Das Drama von Recht und Gerechtigkeit im Film

Tagung

Das Drama von Recht und Gerechtigkeit im Film

Tagungsnr.
03/2013
Von: 25.01.2013 18:30
Bis: 27.01.2013 12:30
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

Was ist Recht, was ist Gerechtigkeit in ihrer filmischen Darstellung für Juden, Christen und Muslime? Nach Einführungen in das Rechtsverständnis der Thora, der Bibel und des Koran soll an vier preisgekrönten Filmen aus unterschiedlichen Kontexten gefragt werden, wie sie eigenes und fremdes Rechtsempfinden bebildern und unsere Urteilskraft damit beeinflussen.


Gezeigt wird der Klassiker „Die zwölf Geschworenen" (Regie: Sidney Lumet; USA 1957). „Sturm" (Regie: Hans-Christian Schmid; Deutschland 2009) inszeniert, wie den politischen Fragen nach der Ahndung von Kriegsverbrechen Dringlichkeit verliehen werden kann. „Nader und Simin - Eine Trennung" (Regie Ashar Farhadi; Iran 2011) thematisiert scheinbar private Konflikte im Kontext des politischen Systems im Iran. Und wie das demokratische Rechtsempfinden jungen Soldaten in Israel nahe gebracht wird, zeigt der Dokumentarfilm „Soldier" (Regie: Silvana Landmann, 2012).

Inhalt

Subjektives Gerechtigkeitsempfinden, Rechtsuche und Rechtssetzung, moralische Vorstellungen, Gewissensnöte sowie philosophische und religiöse Konzeptionen: Was Gerechtigkeit genau meint, ist heiß umstritten und führt oft zu dramatischen Auseinandersetzungen. Filme greifen diese Dramatik auf und stellen uns vor die notwendige und schwierige Frage, warum und inwiefern wir auf die Idee der Gerechtigkeit nicht verzichten können. Muslimische, jüdische und christliche Perspektiven zur Gerechtigkeit sollen an ausgewählten Filmen erörtert werden.


Ein amerikanisches Geschworenengericht findet auf dramatische Weise einen Weg, um im Zweifel für den Angeklagten zu entscheiden. Der internationale Gerichtshof in Den Haag, der im Jugoslawientribunal Verbrechen gegen die Menschlichkeit aufzuklären und strafrechtlich zu beurteilen hat, wird in die politisch-diplomatische Pragmatik verstrickt. Ein Scheidungsprozess offenbart die tiefen sozialen und religiösen Gegensätze im heutigen Iran. Wie verhält es sich mit dem objektiven Recht und dem subjektiven Gefühl im Recht zu sein, im Nahostkonflikt?


Die Filme laden dazu ein, sich der emotionalen und rationalen Dramatik bewusst zu werden, die mit der Suche nach Gerechtigkeit unvermeidlich verbunden ist. Gerade die monotheistischen Religionen mit ihrem Anspruch, für Gerechtigkeit einzutreten, sind durch diese Kontroversen herausgefordert.


Wir laden Sie herzlich ein

Ihre


Dr. Erika Godel

Evangelische Akademie zu Berlin


Angelika Obert

Rundfunkbeauftragte der EKBO

Programm

Freitag, den 25. Januar 2013


17.30 Uhr Anreise und Anmeldung


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Begrüßung

Dr. Erika Godel


19.45 Uhr Einführung des ersten Films

Stefan Förner, Filmbeauftragter des Erzbischöflichen Ordinariats, Berlin


20.15 Uhr Die zwölf Geschworenen (Regie: Sidney Lumet)

USA 1957 (96 Minuten)


Ende gegen 22.00 Uhr


Samstag, den 26. Januar 2013


Ab 7.30 Frühstück (für Übernachtungsgäste)


9.00 Uhr Morgenandacht


09.30 Uhr Welche Gerechtigkeit? Zur Dramatik der Suche nach Recht und Gerechtigkeit in Kirche und Kino

Werner Schneider-Quindeau, Pfarrer, Jury der Ev. Filmarbeit, Frankfurt


10.45 Uhr Kaffeepause


11.15 Uhr Einführung des zweiten Films

Werner Schneider-Quindeau


11.30 Uhr Sturm (Regie: Hans-Christian Schmid)

Deutschland 2009 (110 Minuten)


13.30 Uhr Mittagessen


15.00 Uhr Nader und Simin – Eine Trennung (Regie: Asghar Farhadi)

Iran 2011 (123 Minuten)


17.00 Uhr Kaffeepause


17.30 Uhr Kommentar aus muslimischer Perspektive

Hamideh Mohagheghi, Theologin, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Paderborn


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Einführung des vierten Films

Angelika Obert, Filmbeauftragte der EKBO, Berlin


20.00 Uhr Soldier / Citizen (Regie: Silvina Landsmann)

Israel 2012 (70 Minuten)


Ende gegen 21.30 Uhr


Sonntag, den 27. Januar 2013


7.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


9.00 Uhr Morgenandacht


9.30 Uhr Recht und Gerechtigkeit aus jüdischer Perspektive

Rabbiner Boris Ronis, Berlin


10.30 Uhr Kaffeepause


11.00 Uhr Abschlussgespräch


12.30 Uhr Mittagessen


Ende der Tagung gegen 13.30 Uhr

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Leitung

Dr. Erika Godel

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