Bildungsaufbruch!

Tagung

Bildungsaufbruch!

Handlungsstrategien zur gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland

Tagungsnr.
38/2014
Von: 07.10.2014 09:30
Bis: 07.10.2014 17:15
Werkstatt der Kulturen

Hinweis: Der Titel der Veranstaltung „Mehr als Intoleranz - Antiziganismus als Herausforderung für Theologie, Kirche und Gesellschaft“ wurde ersetzt.


Sinti und Roma sind die größte transnationale Minderheit in Europa. Sie sind jahrhundertelang diskriminiert worden, auch mit Unterstützung von Kirche und Theologie. Durch den NS-Terror sind sie in vielen Teilen Europas einem Völkermord ausgesetzt gewesen, dessen Folgen auch heute spürbar sind. Antiziganismus ist heute wohl der weitverbreiteste und in der Mitte der Gesellschaft am wenigsten problematisierte Rassismus nicht nur in der Bundesrepublik, sondern auch in Europa. Spätestens seit der EU- Mitgliedschaft der Balkanländer ist der insbesondere medial vermittelte Rassismus gegen Roma ein für alle sichtbares gesellschaftliches Problem. Es werden die Positionen von Kirche und Gesellschaft kritisch in Augenschein genommen und inhaltliche Kriterien für neue Handlungsformen formuliert.

Inhalt

Antiziganismus ist eine virulente Form von Rassismus in Deutschland und in Europa, der zu Ausschluss und Benachteiligung von Sinti und von Roma führte und führt und eine zentrale Barriere im Bildungsbereich darstellt. Betroffen sind Sinti und Roma, egal ob sie der Minderheit angehören, die seit Jahrhunderten im deutschsprachigen Raum lebt, ob sie im Rahmen von „Gastarbeit“-Verträgen oder in den 1990er Jahren in Folge von Flucht und Vertreibung aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland kamen, oder ob sie vor kurzem aus anderen europäischen Ländern eingewandert sind. Die Frage der gleichberechtigten Teilhabe an Bildung und Beschäftigung ist für viele Menschen aus all diesen Gruppen von akuter Relevanz.

Zur Verbesserung der Teilhabe von Sinti und von Roma an Bildung, Ausbildung und Beschäftigung haben die RAA Berlin, Romnokher und Madhouse im Rahmen eines XENOS-Projekts zusammen gearbeitet. Wir haben Ansätze für inklusive Bildung sowie ein Qualifizierungsprogramm für Bildungs- und Schulmediation weiterentwickelt und das bundesweite Netzwerk „Bildungsaufbruch!“ aufgebaut. Gemeinsam mit dem Netzwerk haben wir Handlungsempfehlungen zur gleichberechtigten Teilhabe von Sinti und Roma in Deutschland erarbeitet, die Strategien und Werkzeuge für die Verbesserung der Bildungs- und Beschäftigungssituation von Sinti und Roma liefern.

Bei der Tagung analysieren wir die Ausgangslage für die Handlungsempfehlungen und präsentieren die Ergebnisse unserer dreijährigen Zusammenarbeit. Wir werden gemeinsam an konkreten Umsetzungsmöglichkeiten der Handlungsempfehlungen arbeiten.

Diese Tagung erfolgt in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Berlin und richtet sich an lokale und nationale Akteure, Politik, Verwaltung und Verbände, freie Träger und weitere Interessierte.


Programm

09.30 Uhr Ankommen und Anmeldung


10.00 Uhr Begrüßung

Claudia Roth (Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages)

Dr. Franziska Giffrey (Neuköllner Bezirksstadträdtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport)

Dr. Pia Gerber (Freudenberg Stiftung)


10.15 Uhr Vorträge

Inklusive Bildung aus rassismuskritischer Perspektive

Prof. Dr. Maureen Maisha Eggers (Hochschule Magdeburg-Stendal)


Antiziganismus als Bildungsbarriere

Dr. Jane Schuch (Humboldt Universität zu Berlin)


11.15 Uhr Kaffeepause


11.30 Uhr Kurzfilm und Präsentation der Ergebnisse aus dem XENOS-Projekt

Alexander Diepold (Madhouse, München)

Andrea-Maria Petrlic (RAA Berlin)

Daniel Strauß (RomnoKher, Mannheim)


12.00 Uhr Mittagspause


13.00 Uhr Vorstellung der Handlungsempfehlungen


Kurzer Input

Daniel Strauß (RomnoKher)

Moderiertes Gespräch durch Dr. Andrés Nader

Dr. Christian Hanke (Bezirksbürgermeister des Berliner Bezirks Mitte)

Dr. Elizabeta Jonuz (Universität zu Köln)

Dr. Jane Schuch (Humboldt Universität zu Berlin)

Daniel Strauß (RomnoKher)


14.00 Uhr Mehrgenerationelle Traumatisierung als Bildungsbarriere

Anita Awosusi im Gespräch mit Isidora Randjelovic


14.45 Uhr Kaffeepause


15.00 Uhr Workshops


Lokale und regionale Förderung der Inklusion und Teilhabe

Christoph Leucht (ROMED)

Daniel Strauß (RomnoKher)


Qualifizierung von Bildungs- und Schulmediatorinnen und –mediatoren zur Förderung der Bildungsbeteiligung und des Bildungserfolgs von Sinti und Roma

Irène Servant, Suzana Ismailovic (RAA Berlin)

Lena Nützel/Nadia Wehrle (Madhouse, München)


Inspirierende Projektbeispiele gleichberechtigter Beteiligung

Sami Dzemailovski (Projekt MIGoVITA, Otto Benecke Stiftung)

Romeo Franz (Hildegard Lagrenne Stiftung)

Rassismus gegen Sinti und Roma

Hajdi Barz (IniRromnja)

Tayo Onutor (IniRromnja)


Romanes in der Stärkung von Schülerinnen und SchülernProf. Hristo Kyuchukov (Roma Zentrum für interkulturellen Dialog, Berlin)


16.30 Uhr Umsetzungsmöglichkeiten der Handlungsstrategien


17.30 Uhr Ende der Veranstaltung

Teilen

Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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