Die Exkursion ist ausgebucht. Wenn Sie sich auf die Warteliste aufnehmen lassen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt auf unter: koschinski@eaberlin.de
Das Umland der Stadt Luckau ist trotz der zahlreichen, vielfach kleinen Dörfer nur dünn besiedelt. Das Ortsbild eines jeden Dorfes wird entscheidend durch seine Kirche geprägt. Viele Dorfkirchen waren und sind durch jahrzehntelange Vernachlässigung in ihrem Bestand gefährdet. Dabei sind diese Kirchen nicht nur weithin sichtbare Zeichen der Existenz christlicher Gemeinden, sondern auch unverzichtbare Zeugen der Regionalgeschichte sowie in ihrer über Jahrhunderte gewachsenen baulichen Gestalt und künstlerischen Ausstattung wahre Kleinode.
Das Denkmalschutzgesetz verpflichtet zwar die Gemeinden als Eigentümer zum Erhalt ihrer Kirche. Die meist kleinen Kirchengemeinden sind aber mit der Instandsetzung ihrer Kirche finanziell überfordert. Der Kirchenkreis und die Landeskirche müssen ihre knappen Mittel nach strengen Kriterien und Haushaltsvorgaben einsetzen. Wo eine Kirchengemeinde praktisch nur noch auf dem Papier existiert, können schwerlich kirchliche Mittel für die Instandsetzung der Dorfkirche ausgegeben werden.
Während die Zahlen der Landbevölkerung und der Gottesdienstbesucher - mit erheblichen lokalen Unterschieden - noch immer abnehmen und ein gut besuchter Gottesdienst vielfach zur Rarität geworden ist, gewinnen säkulare Nutzungsanforderungen an die Dorfkirchen an Bedeutung. Nachdem der Konsum und die Dorfgaststätte häufig längst aufgegeben haben, ist die Dorfkirche der einzige Ort, wo man sich noch treffen und versammeln kann - freilich nicht zum Einkaufen oder zum Bierchen, aber zu kulturellen Veranstaltungen. Konzerte, Lesungen und Theateraufführungen wollen jedoch konzipiert und organisiert werden. Das kann und sollte die Kirchengemeinde nicht – und schon gar nicht die Pfarrerin oder der Pfarrer – allein bewältigen. Nicht selten sind auch kirchlich nicht gebundene Dorfbewohner bereit, sich für den Erhalt und eine erweiterte Nutzung ihrer Dorfkirche einzusetzen.
Diese Exkursion wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen zu gewinnen, die sich der Dorfkirchen in der Region annehmen und sie wieder mit Leben füllen. Wir besichtigen gerettete und gefährdete Dorfkirchen, darunter einen scheinbar aussichtlosen Fall, kommen mit den Akteuren vor Ort ins Gespräch und beschließen den Tag mit einer Diskussion der gewonnenen Eindrücke und erfahrenen Standpunkte.
Heinz-Joachim Lohmann
Evangelische Akademie zu Berlin
Hans Tödtmann
Arbeitskreis Stadtpolitik
Samstag, den 21. Juni 2014
08.00 Uhr Abfahrt mit Reisebus Bahnhof Berlin-Südkreuz
Ausgang Schöneberg, Hildegard-Knef-Platz
09.30 Uhr Dorfkirche Bornsdorf
Andacht
Frank Gehrmann, Gemeindepfarrer
Der Förderkreis Alte Kirchen der Luckauer Niederlausitz -
Ziele und Aufgaben, Kirchenführung
Annegret Gehrmann, Vorsitzende des Förderkreises
11.15 Uhr Dorfkirche Pitschen-Pickel
Kirchenführung
Annegret Gehrmann
Erläuterungen zu der notwendigen baulichen Sanierung
Frank Gehrmann
12.00 Uhr Mittagessen in der Gaststätte Görlich in Pitschen-Pickel
13.30 Uhr Dorfkirche Zieckau
Kirchenführung
Lothar Treder-Schmidt, Mitglied des Gemeindekirchenrats,
stellv. Vorsitzender des Förderkreises
14.30 Uhr Kaffee und Kuchen in der Gaststätte Neue Mühle in Wildau-Wentdorf
15.15 Uhr Dorfkirche Mahlsdorf
Kirchenführung
Mitglieder des Gemeindekirchenrats
16.00 Uhr Pfarramt Golßen
Diskussion mit u.a.
Thomas Köhler, Superintendent Ev. Kirchenkreis Niederlausitz
Martin Nikolitsch, Gemeindepfarrer
Mitglieder des Gemeindekirchenrats Golßen-Mahlsdorf
Annegret Gehrmann, Förderkreis
Moderation: Hans Tödtmann, Arbeitskreis Stadtpolitik
17.30 Uhr Rückfahrt mit Reisebus
19.00 Uhr Ankunft Bahnhof Berlin-Südkreuz