Europa am Abzweig

Tagung

Europa am Abzweig

Abschottung oder produktive Verschiedenheit

Tagungsnr.
60/2017
Von: 13.11.2017 09:45
Bis: 14.11.2017 16:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder
Viele Staaten Europas wählten 2017 neue Regierungen, die Beziehungen zur Türkei stehen unter starker Belastung, das Verhältnis zu Russland prägen immer mehr Konflikte und die derzeitige Regierung der Vereinigten Staaten stellt viele internationale Grundlagen infrage. Innerhalb vieler Staaten drängt Rechtspopulismus auf mehr Nationalismus mit allen Voraussetzungen und Konsequenzen. Zentraler Frieden, Sicherheit und Zusammenarbeit garantierende Entscheidungen der Nachkriegsordnung stehen auf dem Prüfstand. Visionen für die Zukunft supranationaler Gemeinschaft stehen in der Diskussion. Konzepte der Gleichberechtigung der Geschlechter und der Überwindung von Rassismus müssen weiterentwickelt werden.

Inhalt

Die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen ist vom in europäische Strukturen eingebetteten Nationalstaat geprägt. Bei vielen Reisen gehören Grenzkontrollen und Geldwechsel der Vergangenheit an. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Glaubensvorstellungen ist eine Selbstverständlichkeit. Studienförderprogramme ermöglichen einer beträchtlichen Anzahl junger Leute das Leben und Lernen in anderen Kulturräumen und Sprachen. Die Warnungen und Lernprozesse aus der deutschen Gewaltgeschichte gehören unauslöschlich zur DNA der Gegenwart.

Für eine Mehrheit ist Abschottung keine Perspektive und bietet nationale Größe kein Potential zum Träumen. Fortschreitende Europäische Beheimatung heißt die Zielvorstellung, produktive Verschiedenheit die Aufgabe im eigenen Land. Beides ergibt sich nicht von selbst. Die Umsetzung braucht Engagement und Kreativität.

Wir widmen uns bei dieser Tagung europäischen Visionen, fragen nach der Bedeutung der Vergangenheit und führen einen Dialog zwischen Menschen unterschiedlicher Einstellungen zur Religion, um Ideen der Vielfalt weiterzuentwickeln.

Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Montag, den 13. November 2017

Ab
09.00 Uhr Anreise und Anmeldung

09.45 Uhr Begrüßung
Heinz-Joachim Lohmann

10.00 Uhr Symbol Europa
Sprachfähigkeit und Vielfalt
Dr. Katharina Eberlein-Braun, Universität Bamberg

12.00 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Wer Fehler und Schuld vergisst, wird dumm
Zukunft denken mit Verantwortung vor der Vergangenheit
Dr. Elke Gryglewski, stellv. Leiterin der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Berlin

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Junge Ideenschmieden
Estland als Beispiel für unkonventionelle Projekte
Dr. Florian Hartleb, Politikberater, Tallinn/Estland

17.30 Uhr Abendessen

19.00 Uhr Europäische Sicherheitsarchitektur
Erfolg durch Zusammenarbeit
Bettina Rauch-Schulz, Stabsbereichsleiterin Internationales, Polizei Berlin

Ende gegen 21.00 Uhr

Dienstag, den 14. November 2017

Gemeinsames Interesse am Wohl der Gesellschaft
Gespräch über Grundlagen des Zusammenlebens in Deutschland und Europa

09.00 Uhr Nichtreligiöse Perspektive
Dr. cand. Marie Schubenz, Mitglied im Präsidium der Humanistischen Akademie, Berlin

9.30 Uhr Christliche Perspektive
Dr. Katharina Eberlein-Braun, Universität Bamberg

10.00 Uhr Jüdische Perspektive
Dr. Yael Kupferberg, Universität Potsdam

10.30 Uhr Islamische Perspektive
Marlene Löhr, Ibn Rushd – Goethe Moschee, Berlin

11.15 Uhr Kaffeepause

11.45 Uhr Gespräch über Perspektiven
mit den Referierenden und Teilnehmenden
Moderation
Heinz-Joachim Lohmann

13.00 Uhr Mittagessen

14.00 Uhr Zusammenleben in Vielfalt
Mannheimer Erfahrungen
Claus Preißler, Beauftragter für Integration und Migration der Stadt Mannheim

15.30 Uhr Zusammenfassung
Heinz-Joachim Lohmann

Ende gegen 16.00 Uhr

Teilen

Leitung

Heinz-Joachim Lohmann

Stellvertretender Direktor und Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum

Telefon (030) 203 55 - 510

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