"Wir verwerfen die falsche Lehre"

Tagung

"Wir verwerfen die falsche Lehre"

80 Jahre Barmer Theologische Erklärung

Tagungsnr.
19/2014
Von: 26.05.2014 14:30
Bis: 26.05.2014 19:00
Französische Friedrichstadtkirche

Den "kräftigen Anspruch auf unser Leben" erhebt die 1934 unter Federführung von Karl Barth formulierte Bekenntnisschrift. Wenige Dokumente der Zeitgeschichte haben - nicht allein innerkirchlich - eine so prägende Wirkung entfaltet wie dieser Text. Der starke Bezug zu Christus, der klare Appell an eine höhere, biblisch begründete Moral und die aktuell-politische Aussage machen diese zentrale theologische Erklärung der Bekennenden Kirche zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft zum wichtigen Lehr- und Glaubenszeugnis. Wir wollen die Barmer Erklärung in ihrem historischen Kontext kritisch betrachten und der theologischen Bedeutung auf den Grund gehen. Nicht zuletzt erörtern wir die Relevanz der Erklärung der Bekennenden Kirche für evangelische Christen heute.


Inhalt

Den "kräftigen Anspruch auf unser Leben" erhebt die im Jahr 1934 unter Federführung von Karl Barth formulierte Bekenntnisschrift. Wenige Dokumente aus dem kirchlichen Raum haben – nicht allein innerhalb der Kirchen – eine so prägende Wirkung entfaltet wie dieser zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft verfasste Text. Sein starker Bezug zu Christus, der klare Appell an eine höhere, biblisch begründete Moral und die aktuell-politische Aussage machen diese zentrale theologische Erklärung der Bekennenden Kirche zu einem wichtigen Lehr- und Glaubenszeugnis. Zugleich ist der Text Beleg für christlich motivierten Widerstand gegen den Nationalsozialismus: Der Staat wurde in seine Grenzen verwiesen, die Bekenntnisschrift wollte zur aufrechten Haltung gegen staatliches Unrecht und Unmenschlichkeit ermutigen.


Wir wollen die Barmer Erklärung in ihrem historischen Kontext kritisch betrachten und ihrer theologischen Bedeutung auf den Grund gehen. Neben der theologischen Deutung steht die Entstehungsgeschichte und die Rezeption des Textes nach 1945 – in beiden Teilen des geteilten Nachkriegsdeutschland. Wir werfen zudem ein Schlaglicht auf die Bekenntnisschrift aus katholischer Sicht. Und nicht zuletzt erörtern wir die Relevanz der Erklärung der Bekennenden Kirche für evangelische Christen heute.


In einer abschließenden Diskussion diskutieren der Historiker Norbert Frei und der evangelische Theologe und Kirchenhistoriker Christoph Markschies über die Spuren, die die Barmer Theologische Erklärung in der protestantischen Tradition sowie in der Erinnerungskultur in Deutschland gezogen hat, über eine kritische Neubewertung der Bekennenden Kirche und Widerstandsnarrative.


Dazu möchten wir Sie einladen!


Dr. Jacqueline Boysen

Evangelische Akademie zu Berlin



Programm

Montag, den 26. Mai 2014


ab 14.00 Uhr Anreise und Anmeldung


14.30 Uhr Begrüßung

Dr. Jacqueline Boysen

Evangelische Akademie zu Berlin


14.40 Uhr Einführung und Diskussion:

'Kirche muss Kirche bleiben!' – zur Entstehungsgeschichte der Bekennenden Kirche und der Barmer Theologischen Erklärung

apl. Prof. Dr. Thomas Martin Schneider, Kirchenhistoriker, Institut für Evangelische Theologie

Universität Koblenz-Landau


15.30 Uhr Vortrag

Ermutigung zur Freiheit? – Die Kirche der DDR und die Barmer Erklärung

Prof. em. D. Dr. Wolf Krötke, Theologe, Berlin


16.30 Uhr Kurzintervention

Barmen aus katholischer Sicht

Pater Dr. Hermann Breulmann SJ, Berlin


16.45 Uhr Pause


17.00 Uhr Podiumsdiskussion

Barmen – zur Karriere einer ‚theologischen Erklärung‘ achtzig Jahre nach Entstehung

Prof. Dr. Norbert Frei, Historiker, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Prof. Dr. Drs. h.c. Christoph Markschies, Theologe und Kirchenhistoriker, Institut für evangelische Theologie, Humboldt-Universität zu Berlin


18.45 Uhr Schlusswort

Prof. Dr. Drs. h. c. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche

Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz


Ende der Tagung gegen 19.00 Uhr

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Leitung

Dr. Jacqueline Boysen

Projektstudienleitung Ost-Westeuropäisches Gedenkstättentreffen Kreisau

Telefon (030) 203 55 - 506 (Sekretariat Akademieleitung)

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