In der modernen Medizin herrscht weitgehend Einigkeit, dass verfügbare Möglichkeiten zur Lebensverlängerung nicht immer ausgeschöpft werden müssen. Ethische Konflikte ergeben sich insbesondere dann, wenn Patientinnen und Patienten sich nicht mehr oder noch nicht selbst äußern können. Wann soll die Therapie kurativ, also mit dem Ziel der Heilung, wann palliativ, mit dem Ziel der Linderung durchgeführt werden? Auf der Tagung diskutieren wir, wie ethisch vertretbare Entscheidungen getroffen werden können. Dabei soll explizit auch die Situation von kranken Neu- und Ungeborenen, die häufig für alle Beteiligten sehr belastend ist, in den Blick genommen werden. Hier stehen zunehmend Therapieangebote zur Verfügung, deren Nutzen teilweise noch umstritten ist.
38. Workshop Medizinethik
Simone Ehm
Samstag, den 15. März 2014
Ab
09.00 Uhr Anreise und Anmeldung
09.45 Uhr Einführung und szenisches Anspiel
Arbeitskreis Ethische Anspielungen, St. Joseph Krankenhaus
10.00 Uhr Ethische Konflikte am Beginn und am Ende des Lebens
PD Dr. Joachim Boldt, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
10.45 Uhr Welche Behandlung ist rechtlich geboten?
Rolf-Werner Bock, Ulsenheimer Friedrich Rechtsanwälte, Berlin
11.30 Uhr Was tun, wenn der Wille nicht klar ist?
Ethische Überlegungen zur Ermittlung eines mutmaßlichen Willens
Dr. Gisela Bockenheimer-Lucius, Lehrbeauftragte für Ethik in der Medizin, Frankfurt
12.15 Uhr Mittagessen
13.00 Uhr Was tun, wenn es keinen Willen gibt?
Theologisch-ethische Überlegungen zur Therapiebegrenzung am Lebensanfang
Prof. Dr. Stephan Ernst, Lehrstuhl für Moraltheologie, Universität Würzburg
13.45 Uhr Wie können am Beginn des Lebens ethisch vertretbare Entscheidungen getroffen werden?
Dr. Georg Rellensmann, Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin, Universitätskinderklinik Münster
14.30 Uhr Podiumsdiskussion: Welche Behandlung tut gut und welche Strukturen dienen dem ethischen Abwägen in der Praxis?