In Erinnerung an den Beginn des Ersten Weltkrieges vor einhundert Jahren fragen wir danach, wie 1914 in den christlichen Kirchen Europas gepredigt wurde: „Mit Gott für König und Vaterland“, „Vorwärts mit Gott, die Fahnen fliegen!“
Heute ist das nur noch schwer vorstellbar. Aber eine kritische Predigttradition gab es seinerzeit praktisch nicht. Der Philosoph und Dramaturg Hugo Ball begriff bei einem Frontbesuch schlagartig das Ausmaß der Kriegsgräuel. Angetrieben von der Suche nach einer nicht korrumpierten Sprache gründete er als künstlerische Protestbewegung 1916 in Zürich Dada. Er engagierte sich darüber hinaus politisch in einer bis heute atemberaubenden Eindeutigkeit. Quellen für die Erneuerung seines Menschenbildes nach der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ fand er in Heiligen aus der byzantinischen Zeit des Christentums.
Am Donnerstag, dem 13. November 2014, um 19.00 Uhr in der Katholischen Akademie in Berlin wird uns Hugo Ball, dieser „deutsche Dissident“, in seinen Verstrickungen und seiner Vielseitigkeit vom Berliner Kulturgeschichtler Thomas Macho vorgestellt. Anschließend gibt es bei einem Imbiss Gelegenheit zum Gespräch mit weiteren Hugo-Ball-Experten.
Wir würden uns sehr freuen, Sie zu dieser Veranstaltung begrüßen zu können und senden herzliche Grüße
Dr. Jacqueline Boysen, Evangelische Akademie zu Berlin
Joachim Hake, Katholische Akademie in Berlin
Dr. Dietrich Sagert, Zentrum für evangelische Predigtkultur Wittenberg