Das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Niederlausitz liegt nahe der polnischen Grenze in Cottbus. Wir konzentrieren uns auf die Zeit seit 1945 mit ihren einschneidenden Veränderungen in der Stadtentwicklung, ohne die 850jährige Geschichte zu vernachlässigen. Kriegsschäden verursachten Verluste von 20% der Substanz, besonders in der Altstadt. 1952 erhielt Cottbus den Rang der Bezirkshauptstadt des Kohle- und Energiebezirks. Der Bedeutung eines politischen Zentrums sollte ein neues Stadtzentrum entsprechen, das westlich der Altstadt mit Stadthalle, Wohnhochhäusern und Glaspavillons entstand.
Die Altstadt blieb im Zuge der notwendigen Erneuerungen trotzdem nicht von Abrissen von Gebäuden und ganzen Straßenzügen verschont. Der zumindest in den Kubaturen angepasste sogenannte modifizierte Plattenbau mit besonders gestalteten Oberflächen wurde dort errichtet und besteht bis heute.
1976 durchbrach Cottbus mit über 100.000 Einwohnern die Grenze zur Großstadt und wuchs bis 1989 auf fast 130.000 Einwohner. 2008 lag die Zahl der Einwohner noch über 100.000, gegenwärtig liegt sie knapp darunter. Die Prognose bis 2030 deutet auf einen Verlust von einem Viertel der Bevölkerung hin.
Mit der Gründung des Landes Brandenburg 1990 verlor Cottbus den Status des Bezirkes und seiner Hauptstadt. Gleichzeitig begann die Stadtsanierung. 1991 erfolgte die Aufnahme in die besondere Förderung des Modellstadtprogramms, 1992 die Festlegung des Sanierungsgebietes Innenstadt. Der Bundesgartenschau 1995 ebenso wie den Impulsen und Projekten der IBA Fürst-Pückler-Land folgte ein großer Schub für die Stadtentwicklung.
2007 kam es zu Abrissen und einer teilweisen Neubebauung im westlichen Teil des Zentrums. Die weiteren Absichten und Pläne für die daraus entstandenen großen Brachflächen mitten in der Innenstadt werden während des Stadtrundgangs thematisiert.
Die Innenstadt bildet nach wie vor den räumlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Mittelpunkt der Stadt. Sie zeichnet sich aus durch vielgestaltige historische und moderne Bausubstanz aus mehreren Jahrhunderten, durch den grünen Ring mit seinen Parks um die Altstadt und durch miteinander verbundene öffentliche Räume. Im Gegensatz zum Rückgang der Gesamteinwohnerzahl verzeichnet das Stadtzentrum einen Bevölkerungszuwachs.
Kurze Führungen in der Klosterkirche und in der Oberkirche St. Nikolai informieren uns über die Geschichte der Gotteshäuser und ihre Sanierung. Im Mittelpunkt des Gespräches mit der Superintendentin des Kirchenkreises Cottbus stehen die Zusammenarbeit von Stadt und Kirche sowie das Profil einer Innenstadtgemeinde der zweitgrößten Stadt Brandenburgs.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!
Heinz-Joachim Lohmann
Evangelische Akademie zu Berlin
Helga Wetzel
Arbeitskreis Stadtpolitik
Samstag, den 20. April 2013
Hinreise nach Cottbus
RE 2 Richtung Wismar - Cottbus
Treffpunkt in den vorderen beiden Wagen
7.28 Uhr ab Berlin Zoologischer Garten
7.33 Uhr ab Berlin Hauptbahnhof
7.40 Uhr ab Berlin Alexanderplatz
7.44 Uhr ab Berlin Ostbahnhof
8.58 Uhr an Cottbus
Straßenbahn bis Haltestelle Stadthalle
9.30 Uhr Rundgang Stadtsanierung
Katrin Löwa, Stadtverwaltung Cottbus,
Fachbereich Stadtentwicklung
Charlotte Schneider, Deutsche-Stadt und Grundstücksentwicklungs GmbH,
Treuhänderischer Sanierungsträger der Stadt Cottbus
12.45 Uhr Mittagspause
14.30 Uhr Kirche in der Stadt
Klosterkirche und Oberkirche St. Nikolai
Führungen und Gespräch zur Gemeindearbeit und zur Zusammenarbeit mit der Kommune
Ulrike Menzel, Superintendentin des Kirchenkreises Cottbus
16.30 Uhr Fußweg zum Theater
16.45 Uhr Staatstheater Cottbus
Führung durch das sanierte Jugendstilensemble und Gespräch
Matthias Günter, Technischer Direktor
Dietmar Krausser, Brandenburgisches Amt für Denkmalpflege
18.30 Uhr Fußweg zum Bahnhof
19.04 Uhr Abfahrt Cottbus RE 2
20.24 Uhr Ankunft Berlin Hauptbahnhof