Das Bild vom Halbgott in Weiß verblasst. Nicht nur in der niedergelassenen Allgemeinmedizin, zunehmend auch in den Krankenhäusern wird der Mangel an Ärztinnen und Ärzten zum Problem. Anfang des letzten Jahres hatten drei Viertel der Krankenhäuser Schwierigkeiten, offene ärztliche Stellen zu besetzen, so das Deutsche Krankenhausinstitut.
Medizinerinnen und Mediziner leiden unter Arbeitsverdichtung und Überlastung. Patientinnen und Patienten werden angesichts des Personalmangels teilweise nicht optimal versorgt.
Über 60% der Medizinstudierenden sind weiblich, und dies birgt ein großes Potential für das deutsche Gesundheitssystem. Immer noch sind jedoch Beruf und Familie oft nicht vereinbar, womit viele gut ausgebildete Medizinerinnen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen. Zudem erschweren die Strukturen vor allem im Krankenhaus, dass Frauen in Führungspositionen aufsteigen. Doch auch ihre männlichen Kollegen sind mit den Praxisbedingungen in der Medizin unzufrieden. Der Alltag in der Patientenversorgung entspricht in vielem nicht den modernen Vorstellungen von Beruf und Privatleben.
Mit welchem ärztlichen Berufsbild können sich Medizinerinnen und Mediziner heute identifizieren?
Wie muss der Arztberuf im Jahre 2020 aussehen, damit er für die kommende Medizinergeneration interessant ist? Was hält Ärzte und Ärztinnen gesund? Gemeinsam mit Experten aus Politik, Krankenkassen, Public Health und Medizin analysieren wir die Ursachen des Ärztemangels und diskutieren, wie der Arztberuf langfristig wieder an Attraktivität gewinnen kann.
Für Arbeitgeber im Gesundheitssystem werden gute Arbeitsbedingungen im Wettbewerb um qualifiziertes Personal zunehmend zum Erfolgsfaktor. Wir fragen, wie ärztliche Fachkräfte vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Berufsbildes gewonnen und gehalten werden können: Was entlastet Mediziner? Welche Tätigkeiten gehören zu den ärztlichen Kernaufgaben, welche können verlagert werden? Was trägt in der Aus- und Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten zu ihrer Motivation und Zufriedenheit bei? Welche Arbeitsbedingungen entsprechen den Erwartungen von Medizinern und lohnen sich auch betriebswirtschaftlich?
Wir laden Sie herzlich ein, über die Zukunft des Medizinberufs ins Gespräch zu kommen.
Simone Ehm
Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk
Gastprofessorin Charité, Berlin
Dr. Ulrike Ley
Coaching und Seminare, Berlin
Mit folgendem Link kommen Sie zur Pressemitteilung: http://www.eaberlin.de/F09AF651790D49FFBCA3FF01E24B2C2F.php
16.00 Uhr Anmeldung
17.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Gastprofessorin Charité, Berlin
Dr. Ulrike Ley, Coaching und Seminare, Berlin
17.10 Uhr Karriereverläufe in der Medizin – Heutige Rahmenbedingungen für die Tätigkeit von Medizinerinnen und Medizinern
Prof. Dr. Julika Loss, Medizinische Soziologie, Universität Regensburg
17.30 Uhr Was macht den Medizinberuf wieder attraktiv?
Diskussion mit:
Dr. Arne von Boetticher, Referent für Gesundheits- und Sozialpolitik, AOK Bundesverband, Berlin
Prof. Dr. Ulrike Maschewsky-Schneider, Sprecherin der Berlin School of Public Health, Charité, Berlin
Dr. Regine Rapp-Engels, Vorsitzende des Deutschen Ärztinnenbundes, Berlin
Stefanie Vogelsang, Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Berlin
Moderation: Simone Ehm
Schlaglichter aus Wissenschaft und Praxis:
Wünsche und Visionen von Medizinerinnen und Medizinern für das Jahr 2020
Warum gehen Mediziner ins Ausland?
Dr. Roman Peterson, Facharzt für Innere Medizin im NotfallZentrum Hirslanden, Zürich
Welche Vorstellungen vom Arztberuf haben Nachwuchsmediziner?
Sebastian Langer, Sprecher der Fachschaftsinitiative Medizin der Charité, Universitätsmedizin Berlin
Was hält Ärztinnen und Ärzte gesund?
Prof. Dr. Götz Mundle, Klinikleitung Oberbergklinik Berlin / Brandenburg
Moderation:
Dr. Ulrike Ley
Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk
19.00 Uhr Einladung zum Stehempfang
Ende gegen 20.00 Uhr