Wie wirken in der DDR erlittenes Unrecht, Repression und Haft auf die nächste Generation? Welche Erfahrungen von Oppositionellen, Inhaftierten und Unterdrückten leben in ihren Kindern weiter? Sind Eltern ihren Kindern unbedingte Vorbilder, welchen Fragen oder Vorwürfen sind sie ausgesetzt?
Wer einst den eigenen Kindern zuliebe Widerstand gegen die herrschenden Verhältnisse leistete, setzte bisweilen auch eben diese Kinder einem Risiko aus. Wie gehen die beiden Generationen heute mit ihrer ungleichen Perspektive auf die Geschichte der Friedlichen Revolution um?
Wir wollen Betroffene aus der Eltern- und der Kindergeneration mit Historikern und Psychologen ins Gespräch bringen. Zudem informieren wir über die Unterstützung, die in Bedrängnis geratene Familien beanspruchen können. In einem geschlossenen Workshop ergründen wir die positiven wie
auch die belastenden Elemente der vererbten Vergangenheit.
Dr. Jacqueline Boysen
Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Robert Grünbaum
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Markus Pieper
Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen
der Staatssicherheit der ehemaligen DDR
Kooperation mit:
Bundesstiftung Aufarbeitung
Die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik
Freitag, den 4. November 2011
16.30 Uhr Anmeldung und Abendbrot
18.00 Uhr Begrüßung und Vorstellungsrunde
19.00 Uhr Verlorene Unschuld?
Als Kind bei Havemanns in Grünheide
Claudia Rusch, Autorin, Berlin
Lesung und Diskussion
Ende gegen 21.00 Uhr
Samstag, den 5. November 2011
7.00 Uhr Frühstück
9.00 Uhr Wie tradieren Familien ihre eigene Geschichte und Geschichtsbilder?
Dr. Alexander von Plato, Historiker, Neuenkirchen
anschl. Diskussion
10.45 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Opfer in zweiter Generation?
Traumata bei Kindern von Oppositionellen oder Haftgeschädigten
Stefan Trobisch-Lütge, Diplom-Psychologe, Psychoanalytiker, Berlin
anschl. Diskussion
13.00 Uhr Mittagessen
15.00 Uhr ARBEITSGRUPPEN
Schwerpunkt Familie:
Wann werden Eltern als Vorbilder gesehen?
Schwerpunkt Gesellschaft:
Wer trifft auf Fremdheit, wer auf Verständnis?
Schwerpunkt Öffentliche Zeitzeugenschaft:
Wie privat darf Zeitzeugenschaft sein?
Moderation:
Christhard Läpple, ZDF
Jens Planer-Friedrich
Dr. Jacqueline Boysen
Kaffeepause in den Arbeitsgruppen
17.00 Uhr Zusammentragen und Diskussion der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
18.00 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Gegen den Strom – unangepasste Familien über ihre Debatten
Mitglieder der Familie Tschiche und der Familie Neubert berichten
Moderiertes Eltern-Kinder-Gespräch
Ende gegen 21.30 Uhr
Sonntag, den 6. November 2011
7.00 Uhr Frühstück
9.30 Uhr Morgenandacht
10.00 Uhr Anspruch auf Beratung und Hilfe für die „zweite Generation“?
Welche Verantwortung übernimmt der Staat?
Jens Planer-Friedrich, Bürgerberater beim Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR, Berlin
11.00 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Schlussrunde, Bilanz
Ende der Tagung gegen 12.00 Uhr
Hinweis: Geschlossene Fachtagung. Teilnahme nur auf Einladung.