Gnadenlose Rechtfertigung?

Tagung

Gnadenlose Rechtfertigung?

Luther und die Juden

Tagungsnr.
43/2014
Von: 09.11.2014 18:00
Bis: 10.11.2014 17:30
Französische Friedrichstadtkirche

© anagoria - commons.wikimedia

Seit Mitte letzten Jahres verstärkt sich die Auseinandersetzung um die Bedeutung von Luthers Haltung zu Juden und Judentum für unsere Geschichte und Gegenwart.

Die Diskussion ist einigen bereits zu sehr auf die Judenschriften fokussiert. Dagegen steht die Auffassung, dass die antijüdischen Texte Luthers noch lange nicht intensiv genug bearbeitet worden sind. Umstritten ist, wie hoch der Stellenwert der „Judenschriften“ im Blick auf das Gesamtwerk Luthers zu veranschlagen ist. Deshalb geht es bei der Tagung um zwei Dinge, erstens diese Schriften und Luthers theologische Linien in Beziehung zu "den Juden" nachzuvollziehen. Außerdem soll die gegenwärtige Auseinandersetzung um die Bedeutung dieser Schriften in der Lutherrezeption der letzten Jahrhunderte und ihre Wirkungsgeschichte im protestantischen Antijudaismus vom 16. bis zum 20. Jahrhundert diskutiert werden. Die Intensität und Leidenschaft der Debatte verweist auf die bleibende Bedeutung des Themas. Damit einher geht die beunruhigende Frage, wie sehr diese Motive mit den zentralen Anliegen Lutherischer Theologie verwoben sind.


Einladende

Dr. Christian Staffa, Evangelische Akademie zu Berlin

Martina Severin Kaiser, AG Juden und Christen beim Deutschen Ev. Kirchentag

Dr. Dagmar Pruin, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Dr. Matthias Loerbroks, Ev. Kirchengemeinde in der Friedrichsstadt


Inhalt

Seit Mitte letzten Jahres verstärkt sich die Auseinandersetzung um die Bedeutung von Luthers Haltung zu Juden und Judentum für unsere Geschichte und Gegenwart.

Die Diskussion ist einigen bereits zu sehr auf die Judenschriften fokussiert. Dagegen steht die Auffassung, dass die antijüdischen Texte Luthers noch lange nicht intensiv genug bearbeitet worden sind. Umstritten ist, wie hoch der Stellenwert der „Judenschriften“ im Blick auf das Gesamtwerk Luthers zu veranschlagen ist. Deshalb geht es bei der Tagung um zwei Dinge, erstens diese Schriften und Luthers theologische Linien in Beziehung zu "den Juden" nachzuvollziehen. Außerdem soll die gegenwärtige Auseinandersetzung um die Bedeutung dieser Schriften in der Lutherrezeption der letzten Jahrhunderte und ihre Wirkungsgeschichte im protestantischen Antijudaismus vom 16. bis zum 20. Jahrhundert diskutiert werden. Die Intensität und Leidenschaft der Debatte verweist auf die bleibende Bedeutung des Themas. Damit einher geht die beunruhigende Frage, wie sehr diese Motive mit den zentralen Anliegen Lutherischer Theologie verwoben sind.


Einladende

Dr. Christian Staffa, Evangelische Akademie zu Berlin

Martina Severin Kaiser, AG Juden und Christen beim Deutschen Ev. Kirchentag

Dr. Dagmar Pruin, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Dr. Matthias Loerbroks, Ev. Kirchengemeinde in der Friedrichsstadt


Programm

Sonntag, den 9. November 2014


18.00 Uhr Imbiss


19.00 Uhr Begrüßung und Einführung

Dr. Christian Staffa

Dr. Dagmar Pruin

Aline Seel, Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, AG Theologie


19.30 Uhr „Ich wil meinen trewen rat geben, Erstlich das man jre Synagoga oder Schule mit feur anstecke …“

Luthers Judenfeindschaft und ihre Folgen

Prof. Dr. Martin Jung, Professor für Historische Theologie, Universität Osnabrück

Ende 21.00 Uhr


Montag, den 10. November 2014


Ab 8.30 Uhr Anmeldung für Tagungsgäste


9.30 Uhr Martin Luther und die Juden. Ende einer Feindschaft?

Prof. Dr. Peter von der Osten-Sacken, Professor em. für Neues Testament und Christliche-Jüdische Studien, Humboldt Universität zu Berlin


11.00 Uhr Kaffeepause


11.30 Uhr Disputation:

Die Bedeutung von Luthers Judenschriften für seine und unsere Theologie- und Weltsicht

Impuls: Prof. Dr. Dorothea Wendebourg, Professorin für Kirchengeschichte, Humboldt Universität zu Berlin

Kommentare und Diskussion:

Dr. Klaus Holz, Ev. Akademien in Deutschland, Berlin

Prof. Dr. Micha Brumlik, Professor em. für Erziehungswissenschaften, Johann-Wolfgang-Goethe Universität, Frankfurt a.M.


13.00 Uhr Mittag


14.00 Uhr "Bekanntlich kein Freund der Juden"

Zur Rezeption der judenfeindlichen Schriften Luthers im Kontext des Wartburgfestes und des 300. Reformationsjubiläums 1817

Dr. Werner Treß, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien, Potsdam


15.30 Uhr Kaffeepause


16.00 Uhr Die Rezeption von Luthers Judenschriften heute

– ein Lackmustest für die Darstellung am Beispiel dreier Ausstellungsprojekte

Gespräch mit:

Hanna Lehming, Zentrum für Mission und Ökumene, Hamburg

Prof. Dr. Peter von der Osten Sacken, Berlin

Hans-Georg Vorndran, Ev. Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau, Darmstadt

Robert Kluth, Ausstellungsmacher, Berlin


Ende 17.30 Uhr


Gefördert durch:

Bundeszentrale für politische Bildung

ImDialog – Ev. Arbeitskreis für das christlich-jüdische Gespräch in Hessen und Nassau

Martin Niemöller Stiftung

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste


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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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