DENK MAL LUTHER

Abendforum

DENK MAL LUTHER

Marmor, Bronze, Zelluloid

Tagungsnr.
46/2017
Von: 09.10.2017 16:00
Bis: 09.10.2017 20:00
Französische Friedrichstadtkirche

© Skulpturen: Ottmar Hörl: www.ottmar-hoerl.de; Foto: Christoph Busse

Die Frage einer angemessenen Erinnerungs- und Denkmalskultur im Blick auf die Reformation stellt sich auch angesichts der zahlreichen Lutherdenkmäler und der Tradition national eingefärbter Reformationsfeierlichkeiten vergangener Jahrhunderte. Wie stark hier Gefährdungen sind, lässt sich auch an den zahlreichen Lutherfilmen erkennen, die bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich unser Bild vom Reformator geprägt haben. Das historische Lutherdenkmal in Berlin vor der St. Marienkirche ist der Rest eines mehrteiligen Monuments. Die nach dem Krieg verbliebene Figur des Martin Luther steht heute allein auf einem Sockel aus poliertem Granit an ihrem ursprünglichen Standort. Ein Wettbewerb zur Neugestaltung eines Lutherdenkmals 2016 gibt Anlass, der Frage nachzugehen: Wie kann man 500 Jahre nach der Reformation Martin Luthers gedenken, ohne ihn zu heroisieren oder ganz vom Sockel zu stoßen? Gemeinsam mit der Stiftung St. Matthäus - Kulturstiftung der EKBO.

Inhalt

Jede Zeit hat sich ihre Bilder von Martin Luther gemacht. Weder Denkmäler noch Filme zeigen uns den wahren Luther, sondern immer nur das Bild, das wir uns von ihm machen. Die Frage einer angemessenen Erinnerungs- und Denkmalskultur stellt sich angesichts der zahlreichen Lutherdenkmäler und der Tradition national eingefärbter Reformationsfeierlichkeiten vergangener Jahrhunderte. Wie stark die Gefährdungen sind, lässt sich an den zahlreichen Lutherfilmen erkennen, die bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich unser Bild vom Reformator geprägt haben. Insofern darf es als Erfolg angesehen werden, dass das 500. Jubiläum ohne jegliches nationales Pathos begangen wurde und vielfältige Formate unterschiedlicher Selbstreflexion geboten haben.
Das historische Lutherdenkmal in Berlin vor der St. Marienkirche ist der Rest eines mehrteiligen Monuments. Die nach dem Krieg verbliebene Bronzestatue des Martin Luther steht heute als Einzelfigur auf einem Sockel aus poliertem Granit an ihrem ursprünglichen Standort. Ein Wettbewerb zur Neugestaltung eines Lutherdenkmals 2016 gibt Anlass, der Frage nachzugehen: wie kann man 500 Jahre nach der Reformation Martin Luthers gedenken, ohne ihn zu heroisieren oder ganz vom Sockel zu stoßen?

Dr. Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin
Christhard-Georg Neubert, Stiftung St. Matthäus

Programm

15.30 Uhr Einlass

16.00 Uhr Begrüßung / Einführung
Dr. Rüdiger Sachau / Christhard-Georg Neubert

16.15 Uhr Lutherdenkmäler und Reformationsfeiern im Vergleich
Dr. Martin Steffens, Leiter des Kulturfestivals „48 Stunden Neukölln", Berlin

17.00 Uhr Luther als ambivalenter Filmheld
Dr. Esther Pia Wipfler, Historikerin, München

17.45 Uhr Pause

18.15 Uhr Der Künstler im Angesicht des Helden
Prof. Carl Constantin Weber, Bildhauer, Potsdam

19.00 Uhr DENK MAL LUTHER – Zwischen Bilderverbot und Avantgarde

Podiumsdiskussion
Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK)
Bischof Dr. Dr. h.c. Markus Dröge, Berlin
Staatssekretär Gerry Woop, Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin
Prof. Dr. Bernd-Wolfgang Lindemann, Kunsthistoriker, Berlin

Moderation:
Christhard-Georg Neubert / Dr. Rüdiger Sachau

Teilen

Leitung

Dr. Rüdiger Sachau

Akademiedirektor

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