Eisenhüttenstadt galt als erste sozialistische Stadt der DDR - eine „gebaute Utopie“. An ihr kann man die Architekturentwicklung von den 50er bis zu den 80er Jahren ablesen. 1950 wurde mit dem Bau des ersten Hochofens des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) begonnen, 1951 mit dem Aufbau der Wohnstadt für die dort Beschäftigten mit vier Wohnkomplexen für maximal 30.000 Einwohner. Der ursprüngliche Name „Stalinstadt“ wurde im Zuge der Vereinigung mit Fürstenberg (1961) in Eisenhüttenstadt geändert.
Die frühen Wohnkomplexe waren individuell gestaltet und großzügig mit Infrastruktur ausgestattet; an der Magistrale entstanden das Friedrich-Wolf-Theater, ein Hotel und ein Kaufhaus. Die Stadt wuchs weiter. Bis in die 80er Jahre kamen die Wohnkomplexe V bis VII dazu, die beiden letzten vorwiegend in Plattenbauweise. Die Einwohnerzahl stieg bis 1989 auf 54.000, die Zahl der Beschäftigten im Werk auf 11.000. 96% aller Frauen waren erwerbstätig. Auch nach seiner Reorganisation 1990 ist das Stahlwerk strukturbestimmend für Stadt und Region. Von den heute noch 31.000 Einwohnern sind aber nur noch 3.000 im Werk beschäftigt. Über die Entwicklung von Eisenhüttenstadt wird uns Gabriele Haubold, Tochter eines ehemaligen Stadtarchitekten und Mitarbeiterin im Bereich Stadtentwicklung und Städtebau der Stadtverwaltung, informieren.
Bemerkenswert ist die Vielzahl von Kunstwerken im öffentlichen Raum. Neben einigen großformatigen Wandbildern und Farbglasfenstern sind es vor allem Plastiken von teils bedeutenden Künstlern wie Fritz Cremer, Wieland Förster und Werner Stötzer. Eines der Farbglasbilder findet man im Treppenhaus einer ehemaligen Kindertagesstätte, die jetzt das Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR beherbergt. Dieses Zentrum entstand 1993; es will mit seinen Ausstellungen kein abgeschlossenes Bild des Lebens in der DDR darstellen, sondern in charakteristischen Teilbereichen wie Wirtschafts- und Sozialpolitik, Warenangebot, Organisation des Bildungswesens mit Veranstaltungen und Veröffentlichungen zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen. Der Direktor des Zentrums, Dr. Andreas Ludwig, wird uns durch das Haus und die Ausstellungen führen.
Wir werden erfahren, wie man in Eisenhüttenstadt mit der Vergangenheit und den Veränderungen und Herausforderungen nach der deutschen Einheit umgeht und welche Vorstellungen man von der Zukunft hat.
Dr. Rüdiger Sachau
Evangelische Akademie zu Berlin
Helga Wetzel
Arbeitskreis Stadtpolitik
7.12 Uhr Abfahrt Berlin Zool. Garten mit RE 18167 nach Frankfurt/O.
(Treffpunkt in den ersten beiden Wagen des Zuges)
7.19 Uhr Berlin Hauptbahnhof, Gleis 12
7.22 Uhr Berlin-Friedrichstraße
7.25 Uhr Berlin-Alexanderplatz
7.29 Uhr Berlin-Ostbahnhof
8.26 Uhr Ankunft Frankfurt/O. Gleis 10,
Umstieg in den RE 18211, Weiterfahrt auf Gleis 9
8.54 Uhr Ankunft Eisenhüttenstadt
9.00 Uhr Weiterfahrt mit dem Bus in die Stadt (Ankunft ca. 9.15 Uhr)
9.30 Uhr Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR
Führung durch Haus, Ausstellungen und Depot
Dr. Andreas Ludwig, Leiter des Dokumentationszentrums, Eisenhüttenstadt
12.30 Uhr Mittagessen in der Gaststätte des sanierten ehemaligen Kulturhauses „Aktivist“
14.00 Uhr Eisenhüttenstadt gestern, heute und morgen
Stadtrundgang mit Frau Gabriele Haubold,
Mitarbeiterin im Bereich Stadtentwicklung und Städtebau der Stadtverwaltung, Eisenhüttenstadt
18.04 Uhr Abfahrt mit dem Bus ab Station Postamt zum Bahnhof
18.37 Uhr Abfahrt Eisenhüttenstadt mit dem RE 18136, Gleis 1
20.09 Uhr fahrplanmäßige Ankunft Berlin-Hauptbahnhof, Gleis 14