Der Alltag in den Einrichtungen des Gesundheitssystems ist allerorts von Knappheit geprägt. Es fehlt an Personal und Zeit. Mit finanziellen Ressourcen für Prävention, Therapie und Pflege muss überaus sorgfältig umgegangen werden. Viele Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte leiden unter dem alltäglichen Spagat, knappe Finanzen und gute Patientenversorgung zusammenzubringen.
Welche Auswirkungen haben diese Entwicklungen auf die Berufsbilder des Gesundheitspersonals? Wie kann es dem Einzelnen gelingen, sich so weit als nötig mit den Rahmenbedingungen zu arrangieren, gleichzeitig aber Freiraum für ärztliches und pflegerisches Denken und Handeln zu bewahren? Wie können Berufsvertretungen und Leitende der Gesundheitseinrichtungen dazu beitragen, dass diese Gratwanderung gelingt?
Auf der Tagung berichten Mitarbeitende aus dem Gesundheitssystem von ihren Erfahrungen vor Ort. Ergebnisse von Studien zu den Arbeitsbedingungen im Krankenhaus und zur Sozialisation von Medizinerinnen und Medizinern werden vorgestellt.
Wie eine gute Patientenversorgung langfristig gesichert werden kann und welche Neuorientierungen im Gesundheitssystem hierfür hilfreich sind, wollen wir mit Expertinnen und Experten aus der Praxis des Gesundheitssystems diskutieren: Welche neuen Wege in der Medizinerausbildung sind sinnvoll? Wie sehen innovative Organisationsmodelle in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen aus? Welche Möglichkeiten gibt es, den Berufsalltag im bestehenden System sowohl für Patienten als auch Mitarbeitende "erfüllender" zu gestalten? Und: Was ist nötig, um von Best Practice-Modellen zu einer besseren allgemeinen Praxis zu kommen? Von der Perspektive der Seelsorge als "Grenzgängerin" im System erhoffen wir uns einen Blick von "halbaußen" darauf, was Pflegende, Ärztinnen und Ärzte für eine gute Sorge für Patienten brauchen.
Wir laden Sie herzlich ein!
Simone Ehm
Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk
Gastprofessorin Charité, Berlin
Dr. Ulrike Ley
Coaching und Seminare, Berlin
Die Veranstaltung ist von der Ärztekammer Berlin für die ärztliche Fortbildung mit 4 Fortbildungspunkten zertifiziert.
Die Veranstaltung ist von der Registrierung beruflich Pflegender mit 4 Fortbildungspunkten zertifiziert.
Freitag, den 03. Mai 2013
15.45 Uhr Anmeldung
16.30 Uhr Begrüßung und Einführung
Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Gastprofessorin Charité, Berlin
Dr. Ulrike Ley, Coaching und Seminare, Berlin
16.45 Uhr Der tägliche Spagat zwischen hohen Idealen und Sparzwängen: Erfahrungen aus der Praxis in Medizin und Pflege
Diskussion
Dr. Paul Brandenburg, Facharzt für Allgemeinmedizin / Notfallmedizin, Berlin
Cornelia Brust, Hebamme, Berlin
Susanne Sänger, Krankenschwester
17.15 Uhr Gute Medizin unter knappen Ressourcen? Ergebnisse einer Studie zu den Auswirkungen der DRGs auf Versorgungsqualität und Arbeitsbedingungen im Krankenhaus
Dr. Sebastian Klinke, artec | Forschungszentrum für Nachhaltigkeit, Universität Bremen
18.00 Uhr Pause
18.30 Uhr „Wie werde ich ein guter Arzt, eine gute Ärztin?“ Zur Sozialisation von Medizinerinnen und Medizinern
Dr. Swantje Reimann, Institut für Sportpsychologie und Sportpädagogik, Universität Leipzig
19.00 Uhr Hohe Ideale und Sparzwänge: Wie kann gute Patientenversorgung langfristig gesichert werden?
- Neue Wege in der Medizinerausbildung
Dr. Henrike Hölzer, Leiterin Simulationspatienten-Programm, Abteilung für Curriculumsorganisation, Charité Berlin (angefragt)
- Wie innovative Organisationsmodelle in der Klinik Belastungen senken
Dr. Christiane Hartog, Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Jena
- Existentielle Kommunikation in der Pflege – ein Weg, den Berufsalltag erfüllender zu gestalten und gesund zu bleiben
Christa Klemm, Psychologin, Fortbildungsbeauftragte in der Altenhilfe, Ev. Johannesstift, Berlin
- Gute Sorge für den Patienten - Was Pflegekräfte und Ärzte hierfür brauchen
Mario Lucchesi, Krankenhausseelsorger, Ev. Lungenklinik Berlin
Moderation: Simone Ehm
Ende gegen 20.00 Uhr