Spezialforschungen zum jüdisch-christlichen Verhältnis in Antike und Mittelalter haben gezeigt, dass man mit den traditionellen Modellen einer Unterdrückungsgeschichte (Antijudaismus, Antisemitismus) auf christlicher Seite und einer Opfergeschichte (Salo Baron: „lachrymose conception of Jewish history“) in jüdischer Perspektive zur adäquaten Darstellung dieses Verhältnisses nicht auskommt, sondern differenziertere Beschreibungskategorien entwickeln muss. Freilich hat diese Erkenntnis noch keine konsensfähige neue Gesamtschau der jüdisch-christlichen Beziehungen im fraglichen Zeitraum hervorgebracht. Hierzu möchte die Tagung einen Beitrag leisten, indem sie namhafte Historiker, Neutestamentler, Kirchenhistoriker und Judaisten aus Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Österreich und Israel versammelt.
Die Evangelische Akademie und das Theologische Forum Judentum – Christentum
laden Sie herzlich dazu ein.
Dr. Erika Godel
Ev. Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Rainer Kampling
Freie Universität Berlin
Prof. Dr. Wolfram Kinzig
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
Prof. Dr. Susanne Talabardon
Otto-Friedrich-Universität, Bamberg
Mittwoch, 20. März 2013
16.00 Uhr Anmeldung
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Dr. Erika Godel, Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Wolfram Kinzig, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
19.30 Uhr Reflecting the past and mirroring the future: the role of Jewish service in medieval Latin Christendom
Dr. Anna Sapir Abulafia, University of Cambridge
Donnerstag, 21. März 2013
8.00 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)
9.00 Uhr Andacht
Dr. Erika Godel
9.30 Uhr Die Juden in der spätantiken christlichen Historiographie
Prof. Dr. Dr. Jörg Ulrich, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
10.30 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Juden und Christen in der Spätantike: freundliche Koexistenz oder gewaltsames Verhältnis?
Prof. Dr. Leonard V. Rutgers
Dept. of History and Art History, Universiteit Utrecht
13.00 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr „-der von Juden geschändete Leib Christi“. Die Legende vom Hostienfrevel als Propaganda- und Machtinstrument.
PD Dr. Martha Keil, Institut für jüdische Geschichte Östereichs, St. Pölten
16.00 Uhr Kaffeepause
16.30 Uhr ARBEITSGRUPPEN
(A) Jüdische Kreuzzugstexte
Prof. Dr. Susanne Talabardon, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
(B) Hostienfreveltexte
Prof. Dr. Rainer Kampling, Freie Universität Berlin
(C) Zur Ikonographie der Vorurteile
Dr. Elisabeth Vavra, Institut für Realienkunde, Krems a.d. Donau
18.30 Uhr Abendessen
Freitag, 22. März 2013
8.00 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)
9.00 Uhr Andacht
9.30 Uhr „Vom Nutzen einer lachrymosen Geschichte“
Prof. Moshe Zimmermann, Hebräische Universität, Jerusalem
11.00 Uhr Kaffeepause
11.30 Uhr Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Leonard V. Rutgers
Prof. Dr. Susanne Talabaradon
Prof. Dr. Moshe Zimmermann
Moderation: Prof. Dr. Wolfram Kinzig
12.30 Uhr Mittagessen und Ende der Tagung