Die internationale Staatengemeinschaft und die Bündnissysteme haben seit 1990 auf die aktuellen Konflikte noch keine befriedigenden Antworten gefunden. Um Deutschlands Rolle in der Welt wird gerungen – die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik muss sich angesichts der aktuellen Krisen und gewaltsam ausgetragener Konflikte in der Ukraine, aber auch im Nahen und Mittleren Osten neuen, strategisch-politischen Fragen stellen. Deutschland wird als Bündnispartner international stärker in die Pflicht genommen und sieht sich mit neuen diplomatischen Aufgaben wie auch mit Forderungen nach zusätzlichem militärischem Engagement konfrontiert. Gefragt ist auch auf europäischer Ebene eine Strategie, die konsequent die zivilen Mittel der Krisenprävention und Konfliktbearbeitung einsetzt und die militärische Intervention auf den äußersten Fall beschränkt.
Die Evangelischen Akademien in Deutschland laden Sie herzlich zur Präsentation und Diskussion der Ergebnisse und Empfehlungen des Diskursprojektes „…dem Frieden der Welt zu dienen“ ein.
Dr. Rüdiger Sachau, Akademiedirektor, Evangelische Akademie zu Berlin
Uwe Trittmann, Projektbegleiter, Evangelische Akademie Villigst
Dr. Klaus Holz, Generalsekretär, Evangelische Akademien in Deutschland
„…dem Frieden der Welt zu dienen“ – unter diese Maxime stellt die Präambel des Grundgesetzes die Konstitution der Bundesrepublik Deutschland. Die Mittel und Wege dieser Maxime zu folgen, haben sich sehr verändert. Seit Anfang der 1990er Jahre werden deutsche Soldaten in Auslandseinsätze geschickt, um Konflikte militärisch zu beenden und zivile Entwicklungen abzusichern. Trotz aller Diskussionen um dieses Thema ist ein breiter und systematischer gesellschaftlicher Diskurs um die sinnvollen politischen Ziele und Strategien sowie die notwendigen militärischen und zivilen Mittel deutscher Außen- und Sicherheitspolitik weitgehend ausgeblieben.
Das gemeinsame Diskursprojekt der Evangelischen Akademien in Deutschland von 2012 bis 2015 hatte drei Ziele:
1.Evaluation: Ziele, Strategien und Instrumente deutscher Außen- und Sicherheitspolitik
2.Ethische Reflexion: Normative Prinzipien und Interessen deutscher Außen- und Sicherheitspolitik
3.Unterstützung der Policy Entwicklung: Impulse für die Erarbeitung eines friedens- und sicherheitspolitischen Gesamtkonzeptes für Deutschland
Am Diskurs der Akademien in zahlreichen Veranstaltungen waren Wissenschaft, Politik, Militär, Kirchen, Zivilgesellschaft und Medien sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Das gemeinsame Projekt der Evangelischen Akademien in Deutschland „…dem Frieden der Welt zu dienen“ wird gefördert mit Mitteln der Arbeitsgemeinschaft Ethische Bildung in den Streitkräften (AEBIS) der Evangelischen Militärseelsorge.Die Ergebnisse und Empfehlungen sind ab Ende April abzurufen unter: www.evangelische-akademien.de/friedenderwelt
17.30 Uhr Einlass, Anmeldung
18.00 Uhr Begrüßung
Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin / Vorsitzender Evangelische
Akademien in Deutschland
Dr. Sigurd Rink, Evangelischer Militärbischof
18.15 Uhr „… dem Frieden der Welt zu dienen“
Ergebnisse und Empfehlungen aus dem Projekt der Evangelischen Akademien in Deutschland
Prof. Dr. Michael Haspel, Evangelische Akademie Thüringen / Universität Jena
18.30 Uhr Kommentar:
Dr. Martina Fischer, Berghof Foundation
18.45 Uhr Bis an die Grenzen der Diplomatie
Deutschlands Verantwortung für den Frieden
Staatssekretär Stephan Steinlein, Auswärtiges Amt
19.10 Uhr Friedensethischer Anspruch und friedenspolitische Realität
Im Gespräch mit dem Staatssekretär
Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, Vorsitzender des Aufsichtsrates des
Evangelischen Werks für Diakonie und Entwicklung / Mitglied des Rates der EKD
Prof. Dr. Michael Haspel, Evangelische Akademie Thüringen / Universität Jena
19.40 Uhr Zivile Außenpolitik als Prima Ratio Weichenstellungen für die Zukunft
Schriftführer Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der EKD
20.00 Uhr Verabschiedung:
Dr. Rüdiger Sachau