Welthandel und zukunftsfähige Entwicklung

Fachtagung

Welthandel und zukunftsfähige Entwicklung

Umwelt- und Entwicklungsdimensionen der Transatlantischen Freihandels- und Investitionspartnerschaft (TTIP)

Tagungsnr.
35/2014
Von: 24.09.2014 18:00
Bis: 25.09.2014 17:40
Französische Friedrichstadtkirche

Das Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen, oder kurz: TTIP, ist inzwischen in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht ohne einen Zeitungsartikel oder eine Talk-Show zum Thema. Und wie kein anderes Freihandelsabkommen der letzten Jahre bewegt es weite Teile der Gesellschaft über den Kreis der Handelspolitik-Experten hinaus. Politik, Wirtschaft und auch Gewerkschaften hoffen auf steigende Exporte, Wachstumsimpulse und neue Jobs; Kritiker befürchten den Abbau von Verbraucherschutz- und Umweltstandards, einen steigenden Einfluss der Wirtschaft auf die Politik und den Verlust von Arbeitsplätzen.

Doch es geht bei dem TTIP um mehr als das Handelsverhältnis zwischen EU und USA allein. Zum einen soll die transatlantische Partnerschaft deutlich über den Abbau von Zöllen hinausgehen: Damit die potentiellen Gewinne von TTIP voll ausgeschöpft werden, setzt das einen weitgehenden Abbau von nicht-tarifären Handelshindernissen voraus. Das meint eine Angleichung von Standards in vielen Bereichen. Zum anderen würde ein weitreichendes Handelsabkommen zwischen den beiden Wirtschaftszonen auch weltweit Einfluss auf die Entwicklung von Standards nehmen. Das ist angesichts der zunehmenden Macht der Schwellenländer und des Stockens der WTO-Verhandlungen der Doha-Runde auch durchaus gewollt.

Welche Wirkungen wären damit für die Entwicklungsländer verbunden, die, so wird befürchtet, Anteile am Export in die EU oder die USA verlieren könnten? Was bedeutete TTIP für die Welthandelsverhandlungen der Doha-Runde? Was haben der geplante Investitionsschutz und die regulatorische Kooperation für Folgen für die Autonomie der nationalen Gesetzgeber? Ist TTIP strategisch nützlich und erforderlich, um in einer globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig und einflussreich zu bleiben?

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten für Handel, Entwicklung, Umwelt und Fragen des Verbraucherschutzes wollen wir die möglichen Auswirkungen von TTIP für eine nachhaltige Entwicklung ausloten und damit einen Beitrag zur sachlichen Debatte um das transatlantische Freihandelsabkommen leisten.

Dazu laden wir Sie herzlich an den Gendarmenmarkt ein.


Heinz Fuchs, Leiter des Referats Wirtschaft und Umwelt, Brot für die Welt

Dr. Michael Hartmann, Stellvertretender Direktor, Evangelische Akademie zu Berlin

Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Vorstandes, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND)

Inhalt

Das Transatlantische Freihandels- und Investitionsabkommen, oder kurz: TTIP, ist inzwischen in aller Munde. Kaum ein Tag vergeht ohne einen Zeitungsartikel oder eine Talk-Show zum Thema. Und wie kein anderes Freihandelsabkommen der letzten Jahre bewegt es weite Teile der Gesellschaft über den Kreis der Handelspolitik-Experten hinaus. Politik, Wirtschaft und auch Gewerkschaften hoffen auf steigende Exporte, Wachstumsimpulse und neue Jobs; Kritiker befürchten den Abbau von Verbraucherschutz- und Umweltstandards, einen steigenden Einfluss der Wirtschaft auf die Politik und den Verlust von Arbeitsplätzen.

Doch es geht bei dem TTIP um mehr als das Handelsverhältnis zwischen EU und USA allein. Zum einen soll die transatlantische Partnerschaft deutlich über den Abbau von Zöllen hinausgehen: Damit die potentiellen Gewinne von TTIP voll ausgeschöpft werden, setzt das einen weitgehenden Abbau von nicht-tarifären Handelshindernissen voraus. Das meint eine Angleichung von Standards in vielen Bereichen. Zum anderen würde ein weitreichendes Handelsabkommen zwischen den beiden Wirtschaftszonen auch weltweit Einfluss auf die Entwicklung von Standards nehmen. Das ist angesichts der zunehmenden Macht der Schwellenländer und des Stockens der WTO-Verhandlungen der Doha-Runde auch durchaus gewollt.

Welche Wirkungen wären damit für die Entwicklungsländer verbunden, die, so wird befürchtet, Anteile am Export in die EU oder die USA verlieren könnten? Was bedeutete TTIP für die Welthandelsverhandlungen der Doha-Runde? Was haben der geplante Investitionsschutz und die regulatorische Kooperation für Folgen für die Autonomie der nationalen Gesetzgeber? Ist TTIP strategisch nützlich und erforderlich, um in einer globalisierten Wirtschaft wettbewerbsfähig und einflussreich zu bleiben?

Gemeinsam mit Expertinnen und Experten für Handel, Entwicklung, Umwelt und Fragen des Verbraucherschutzes wollen wir die möglichen Auswirkungen von TTIP für eine nachhaltige Entwicklung ausloten und damit einen Beitrag zur sachlichen Debatte um das transatlantische Freihandelsabkommen leisten.

Dazu laden wir Sie herzlich an den Gendarmenmarkt ein.


Heinz Fuchs, Leiter des Referats Wirtschaft und Umwelt, Brot für die Welt

Dr. Michael Hartmann, Stellvertretender Direktor, Evangelische Akademie zu Berlin

Prof. Dr. Hubert Weiger, Vorsitzender des Vorstandes, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND)

Programm

Mittwoch, den 24. September 2014


Ab

17.00 Uhr Anmeldung


Moderation des ersten Tages:

Albrecht von Lucke, Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin


18.00 Uhr Begrüßung im Namen der Veranstalter

Dr. Michael Hartmann

Heinz Fuchs


18.15 Uhr Handel und nachhaltige Entwicklung – wie geht das zusammen?

Keynote

Sven Hilbig, Brot für die Welt, Berlin


18.40 Uhr Podiumsdiskussion: TTIP als Chance für nachhaltige Entwicklung?

Michael Vollprecht, Europäische Kommission, Vertretung in Deutschland, Berlin

Uwe Kekeritz MdB, Die Grünen

Moritz, Florian, DGB, Referent für Europäische und internationale Wirtschaftspolitik

Dr. Stormy-Annika Mildner, Bundesverband der Deutschen Industrie e. V., Berlin


19.45 Uhr Get-together


Ende gegen 21.00 Uhr


Donnerstag, den 25. September 2014


Ab

08.30 Uhr Stehkaffee


09.30 Uhr Begrüßung

Dr. Michael Hartmann

Prof. Dr. Hubert Weiger


09.40 Uhr Eröffnung des zweiten Tages und Einführung


10.00 Uhr Regulatorische Kooperation im TTIP: Regeln setzen für den Weltmarkt?

Vortrag mit Diskussion

Jürgen Knirsch, Greenpeace Deutschland e.V., Hamburg


11.00 Uhr Pause


11.15 Uhr TTIP im Kontext internationaler Trends im Investitionsschutz

Vortrag mit Kommentaren und Diskussion

Prof. Dr. Markus Krajewski, Universität Erlangen-Nürnberg

Kommentare:

Axel Berger, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn

Thomas Fritz, PowerShift e. V., Berlin


12.30 Uhr Mittagessen


13.30 Uhr Parallele Workshops:


Energie, Klima, Rohstoffe

Lutz Weischer, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (BUND), Berlin


Landwirtschaft

Berit Thomsen, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V., Hamm

Tobias Reichert, Leiter Landwirtschaft, Landnutzung Welthandel, Germanwatch e. V., Berlin


Schutz geistigen Eigentums (IPR)

Philipp Frisch, Ärzte ohne Grenzen, Berlin

Christof Potthof, Gen-ethisches Netzwerk e. V., Berlin


15.15 Uhr Pause


15.30 Uhr Podiumsdiskussion: TTIP goes global: Auswirkungen auf die Nord-Süd-Handelsbeziehungen

Ministerialrat Dr. Heinz Hetmeier, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Berlin

Dr. Clara Brandi, Deutsches Institut für Entwicklungspolitik, Bonn

Moderation: Dr. Christoph von Marschall, Der Tagesspiegel, Berlin


17.00 Uhr Zusammenfassung des Tages: Umwelt- und Entwicklungsdimensionen des TTIP


17.30 Uhr Schlusswort der Veranstalter


Ende gegen 17.40 Uhr


In Zusammenarbeit mit:

Forum Umwelt und Entwicklung

PowerShift e. V.

Teilen

Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

Anmeldung
Newsletter
nach oben

Cookies und Datenschutz

Unsere Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung der Bedienung und des Angebots sowie zur Auswertung von Webseitenbesuchen. Einzelheiten über die von uns eingesetzten Cookies und die Möglichkeit diese abzulehnen, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.