverfolgung in den Seelen der Menschen anrichten kann und wie Theorie und Praxis der Wertevermittlung in Religionen manchmal auseinanderklaffen. Sie geben auch Anlass, darüber nachzudenken, was Schuld wirklich ist.
Wir laden sie herzlich ein
Ihre
Dr. Erika Godel, Evangelische Akademie zu Berlin
Angelika Obert, Rundfunkbeauftragte der EKBO
Sonntag, den 7. Februar 2010
17.30 Uhr Anreise und Anmeldung
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Begrüßung
Dr. Erika Godel
19.45 Uhr Einführung des ersten Films
Angelika Obert, Filmbeauftragte der EKBO, Berlin
20.15 Uhr Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte (Regie: Michael Haneke)
Deutschland, Österreich, Frankreich 2009 (144 Minuten)
Montag, den 8. Februar 2010
Ab 7.30 Frühstück (für Übernachtungsgäste)
09.00 Uhr Morgenandacht
09.30 Uhr Schuld und Strafe in Theologie und Recht
Ein Gespräch zwischen
Prof. Dr. Hansjürgen Garstka, Humboldt-Universität, Berlin
Dr. Hans-Hermann Wilke, Theologe, Berlin
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Fortsetzung des Gesprächs mit dem Publikum
12.30 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr Einführung des zweiten Films
Stefan Förner, Filmbeauftragter des Erzbischöflichen Ordinariats, Berlin
15.00 Uhr Takva – Gottesfurcht (Regie: Özer Kiziltan)
Deutschland, Türkei 2007 (96 Minuten)
16.30 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr Kommentar aus muslimischer Sicht
Volkan Türlü, Beauftragter für interreligiösen Dialog, Pasinger Moschee, München
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Einführung des dritten Films
Dr. Margrit Frölich, Evangelische Akademie, Arnoldshain
20.00 Uhr Waltz with Bashir (Regie: Ari Folman)
Israel, Frankreich, Deutschland 2008 (87 Minuten)
Dienstag, den 9. Februar 2010
Ab 7.30 Frühstück (für Übernachtungsgäste)
09.00 Uhr Morgenandacht
09.30 Uhr Einführung des vierten Films
Nicola Galliner, Jüdische Filmfestspiele Berlin
10.00 Uhr God on Trial (Regie: Andy DeEmmony)
England 2008 (90 Minuten)
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Gespräch mit Nicola Galliner
13.00 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung gegen 13.45 Uhr
Die Tagung wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.