Das Thema "Ungleichheit" beschäftigt Ökonomen, Politik und Öffentlichkeit seit einiger Zeit intensiv. Es könnte für die politische Kultur der nächsten Jahre ähnlich prägend sein wie Milton Friedmans Formel von der wirtschaftlichen Freiheit oder John Maynard Keynes Theorie der Nachfrageorientierung in der Wirtschaftspolitik.
Öffnet sich eine Schere in der Verteilung des gesellschaftlichen Vermögens und Einkommens? Der französische Ökonom Thomas Piketty meint, dass die Geschichte des Tellerwäschers, der sich zum Millionär hocharbeitet, von der Empirie widerlegt sei. Das IW Köln legt hingegen eine u.a. vom Nobelpreisträger Paul Krugman gewürdigte Studie vor, die für Deutschland und andere europäische Staaten das Gegenteil belegt. Wie kommt es zu diesen unterschiedlichen Einschätzungen, und welche politischen Folgerungen ergeben sich daraus? Einige sehen die Chancen für faire demokratische Beteiligung aller Bürger gefährdet. Werde der Glaube an die Chancengerechtigkeit zerstört, würden sich Menschen nicht nur vom Markt, sondern auch von der Demokratie abwenden. Wie ausgeprägt ist die Chancengerechtigkeit in den Industrieländern wirklich? Ein internationaler Vergleich gibt darüber Auskunft. Welche Folgen hat die tatsächliche oder gefühlte Ungleichheit der Vermögen und Einkommen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft? Was heißt dies letztlich für die demokratischen Strukturen?
Diskutieren Sie mit Experten aus Kirche, Politik, und Wirtschaft und lassen Sie sich von deren Fakten, Meinungen und Positionen überzeugen.
Dr. Rüdiger Sachau, Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin
Joachim Hake, Direktor der Katholischen Akademie in Berlin
Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
10.30 Uhr Anmeldung, Stehkaffee
11.15 Uhr Eröffnung und Einführung
Dr. Maria-Luise Schneider, Stellv. Direktorin der Katholischen Akademie in Berlin
11.20 Uhr Ungleiche Vermögensverteilung: Anmerkungen aus wirtschafts- und sozialpolitischer Perspektive
Vortrag
Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
Vortrag
Dr. Gerhard Schick, MdB, Finanzpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Berlin
anschließend Diskussion
12.30 Uhr Mittagspause mit Imbiss
13.00 Uhr Wirtschaft, Staat und Gesellschaft: Ungleichheit als Herausforderung für die Demokratie
Statements und Podiumsdiskussion
Marie-Luise Dött, MdB, Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer e.V., Köln
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Hannover
Dr. Ursula Weidenfeld, Wirtschaftsjournalistin und Publizistin, Potsdam
14.15 Uhr Schlusswort
14.20 Uhr Ausklang mit Kaffee und Getränken