Persönlichkeiten der deutsch-polnischen Beziehungen werden zu aktuellen binationalen Entwicklungen befragt und stellen sich der Diskussion mit einem jungen Fachpublikum. Nach dem Auftakt der Reihe im vorigen Jahr, die mit dem polnischen Botschafter zum Thema „Aus-gesöhnt?" stattgefunden hat, steht diesmal die Kunst und ihre vermittelnde Kraft im Fokus.
Das vielbeachtete Nowa Amerika Projekt geht dabei innovative Wege. Als soziales und politisches Kunstprojekt schafft es neue (Denk-) Räume und fordert zu einem frischen Blick auf die polnisch-deutsche Grenzregion heraus.
Grundlage dafür ist eine Zukunftsvision, die zu konkretem Handeln anstiftet. In dieser Wirklichkeitskonstruktion verschwindet die Grenze zwischen Polen und Deutschland, der Pioniergeist in der neuen postdeutschen und postpolnischen Welt an Oder und Neiße wird herausgefordert. Regionale Enthusiasten wie der Künstler und Mitbegründer von Nowa Amerika, Michael Kurzwelly, suchen die Bedeutung der Grenze zu verringern und andere mit vielfältigen Projekten für eine Regionsbildung „von unten“ zu begeistern.
Wie kann Kunst zu solchen individuellen Erfahrungen führen, die ein neues Bewusstsein für Heimat schaffen? Wie lassen sich zwischenmenschliche Begegnung, die Konstruktion von Identitäten und die Erforschung von Räumen und Orten gestalten? Welche Konsequenzen ergeben sich über die polnisch-deutsche Grenzregion hinaus für die Debatte um lokale Bewegungen als neuem Grundstein oder gar Rettung für das europäische Projekt?
Ich freue mich sehr darauf, diese Fragen mit Ihnen zu diskutieren und lade Sie herzlich dazu ein!
Die Veranstaltung richtet sich an deutsch-polnisches Fachpublikum unter 35 Jahren.
Claudia Schäfer
Evangelische Akademie zu Berlin
Studienleiterin für Internationale Beziehungen und Europa