Subjektives Gerechtigkeitsempfinden, Rechtsuche und Rechtssetzung, moralische Vorstellungen, Gewissensnöte sowie philosophische und religiöse Konzeptionen: Was Gerechtigkeit genau meint, ist heiß umstritten und führt oft zu dramatischen Auseinandersetzungen. Filme greifen diese Dramatik auf und stellen uns vor die notwendige und schwierige Frage, warum und inwiefern wir auf die Idee der Gerechtigkeit nicht verzichten können. Muslimische, jüdische und christliche Perspektiven zur Gerechtigkeit sollen an ausgewählten Filmen erörtert werden.
Ein amerikanisches Geschworenengericht findet auf dramatische Weise einen Weg, um im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden. Der internationale Gerichtshof in Den Haag, der im Jugoslawientribunal Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzuklären und strafrechtlich zu beurteilen hat, wird in die politisch-diplomatische Pragmatik verstrickt. Ein Scheidungsprozess offenbart die tiefen sozialen und religiösen Gegensätze im heutigen Iran. Wie verhält es sich mit dem objektiven Recht und dem subjektiven Gefühl im Recht zu sein, im Nahostkonflikt?
Die Filme laden dazu ein, sich der emotionalen und rationalen Dramatik bewusst zu werden, die mit der Suche nach Gerechtigkeit unvermeidlich verbunden ist. Gerade die monotheistischen Religionen mit ihrem Anspruch, für Gerechtigkeit einzutreten, sind durch diese Kontroversen herausgefordert.
Wir laden Sie herzlich ein
Ihre
Dr. Erika Godel
Evangelische Akademie zu Berlin
Angelika Obert
Rundfunkbeauftragte der EKBO
Freitag, den 25. Januar 2013
17.30 Uhr Anreise und Anmeldung
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Begrüßung
Dr. Erika Godel
19.45 Uhr Einführung des ersten Films
Stefan Förner, Filmbeauftragter des Erzbischöflichen Ordinariats, Berlin
20.15 Uhr Die zwölf Geschworenen (Regie: Sidney Lumet)
USA 1957 (96 Minuten)
Ende gegen 22.00 Uhr
Samstag, den 26. Januar 2013
Ab 7.30 Frühstück (für Übernachtungsgäste)
9.00 Uhr Morgenandacht
09.30 Uhr Welche Gerechtigkeit? Zur Dramatik der Suche nach Recht und Gerechtigkeit in Kirche und Kino
Werner Schneider-Quindeau, Pfarrer, Jury der Ev. Filmarbeit, Frankfurt
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Einführung des zweiten Films
Werner Schneider-Quindeau
11.30 Uhr Sturm (Regie: Hans-Christian Schmid)
Deutschland 2009 (110 Minuten)
13.30 Uhr Mittagessen
15.00 Uhr Nader und Simin – Eine Trennung (Regie: Asghar Farhadi)
Iran 2011 (123 Minuten)
17.00 Uhr Kaffeepause
17.30 Uhr Kommentar aus muslimischer Perspektive
Hamideh Mohagheghi, Theologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Paderborn
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Einführung des vierten Films
Angelika Obert, Filmbeauftragte der EKBO, Berlin
20.00 Uhr Soldier / Citizen (Regie: Silvina Landsmann)
Israel 2012 (70 Minuten)
Ende gegen 21.30 Uhr
Sonntag, den 27. Januar 2013
7.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)
9.00 Uhr Morgenandacht
9.30 Uhr Recht und Gerechtigkeit aus jüdischer Perspektive
Rabbiner Boris Ronis, Berlin
10.30 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Abschlussgespräch
12.30 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung gegen 13.30 Uhr