Richard von Weizsäcker hätte im April 2015 seinen 95. Geburtstag gefeiert. Mit dieser Tagung blicken wir auf das Leben und Wirken des verstorbenen Bundespräsidenten zurück und würdigen ihn als eine herausragende Persönlichkeiten des öffentlichen Protestantismus in Deutschland. Nicht zuletzt hat Richard von Weizsäcker die Evangelische Akademie zu Berlin über viele Jahre im Beirat begleitet und beraten – wir sind ihm für die lange Verbundenheit dankbar.
50 Jahre nach Verabschiedung der sogenannten Ostdenkschrift der Evangelischen Kirche in Deutschland, die im Herbst 1965 zu scharfen Kontroversen geführt hatte, sich aber rückblickend als ein wichtiger Baustein der Versöhnung im geteilten Europa erwiesen hat. Richard von Weizsäcker hat als Mitglied der Kammer für Öffentliche Verantwortung an dieser vielleicht wirkungsmächtigsten Denkschrift der EKD entscheidenden Anteil.
Wir schauen auf die Schnittstellen von Biographie und Geschichte, von Protestantismus und Politik in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts, v.a. in der Geschichte der Bundesrepublik seit 1945/49. Am Lebensweg Richard von Weizsäckers werden die Bezüge von Politik, Kirche, Geschichte, öffentlichem Engagement und Protestantismus in der Bundesrepublik deutlich.
Prof. Dr. Paul Nolte
Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin
Freitag, 10. April 2015
Ab 10.00 Uhr Anreise
11.00 Uhr Begrüßung
Dr. Rüdiger Sachau, Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin
11.15 Uhr Grenzüberschreitungen
Prof. Dr. Paul Nolte, Freie Universität Berlin / Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin
11.45 Uhr Richard von Weizsäcker und die Erinnerung an den Nationalsozialismus in den 1980er Jahren
Prof. Dr. Andreas Wirsching, Institut für Zeitgeschichte, Berlin - München
13.00 Uhr Mittagessen
14.30 Uhr Kaffeetrinken
15.00 Uhr „Ökumenischer Weltbischof“? Richard von Weizsäcker und die Neujustierung des Verhältnisses von Religion und Politik in der Bundesrepublik
Prof. Dr. Thomas Großbölting, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
16.00 Uhr Richard von Weizsäcker: Promotor der bundesrepublikanischen Ostpolitik
Prof. Dr. Martin Greschat, Münster
17.00 Uhr Pause
17.30 Uhr Berlin, Deutschland, Europa: Gestaltungswille und Versöhnung
Gespräch
Eberhard Diepgen, Regierender Bürgermeister a.D.
Prof. Dr. Wolfgang Huber, Bischof i.R.
Jerzy Margański, Botschafter der Republik Polen in Deutschland
Moderation: Dr. Jacqueline Boysen, freie Journalistin, Berlin
19.00 Uhr Abendessen
Samstag, 11. April 2015
8.00 Uhr Frühstück
9.00 Uhr Morgenandacht
9.30 Uhr Zwischen Solitär und Fremdkörper: Richard von Weizsäcker und die CDU
Prof. Dr. Andreas Busch, Institut für Politikwissenschaft, Göttingen
10.30 Uhr Pause
11.00 Uhr Die (Un-) Vereinbarkeit von kirchlichem Amt und politischem Mandat in der jungen Bundesrepublik
PD Dr. Anke Silomon, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
12.00 Uhr Politik, Journalismus, Öffentlichkeit: Richard von Weizsäcker
in den Diskurswelten der Bundesrepublik
Gunter Hofmann, DIE ZEIT
13.00 Uhr Mittagessen
Ende der Veranstaltung