Vom Mut, sich als Kirche der Schuld zu stellen

Abendforum und Fachtagung

Vom Mut, sich als Kirche der Schuld zu stellen

Dietrich Bonhoeffer zum 110. Geburtstag

Tagungsnr.
03-2/2016
Von: 04.02.2016 17:30
Bis: 05.02.2016 19:30
Französische Friedrichstadtkirche

Inhalt

Stellen Sie sich vor, Sie haben Geburtstag – und man spricht über die Schuld in ihrer Familie, in ihrer Gemeinde? Dietrich Bonhoeffer ließe sich von dieser Vorstellung nicht abschrecken. Im Gegenteil, gerade die Frage nach der Schuld beschäftigte ihn zutiefst, theologisch und politisch: Wie soll und muss sich die Kirche zur Schuld stellen? Bonhoeffer rief zu einem mutigen Schuldbekenntnis auf, zu einer auch für die Kirche selbst schonungslosen Anerkennung der Schuld. In der Schonungslosigkeit sah er den einzigen Weg zu Freimut und Neuanfang.

Die Frage nach dem Umgang mit Schuld in der Kirche ist zugleich auch in der aktuellen öffentlichen Diskussion verankert: Schuld wird als eine soziale und strukturelle Wirklichkeit innerhalb der Kirchen begriffen, die von den Kirchen ausgehend in die Gesellschaft hineinwirkt. Hier liegt eine tiefe Herausforderung. Dietrich Bonhoeffer hilft dabei, diese Herausforderung anzunehmen.

Die Tagung bringt Bonhoeffers Positionen mit den aktuellen Schuldkontexten der Kirche(n) in Berührung. Es zeigt sich: Dietrich Bonhoeffer kann für die heutige Situation wichtige Orientierung geben – auch mit 110 Jahren ist seine Theologie frisch und lebendig.

Wir laden Sie herzlich ein!

PD Dr. Eva Harasta

Evangelische Akademie zu Berlin

Pfr. i.R. Gottfried Brezger

Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus


Programm

Abendvortrag, 4. Februar 2016


ab 17.00 Uhr Ankommen


17.30 Uhr Begrüßung


18.00-19.30 Uhr Mut zur Schuld. Dietrich Bonhoeffer zum 110. Geburtstag

Abendvortrag von Bischof em. Prof. Dr. Wolfgang Huber


20.00 Uhr Orgelkonzert in der Französischen Friedrichstadtkirche


Für Informationen zum Orgelkonzert, klicken Sie bitte auf den Button „Dokumente“.


Fachtagung, 5. Februar 2016

9.00 Uhr Ankommen und Anmeldung

9.30 Uhr Schuld anerkennen und um Vergebung bitten. Reflexionen zum Studien- und Versöhnungsprozess zwischen Lutheranern und Mennoniten auf Weltebene


Dr. Simone Sinn, Studienreferentin für öffentliche Theologie und interreligiöse Beziehungen, Lutherischer Weltbund, Genf


Reaktion: Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Flensburg


10.45 Uhr Pause


11.00 Uhr Was tut man, wenn man als Gemeinschaft Schuld auf sich geladen hat? Eine aktuelle Perspektive aus Deutschland

P. Klaus Mertes SJ, Direktor des Kollegs St. Blasien

Reaktion: Ao. Univ. Prof. Dr. Gunter Prüller-Jagenteufel


12.15 Uhr gemeinsames Mittagessen


13.30 Uhr Die politische Dimension der Versöhnung.

Südafrika und Deutschland im Vergleich

Prof. Dr. Ralf Wüstenberg, Flensburg


15.00 Uhr Pause


15.30 Uhr Arbeitsgruppen


Gesellschaftlich von der Suche nach Versöhnung sprechen: Welche Aufgabe haben die evangelischen Kirchen in Deutschland heute beim Umgang mit gesellschaftlicher und kirchlicher Schuld in Bezug auf die Situation in der DDR?

Johannes Beleites, Vorsitzender des Beirates für Versöhnung und Aufarbeitung in der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands, Großkochberg


Theologisch von der Suche nach Vergebung sprechen: „Entscheidend ist, dass nicht weitere Wunden gerissen werden“ (D. Bonhoeffer). Der lange Weg von der „Vernarbung“ der Schuld zu Vergebung und Versöhnung

Ao. Univ. Prof. Dr. Gunter Prüller-Jagenteufel, Wien


17.00-18.30 Uhr Podiumsgespräch: Mut, Schuld, Vergebung, Bonhoeffer


19.30 Uhr Geburtstagseinladung ins Bonhoeffer-Haus

Lesung und Musik

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