Moral und Eigennutz in Unternehmen

Fachtagung

Moral und Eigennutz in Unternehmen

XII. Berliner Forum für Ethik in Wirtschaft und Politik

Tagungsnr.
01/2014
Von: 23.01.2014 11:00
Bis: 24.01.2014 12:30
Kath. Akademie in Berlin

Dass wirtschaftliches Handeln von Interessen dominiert wird, gilt als Binsenweisheit, gerade auch im Lichte des berühmten Diktums von Adam Smith, dass der Bäcker aus Erwerbsinteresse und nicht aus Altruismus die Brötchen für uns backt. Aber stimmt das so? Ist der Homo oeconomicus das unvermeidliche Modell für gute Führung? Sind Erwartungen der Mitarbeitenden in Unternehmen an „gerechte" Führung deplatziert, naiv oder schlicht ungenau? Welche Rolle spielen der Wunsch nach Fairplay, das Gerechtigkeitsstreben, die Suche nach Ausgleich und das sprichwörtliche Bedürfnis, morgens noch in den Spiegel schauen zu können? Sind das alles Faktoren, auf die es letztlich nicht ankommt, wenn es um das Bestehen in umkämpften Märkten geht? Und schließlich sind Kunden und Klienten in den Blick zu nehmen: Moralische Kommunikation über Produkte und Produktionsbedingungen gibt es zwar reichlich, aber von welchen Kriterien lassen sich tatsächliche Konsumstile leiten - und was heißt das für die Anbieter von Produkten und Dienstleistungen?


XII. Berliner Forum für Ethik in Wirtschaft und Politik

Inhalt

Die Gesellschaft hat sich auf eine marktwirtschaftliche Logik vieler Lebensbereiche eingestellt – die darauf antwortende Kritik an der „Ökonomisierung“ wird wieder stärker. Moral und Interesse werden dabei häufig als Gegensätze dargestellt, doch müssen sie sich nicht widersprechen. Eigene Interessen zu verfolgen ist nicht per se unmoralisch. Ebenso wenig garantiert der subjektive Anspruch, moralisch gut handeln zu wollen, die Güte der Absichten und Ziele. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“: Selbstliebe wird nicht negiert, aber mit der fundamentalen Mitverantwortung für den Anderen verknüpft.

Das Verhältnis von Eigennutz und Moral will das Berliner Forum in seiner Bedeutung für Führungskräfte in Unternehmen und Organisationen genauer beleuchten. Dass wirtschaftliches Handeln von Interessen dominiert wird, gilt als Binsenweisheit, gerade auch im Lichte des berühmten Diktums von Adam Smith, dass der Bäcker aus Erwerbsinteresse und nicht aus Altruismus Brötchen bäckt. Aber stimmt das so? Ist der Homo oeconomicus das unvermeidliche Modell für Führungskräfte? Sind Erwartungen der Mitarbeitenden in Unternehmen und Organisationen an „gerechte“ Führung deplatziert oder naiv – oder zu schwammig? Welche Rolle spielen der Wunsch nach Fairplay, das Gerechtigkeitsstreben, die Suche nach Ausgleich und das sprichwörtliche Bedürfnis, morgens noch in den Spiegel schauen zu können? Sind das „softe“ Faktoren, auf die es am Ende nicht ankommt, wenn es um das Bestehen in umkämpften Märkten geht?

Und schließlich sind Kunden und Klienten einzubeziehen: moralische Kommunikation über Produkte und Produktionsbedingungen gibt es reichlich, und Konsumenten echauffieren sich über soziale und ökologische Skandale. Welche Kriterien bestimmen die realen Konsumstile – und was heißt das für Unternehmen?

Dazu laden Sie die beiden kirchlichen Akademien der Hauptstadt und das Institut für Management der Humboldt-Universität zu Berlin ein.


Prof. Dr. Joachim Schwalbach

Humboldt-Universität zu Berlin


Dr. Michael Hartmann

Evangelische Akademie zu Berlin


Dr. Maria-Luise Schneider

Katholische Akademie in Berlin e.V.


Programm

Donnerstag, 23. Januar 2013


10.30 Uhr Anmeldung und Stehkaffee


11.00 Uhr Begrüßung und Einführung

Prof. Dr. Joachim Schwalbach, Humboldt-Universität zu Berlin, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, Institut für Management


anschließend Vorstellungsrunde


11.30 Uhr Rationalität und Moralität in der Unternehmensführung

Ein Dialog von

Prof. Dr. Werner Güth, Direktor am Max-Planck-Institut für Ökonomik, Jena

und

Prof. Dr. Hartmut Kliemt, Professor für Philosophie und Ökonomik an der Frankfurt School of Finance & Management, Frankfurt a.M.


13.00 Uhr Mittagessen


14.30 Uhr Die Suche nach den Guten

Ist das Streben nach Gerechtigkeit ein Merkmal guter Führungskräfte?

Dr. Brigitte Lammers, Leiterin des Berliner Büros, Egon Zehnder International GmbH, Berlin


16.00 Uhr Pause


16.30 Uhr Alles nach Leistung?

Wettbewerbsorientierte Gesellschaft und die neue Gerechtigkeitsdebatte

Gespräch mit

Franz Müntefering, Bundesminister a.D., Herne

Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz


18.00 Uhr Pause


19.00 Uhr Abendessen auf Einladung der Volkswagen AG

Dinner Speech

Dr. Thomas Steg,

Generalbevollmächtigter, Leiter Außen- und Regierungsbeziehungen, Volkswagen Aktiengesellschaft

Französische Friedrichstadtkirche und Restaurant Refugium auf dem Gendarmenmarkt


Freitag, den 24. Januar 2014


8.30 Uhr Andacht in der Akademiekirche St.Thomas von Aquin

mit Pater Dr. Hermann Breulman SJ, Berlin


9.00 Uhr Vom Homo oeconomicus zum sozialen Wesen

Eigennutz und Fairplay: Was motiviert uns mehr?

Prof. Dr. Michael Hutter, Direktor der Abteilung „Kulturelle Quellen von Neuheit“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Berlin


10.30 Uhr Pause


11.00 Uhr Moralischer Konsum – ethisch bewegte Kunden: was ist dran?

Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin Brot für die Welt – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V., Berlin


12.30 Uhr Mittagessen, Ende der Veranstaltung


Mit freundlicher Unterstützung der Volkswagen Aktiengesellschaft

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Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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