Stadt Gransee und Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Exkursion

Stadt Gransee und Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Tagungsnr.
15/2012
Von: 05.05.2012 07:35
Bis: 05.05.2012 19:23
Gransee und Gedenkstätte Ravensbrück

Gransee erhielt vor 750 Jahren das Stadtrecht. Wir besuchen die von der mittelalterlichen Stadtmauer umgebene, in den letzten Jahren weitgehend sanierte barocke Altstadt mit der wuchtigen gotischen Marienkirche. Die Fahrt führt uns weiter zur Mahn- und Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Ravensbrück. Sie erinnert an mehr als 130.000 Frauen und 20.000 Männer aus zahlreichen Nationen, die hier gelitten haben. Zwischen 1939 und 1945 sind in Ravensbrück Zehntausende ermordet worden oder an Unterernährung, Seuchen und Schwerstarbeit gestorben. Tausende starben 1945 auf dem Todesmarsch. Die 1959 eröffnete Mahn- und Gedenkstätte wird nach dem Abzug der russischen Truppen entsprechend einer neuen Konzeption umgestaltet und erweitert.


Berlin-Brandenburgische Stadtexkursionen

Inhalt

Gransee – ein märkisches Landstädtchen

Die Ursprünge der Stadt Gransee reichen in das 13. Jahrhundert zurück. Gransee ist im Grunde das märkische Landstädtchen geblieben, das es von Anbeginn war. Die Stadt begeht in diesem Jahr ihren 750. Geburtstag, denn Markgraf Johann von Brandenburg verlieh dem Ort 1262 das Stadtrecht. In dieser Zeit war das wuchtige, zweitürmige Westwerk der gotischen Hallenkirche St. Marien schon im Bau. Die noch heute ganz weitgehend erhaltene Stadtmauer mit dem gotischen Ruppiner Tor und dem Pulverturm wurde 1340 fertiggestellt. Die wirtschaftliche Kraft der mittelalterlichen Stadt beruhte auf dem Ackerbau und dem ortsansässigen Handwerk. Ausdruck der Frömmigkeit und des Reichtums der Bürger sind die in schönem Masswerk gegliederten Fassaden der Marienkirche sowie die den Innenraum beherrschende Triumphkreuzgruppe und der Passionsaltar.

Nach dem vernichtenden Stadtbrand von 1711 wurde die Stadt als barocke Planstadt mit schachbrettartigem Straßenraster innerhalb des Mauerrings neu errichtet. Da Gransee im 2. Weltkrieg vor Zerstörungen verschont blieb, hat sich das historische Stadtbild dank einer seit 1990 weit fortgeschrittenen Stadtsanierung bis heute bewahrt.


Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

In Sichtweite der Wasserstadt Fürstenberg errichtete die SS 1939 ihr zentrales Frauen-KZ Ravensbrück. Anfangs wurden meist deutsche und österreichische Frauen aus politischen, rassistischen oder sonstigen ideologischen Gründen inhaftiert. Nach Kriegsbeginn wurden Frauen aus allen besetzten Ländern Europas nach Ravensbrück verschleppt und zur Arbeit in der lagereigenen Textilfabrik, in dem angegliederten Rüstungsbetrieb oder in einem der über 40 Außenlager gezwungen. Von den etwa 150.000 inhaftierten Frauen, Kindern und Männern wurden etwa 28.000 erschossen, vergast oder starben an Hunger, Seuchen oder medizinischen Experimenten.

Die Rote Armee befreite das Lager am 30.04.1945 und nutzte es bis Anfang der 1990er Jahre als Truppenstandort. Seit 1990 wird die bereits 1959 am Rand des Kasernengeländes errichtete Mahn- und Gedenkstätte neu konzipiert, umgestaltet und Schritt für Schritt um weitere Flächen und Gebäude des ehemaligen Lagerkomplexes erweitert.


Dazu laden wir Sie herzlich ein!


Dr. Rüdiger Sachau

Evangelische Akademie zu Berlin


Hans Tödtmann

Arbeitskreis Stadtpolitik

Dokumente/Gransee 050512Text/Version 080312.doc

Programm

Samstag, den 5. Mai 2012


Hinreise nach Gransee

RE 5 Nr. 18505 Richtung Stralsund

(Treffpunkt in den ersten beiden Wagen)


7.35 Uhr Abfahrt Berlin Südkreuz

7.39 Uhr Abfahrt Berlin Potsdamer Platz

7.45 Uhr Abfahrt Berlin Hauptbahnhof (tief)

7.50 Uhr Abfahrt Berlin Gesundbrunnen

8.29 Uhr Ankunft Gransee, Fußweg (20 Min.) zur Innenstadt


8.50 Uhr Rundgang Stadt Gransee

Treffpunkt Schinkelplatz (Luisendenkmal)

Erläuterungen zur Stadtgeschichte und Stadtsanierung

Udo Tutsch, Verschönerungsverein

Christian Tutsch, Stadtverwaltung (Planungsabteilung)


10.30 Uhr Evangelische Kirchengemeinde Gransee

Treffpunkt St. Marienkirche

Besichtigung der Kirche, Informationen zur Gemeinde,

Turmbesteigung, Blick über die Stadt

Heinz-Dieter Schmidtke, Gemeindepfarrer


11.45 Uhr Mittagspause

Gaststätte Lindenhof, Templiner Str. 29


Weiterreise nach Ravensbrück

13.10 Uhr Fußweg (10 Min.) zum Bahnsteig

13.29 Uhr Abfahrt Gransee (RE 5 in den vorderen beiden Wagen)

13.44 Uhr Ankunft Fürstenberg (Havel)

Fußweg (40 Min.) nach Ravensbrück (Taxi nach Voranmeldung)


14.30 Uhr Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Treffpunkt im Besucherzentrum

Rundgang über das ehemalige KZ-Gelände,

Informationen zur Geschichte des Lagers und zur Neukonzeption der Gedenkstätte

Diskussion

Dr. Matthias Heyl, Leiter Pädagogische Dienste


16.30 Uhr Zeit zur freien Verfügung


Rückreise nach Berlin

17.30 Uhr Fußweg (40 Min.) nach Fürstenberg (Taxi nach Voranmeldung)

18.14 Uhr Abfahrt Fürstenberg (Havel) (RE 5 in den vorderen beiden Wagen)

19.09 Uhr Ankunft Berlin Gesundbrunnen

19.14 Uhr Ankunft Berlin Hauptbahnhof (tief)

19.19 Uhr Ankunft Berlin Potsdamer Platz

19.23 Uhr Ankunft Berlin Südkreuz


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Leitung

Dr. Rüdiger Sachau

Akademiedirektor

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