Migranten, Flüchtlinge, Asylbewerber. In ländlichen Regionen sind sie häufig kein vertrauter Anblick. Es gibt Vorbehalte, Berührungsängste sowie Misstrauen gegenüber dem Unbekannten.
Die Bibel ist voller Migrationsgeschichten: Abraham verlässt seine Heimat auf Gottes Weisung hin; Josephs Brüder kommen als Wirtschaftsflüchtlinge nach Ägypten; Naomi zieht aus wirtschaftlichen Gründen zurück in ihre alte Heimat; Rut begleitet ihre Schwiegermutter in ein ihr völlig fremdes Land; Maria und Joseph fliehen vor Herodes, der ihr Kind mit dem Tode bedroht.
Seit biblischen Zeiten sind Menschen unterwegs. Damals wie heute braucht es Mut (oft ist es der der Verzweiflung) um sich auf den Weg ins Ungewisse zu machen: Ein neues Land, eine andere Sprache, eine fremde Kultur und vielleicht eine neue Heimat? Was ist meine Heimat? Das Land, in dem ich geboren bin? Das Land in dem meine Vorfahren lebten, wo man meine Sprache spricht?
Die Begegnungstagung für Gemeindeglieder aus ländlichen Regionen bietet Gelegenheit, Erfahrungen von Flucht oder Migration in der eigenen Familie miteinander zu teilen. Sie kann Anregungen geben, wie ein gutes Miteinander, auch in unseren Gemeinden, mit dem und den „Fremden“ heute gelingen kann.
Vorträge, Begegnungen in der Hauptstadt und Zeit für Gespräche erlauben persönlichen Gedankenaustausch und eröffnen ungewohnte Zugänge zu aktuellen Themen und biblischen Texten. Zeit für Berlin ist im Programm ebenfalls vorgesehen: geplant sind ein Besuch im Hugenottenmuseum und in der Berliner Flüchtlingskirche,
einem Begegnungs- und Beratungszentrum für Flüchtlinge. Ein interkultureller Stadtspaziergang und ein freier Abend geben ebenfalls Gelegenheit, die Hauptstadt zu erleben.
Leitung:
Regine Becker-Tennie, Gummersbach
Siegfried Landau, Remscheid
Karlheinz Potthoff, Bonn
Donnerstag, 25.2.2016
15.00 Uhr Kaffee/Tee
15.30 Uhr Organisatorisches
15.45 Uhr Vorstellungsrunde und Erwartungen der Teilnehmenden an die Tagung
16.30 Uhr „Wir haben hier keine bleibende Stadt… Menschen unterwegs - von Abraham bis heute“
(Einstiegsvortrag zu Flucht und Migration in der Geschichte und Diskussion, Siegfried Landau / Karlheinz Potthoff)
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr „Was ist Heimat?“ (Welt-Café, zum Thema Heimat, Siegfried Landau)
21.00 Uhr Abendandacht
Freitag, 26.2.2016
09.00 Uhr Morgenandacht
09.15 Uhr „Menschen verlassen ihre Heimat“ Textarbeit zu Migrationsgeschichten in der Bibel und heute (Impulsvortrag und Kleingruppenarbeit; Siegfried Landau / Karlheinz Potthoff)
10.45 Uhr kleine Pause
11.00 Uhr „Wie entsteht Heimat?“ Migration und Flucht in den Familiengeschichten (Teilnehmerbeiträge; Mod. Tamara Hahn)
12.30 Uhr Mittagessen und Pause
14.30 Uhr Kaffee/Tee
15.00 Uhr Erfahrungsberichte und Diskussion zu
„Kirchenasyl in der Gemeinde“ und „Ehrenamtlichem Engagement in Flüchtlingseinrichtungen“ (Hannah Kickel-Andrae), sowie Erfahrungsberichte der Teilnehmenden (Mod. Tamara Hahn)
18.00 Uhr Abendessen
19.00 Uhr „Auch Kinder sind Flüchtlinge – Kinder mit Migrations- oder Fluchthintergrund in der Schule.“ Aus dem Schulalltag einer Lehrerin (Regine Becker-Tennie)
21.00 Uhr Abendlied
Sonnabend, 27.2.2016
09.00 Uhr Morgenandacht
09.15 Uhr „Die Fremden und das Christliche Abendland“ Textarbeit zum Umgang mit Fremden in der Bibel und heute (Siegfried Landau / Karlheinz Potthoff)
10.45 Uhr kleine Pause
11.00 Uhr Fortsetzung in Kleingruppen
12.30 Uhr Mittagessen
14.00 Uhr Aufbruch zur Exkursion
15.00 Uhr „Xbergtag“, interkultureller Stadtspaziergang (FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum)
18.00 Uhr Abendessen im türkischen Restaurant
Anschl. Zeit für Gespräche und zur freien Verfügung
Sonntag, 28.2.2016
10.00 Uhr Gottesdienstbesuch in der Flüchtlingskirche
11.30-13.00 Uhr Kennenlernen des Projekts sowie Begegnung mit den Geflüchteten und den Ehrenamtlichen (Gespräch mit PfrIn Beate Dirschauer, angefragt)
Mittagessen in Eigenregie
Nachmittags Gelegenheit zum Besuch des Hugenottenmuseums (optional)
16.30 Uhr Kaffee/Tee im Tagungshaus
17.00 Uhr Nachgespräch zum Besuch in der Flüchtlingskirche
18.30 Uhr Abendessen
19.30-21.00 Uhr „Länderabend“ (Teilnehmerbeiträge zu Aktivitäten zur Flüchtlingshilfe in ihrer Region/ihrem Land, Mod. Regine Becker-Tennie)
Anschließend Tagungsausklang, geselliger Abend
Montag, 29.2.2016
09.00 Uhr „Was nehme ich mit?“ Nachgespräch und Auswertung mit dem Teilnehmenden
11.00 Uhr Kaffee
11.15 Uhr Abschlussgottesdienst
12.00 Uhr Mittagessen
Ende der Tagung