Kirche in der Mitte der Gesellschaft

Fachtagung

Kirche in der Mitte der Gesellschaft

Theologische Bestimmung des sozialen und diakonischen Engagements

Tagungsnr.
12/2011
Von: 07.04.2011 08:30
Bis: 08.04.2011 13:30
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Zum Kern der Kirche gehört das Engagement für die Bedürftigen, die Schwachen und Benachteiligten. Diese Aufgabe ist nicht delegierbar, sondern muss sich im glaubwürdigen diakonischen Handeln in Dorf oder Stadtteil ausweisen, indem sich Kirche als Teil der Zivilgesellschaft zeigt. Die Wiederentdeckung der Gemeinwesendiakonie hat gute theologische Gründe, denen es nachzugehen lohnt.


Inhalt

Zum Kern kirchlicher Arbeit gehört das Engagement für die Bedürftigen, die Schwachen und Benachteiligten. In der Begegnung mit der Bedürftigkeit anderer werden wir an unsere eigene Bedürftigkeit erinnert, in der Begegnung mit ihrer Armut spüren wir, dass wir selbst Bettler sind, wie Luther sagt. Insofern geht es in der Diakonie der Kirche um das Handeln als Frucht des Glaubens. Und zugleich um die Möglichkeit eigener Glaubenserfahrungen. Die Werke der Barmherzigkeit bergen in sich eine geistliche Erfahrung, eine Begegnung mit dem lebendigen Christus mitten im Alltag.


Damit verändert und gestaltet Diakonie auch die Verkündigung der Kirche. Wie Zeugnis und Gemeinschaft ist der Dienst eine unverzichtbare Dimension kirchlichen Handelns. Diakonische Herausforderungen sind deshalb nicht einfach an professionelle Werke oder Dienstleister delegierbar.


Kirche lebt vielmehr vom glaubwürdigen diakonischen Handeln in Kiez, Quartier und Viertel, in Dorf und Stadtteil. Hier zeigt sich die Gemeinde mit ihren freiwillig Engagierten als lebendiger und breit verwurzelter Teil der Zivilgesellschaft. Hier muss die Subsidiarität, die unseren Sozialstaat nach wie vor trägt, auch erneuert werden: in der Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinde und diakonischen Dienstleistern, zwischen Kirche, Diakonie und Dritten, in der Zusammenarbeit mit Schulen und Wirtschaft, mit Initiativen und Verbänden.


In der neuen Bewegung der Gemeinwesendiakonie geht es um neue Kooperationen in- und außerhalb der „kirchlichen Familie“, aber auch um die Wiederentdeckung des Gemeinwesens.


Auf der Tagung sollen die theologischen Konzepte diskutiert werden, die dieser Bewegung zugrunde liegen. Dazu eingeladen sind Theologinnen und Theologen, Diakoninnen und Diakone, Gemeindepädagogen, Sozial- und Diakoniewissenschaftler sowie alle, die zu einer intensiven theologischen Klärung beitragen können.


OKRin Cornelia Coenen-Marx

Kirchenamt der EKD, Hannover


Dr. Rüdiger Sachau

Evangelische Akademie zu Berlin


In Zusammenarbeit mit

OKR Johannes Stockmeier,

Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Berlin


Prof. Dr. Gerhard Wegner,

Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Hannover


Die Dokumentation der Tagung finden Sie unter folgendem Link:

http://www.eaberlin.de/47C7FEB754F942ED8F4CE1FCAB0CA543.php


Programm

Donnerstag, 7. April 2011


8.30 Uhr Anmeldung und Frühstücksimbiss


9.30 Uhr Andacht

Pfr. Peter Storck, Heilig Kreuz-Passion, Berlin


10.00 Uhr Begrüßung und Einführung

OKRin Cornelia Coenen-Marx

Dr. Rüdiger Sachau


I. Wo stehen wir? Alte Aufgaben neu gestellt unter veränderten Rahmenbedingungen


10.15 Uhr Nächstenliebe im Sozialraum

Impulse für die Gemeinwesendiakonie

Prof. Dr. Gerhard Wegner


10.50 Uhr Kaffeepause


11.10 Uhr Wandel des Sozialstaats und Wiederaneignung des Sozialraums durch die Zivilgesellschaft

Probleme der Exklusion und Strategien der Gemeinwesendiakonie


Kommentare aus der Praxis:

Pfr. Peter Storck, Heilig Kreuz-Passion, Berlin

Andrea Holm, Vesperkirche, Diakonisches Werk Ravensburg

Pfr. Dierk Glitzenhirn, Diakonie Schwalm-Eder-Kreis, Homberg


12.15 Uhr Mittagessen


II. Wo kommen wir her? Biblische Leitbilder von Stadt und Gemeinschaft


13.30 Uhr Einführung in die biblischen Texte

Superintendentin Viola Kennert, Ev. Kirchenkreis Neukölln, Berlin


14.00 Uhr Gespräche in Gruppen zu den biblischen Impulsen


15.00 Uhr Kaffee und Kuchen


III. Zur theologischen Qualifizierung des Sozialraumes


16.00 Uhr Unterschiedliche theologische Perspektiven im Gespräch

Prof. Dr. Thomas Klie, Universität Rostock, Theologische Fakultät

Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl, Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

Prof. Dr. Johannes Degen, Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement, Kirchliche Hochschule, Wuppertal / Bethel

Pfr. Dr. Thomas Schlegel, Universität Greifswald, Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung


IV. Was Gemeinschaft konstituiert


18.00 Uhr Gruppenarbeit

mit Teams aus der Praxis


19.30 Uhr Festliches Abendessen

Dinner Speech: Dr. Wolfgang Gern, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes in Hessen und Nassau, Frankfurt/M.




Freitag, 8. April 2011


8.00 Uhr Frühstück für Übernachtungsgäste


9.00 Uhr Andacht

Pfrn. Roswitha Kottnik, Diakonisches Werk der EKD, Berlin


V. Auf der Suche nach der diakonischen Kirche von morgen


9.30 Uhr Sozialraumgestaltung als strategisches Thema

Impuls I: Präsident OKR Johannes Stockmeier, Diakonisches Werk der EKD, Berlin

Impuls II: OKRin Cornelia Coenen-Marx, Kirchenamt der EKD, Hannover


10.20 Uhr Kaffeepause


10.30 Uhr Caring Communities in Sicht?

Werkstattbericht: Sozialkapitalbildung durch Kirche

Martin Horstmann, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD, Hannover


Diskussion auf dem Podium und im Plenum

Prof. Dr. Johannes Degen, Institut für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement, Kirchliche Hochschule, Wuppertal / Bethel

Andrea Holm, Vesperkirche, Diakonisches Werk Ravensburg

Rainer Lingscheid, Positive Aktion e.V., Berlin

Reinhard Thies, Netzwerkstelle Gemeinwesendiakonie, Diakonisches Werk der EKD, Berlin


12.30 Uhr Mittagessen


Ende der Tagung gegen 13.30 Uhr


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Leitung

Dr. Rüdiger Sachau

Akademiedirektor

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