Curriculum Medizinethik

Geschlossene Fachtagung

Curriculum Medizinethik

Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte

Tagungsnr.
39/2014
Von: 16.10.2014 12:00
Bis: 18.10.2014 17:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder

© Rudyanto Wijaya bigstockphoto

Entscheidungen zur Künstlichen Ernährung, Therapiebegrenzungen am Lebensanfang, die Ermittlung eines mutmaßlichen Willens – Ärztinnen und Ärzte sind in ihrem beruflichen Alltag in besonderer Weise mit ethischen Herausforderungen konfrontiert. Die Entscheidung, welche Behandlung im Einzelnen geboten ist, lässt sich dabei nicht allein auf der Basis medizinischen Fachwissens fällen. Sie erfordert eine ethische Abwägung, die das Wohl und den Willen des Patienten im Blick hat und angesichts knapper Ressourcen zunehmend auch Gerechtigkeitsüberlegungen einbeziehen muss.

In ethischen Entscheidungsprozessen treffen dabei unterschiedliche berufsspezifische und individuelle Prägungen und Wertmaßstäbe aufeinander. Sich diese zu vergegenwärtigen, ist eine Voraussetzung für gelingende Kommunikation über ethische Fragen.

In einer dreitägigen Fortbildung werden medizinethische Grundlagen vermittelt und Wertvorstellungen im Umgang mit ethischen Problemen reflektiert. Ziel des Curriculums Medizinethik ist es, die medizinethische Urteils- und Diskurskompetenz zu stärken. Im Mittelpunkt stehen wesentliche ethische Themen der ärztlichen Praxis, wobei rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen in angemessener Weise mitberücksichtigt werden. Das Programm umfasst fallbasierte Reflexionen zu verschiedenen Themenschwerpunkten wie ethischen Entscheidungen an den Grenzen des Lebens oder dem Verhältnis von Autonomie und Fürsorge in der Arzt-Patienten-Beziehung. Fallbeispiele aus der eigenen ärztlichen Praxis können eingebracht werden. Die Fortbildung bietet die Möglichkeit zum intensiven Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Das Curriculum richtet sich primär an Ärztinnen und Ärzte.

Wir laden Sie herzlich ein!


Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Florian Steger, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg


Prof. Dr. Georg Marckmann, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Ludwig-Maximilians-Universität München




Die Tagung ist bei der Ärztekammer Berlin mit 26 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Inhalt

Entscheidungen zur Künstlichen Ernährung, Therapiebegrenzungen am Lebensanfang, die Ermittlung eines mutmaßlichen Willens – Ärztinnen und Ärzte sind in ihrem beruflichen Alltag in besonderer Weise mit ethischen Herausforderungen konfrontiert. Die Entscheidung, welche Behandlung im Einzelnen geboten ist, lässt sich dabei nicht allein auf der Basis medizinischen Fachwissens fällen. Sie erfordert eine ethische Abwägung, die das Wohl und den Willen des Patienten im Blick hat und angesichts knapper Ressourcen zunehmend auch Gerechtigkeitsüberlegungen einbeziehen muss.

In ethischen Entscheidungsprozessen treffen dabei unterschiedliche berufsspezifische und individuelle Prägungen und Wertmaßstäbe aufeinander. Sich diese zu vergegenwärtigen, ist eine Voraussetzung für gelingende Kommunikation über ethische Fragen.

In einer dreitägigen Fortbildung werden medizinethische Grundlagen vermittelt und Wertvorstellungen im Umgang mit ethischen Problemen reflektiert. Ziel des Curriculums Medizinethik ist es, die medizinethische Urteils- und Diskurskompetenz zu stärken. Im Mittelpunkt stehen wesentliche ethische Themen der ärztlichen Praxis, wobei rechtliche und organisatorische Rahmenbedingungen in angemessener Weise mitberücksichtigt werden. Das Programm umfasst fallbasierte Reflexionen zu verschiedenen Themenschwerpunkten wie ethischen Entscheidungen an den Grenzen des Lebens oder dem Verhältnis von Autonomie und Fürsorge in der Arzt-Patienten-Beziehung. Fallbeispiele aus der eigenen ärztlichen Praxis können eingebracht werden. Die Fortbildung bietet die Möglichkeit zum intensiven Austausch zwischen den Teilnehmenden.

Das Curriculum richtet sich primär an Ärztinnen und Ärzte.

Wir laden Sie herzlich ein!


Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin


Prof. Dr. Florian Steger, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät der Martin Luther-Universität Halle-Wittenberg


Prof. Dr. Georg Marckmann, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Ludwig-Maximilians-Universität München




Die Tagung ist bei der Ärztekammer Berlin mit 26 Fortbildungspunkten zertifiziert.

Programm

Donnerstag, den 16. Oktober 2014


Ab

11.45 Uhr Anmeldung und Mittagsimbiss


12.15 Uhr Begrüßung

Simone Ehm, Evangelische Akademie zu Berlin

Prof. Dr. Florian Steger, Institut für Geschichte und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg


12.30 Uhr Ethische Fragen im eigenen Berufsalltag – Erfahrungen und Erwartungen

Simone Ehm

Prof. Dr. Florian Steger


13.30 Uhr Ethik, Moral und Recht – eine Einführung zur Ethik-Kompetenz in der Praxis

Prof. Dr. Florian Steger


14.45 Uhr Kaffeepause


15.15 Uhr Kunde, Patient, Hilfsbedürftiger?

Ärztliches Berufsverständnis im Spannungsfeld von Autonomie und Fürsorge

Prof. Dr. Fred Salomon, Lemgo


16.45 Uhr Pause


17.00 Uhr Fallbeispiele zum Verhältnis von Autonomie und Fürsorge in der Arzt-Patienten-Beziehung

(Gruppenarbeit)

Prof. Dr. Fred Salomon


18.30 Uhr Abendessen


19.30 Uhr Vorausplanung – Advance Care Planning: Die Patientenverfügung auf neuen Wegen

Prof. Dr. Georg Marckmann, Institut für Ethik, Geschichte und Theorie der Medizin, Ludwig-Maximilians-Universität München


Ende gegen 21.00 Uhr



Freitag, den 17. Oktober 2014


Ab

07.30 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste)


08.30 Uhr Der Tod als Mentor des Arztes

Psalm 90, 12 und ein Märchen der Brüder Grimm – Andacht

Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin


08.45 Uhr Aktive und passive Sterbehilfe, ärztliche Beihilfe zum Suizid – ethische Fragen am Lebensende

PD Dr. Jan Schildmann, Institut für medizinische Ethik und Geschichte der Medizin, Ruhr-Universität Bochum


10.15 Uhr Kaffeepause


10.45 Uhr Schwierige Entscheidungen – Ethische Aspekte in der Kinderheilkunde

Dr. Andrea Dörries, Zentrum für Gesundheitsethik an der Ev. Akademie Loccum, Hannover


11.45 Uhr Pause


12.00 Uhr Künstliche Ernährung, palliative Sedierung, später Schwangerschaftsabbruch – Fallstudien zu ethischen Entscheidungen an der Grenze des Lebens

(Gruppenarbeit)

Prof. Dr. Florian Steger

PD Dr. Jan Schildmann


13.30 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Ärztliches Handeln an den Grenzen des Lebens – rechtliche Perspektiven

Wolfgang Putz, Rechtsanwalt für Medizinrecht, München


16.00 Uhr Kaffeepause


16.30 Uhr Rationalisierung, Mittelerhöhung, Priorisierung, Rationierung – Ethische Fragen der Mittelverteilung im Gesundheitssystem

Prof. Dr. Georg Marckmann


17.15 Uhr Pause


17.30 Uhr Knappe Ressourcen und hohe Ideale – Strategien zum Umgang mit Mittelknappheit auf der Mikroebene

Prof. Dr. Georg Marckmann


18.15 Uhr Abendessen


19.15 Uhr Ethische Aspekte im Umgang mit Sterbenden und Schwerstkranken

Dr. Barbara Schubert, Leitende Oberärztin, Krankenhaus St. Joseph-Stift, Dresden


Ende gegen 20.00 Uhr



Samstag, den 18. Oktober 2014


08.45 Uhr „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“

(Markus 12, 51)

Entscheidungen in schwierigen Situationen – Andacht

Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin



09.15 Uhr Ethikberatung in der Klinik – Ziele, Methoden und Implementierung

Prof. Dr. Helen Kohlen, Care Policy und Ethik, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar


10.45 Uhr Kaffeepause


11.15 Uhr Implementierung von Ethikberatung – Fallstudien

(Gruppenarbeit)

Prof. Dr. Helen Kohlen

Prof. Dr. Florian Steger


12.45 Uhr Mittagessen


13.30 Uhr Begrenzung lebensverlängernder Maßnahmen – Wie werden im klinischen Alltag verantwortbare Entscheidungen getroffen?

Dr. Gregor Scheible, Klinikum Schwabing, München


14.30 Uhr Fallarbeit zur Therapiebegrenzung

(Gruppenarbeit)

Dr. Gregor Scheible

Prof. Dr. Florian Steger


16.00 Uhr Kaffeepause


16.15 Uhr Abschlussdiskussion und Feedback



Ende der Fortbildung gegen 17.00 Uhr

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Leitung

Simone Ehm

Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften

Telefon (030) 203 55 - 502

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