Geld ohne Gegenleistung

Tagung

Geld ohne Gegenleistung

Das Grundeinkommen als Zukunft des Sozialstaates?

Tagungsnr.
49/2017
Von: 16.10.2017 11:00
Bis: 16.10.2017 16:00
Französische Friedrichstadtkirche

© fotolia - Yvonne Weis

Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2016 der Initiative zur Einführung eines Grundeinkommens von 2.500 Franken im Monat eine Absage erteilt. Zugleich steigt aber die Zahl führender Manager in Deutschland, die ein solches Bürgergeld fordern. Ihr Argument ist, dass unser Sozialstaat vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der steigenden Ungleichheit auf neue Fundamente gestellt werden müsse. Da Arbeit zunehmend durch vernetzte Maschinen ersetzt wird, macht es keinen Sinn, vor allem Einkommen aus Arbeit zu besteuern, Gewinne vor allem aus der Digitalwirtschaft und aus Finanzanlagen dagegen zu schonen. Wenn menschliche Arbeit ein anderes Gesicht und eine andere gesellschaftliche Bedeutung erhalten wird, muss dem ein Sozialsystem Rechnung tragen. Zugleich brauchen Menschen aber auch materielle Anreize, sich an der Schaffung gesellschaftlicher Werte zu beteiligen. Wie muss sich der Wohlfahrtsstaat des 21. Jahrhunderts ändern?

Inhalt

Die Schweizer Bürgerinnen und Bürger haben im Jahr 2016 der Initiative zur Einführung eines Grundeinkommens von 2.500 Franken im Monat eine Absage erteilt. Zugleich steigt aber die Zahl führender Manager in Deutschland, die ein solches Bürgergeld – in unterschiedlicher Höhe – fordern.
Ihr Argument ist, dass unser Sozialstaat vor dem Hintergrund der Digitalisierung und der steigenden Ungleichheit auf neue Fundamente gestellt werden müsse. Da Arbeit zunehmend durch vernetzte Maschinen ersetzt wird, mache es keinen Sinn, vor allem Einkommen aus Arbeit zu besteuern, Gewinne vor allem aus der Digitalwirtschaft und aus Finanzanlagen dagegen zu schonen. Zugleich steht zur Diskussion, ob man soziale Gerechtigkeit auch mit mehr Freiheitsgraden und weniger Kontrolle denken kann oder ob das möglicherweise eine Sackgasse wäre.
Wenn menschliche Arbeit ein anderes Gesicht und eine andere gesellschaftliche Bedeutung erhalten wird, muss das Sozialsystem dem Rechnung tragen. Zugleich brauchen Menschen aber auch materielle Anreize, sich an der Schaffung gesellschaftlicher Werte zu beteiligen. Wie muss sich der Wohlfahrtsstaat des 21. Jahrhunderts ändern?

Dr. Michael Hartmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Sozialwissenschaftliches Institut der EKD

Programm

10.30 Uhr Anmeldung, Stehkaffee

11.00 Uhr Eröffnung und Begrüßung

11.15 Uhr Grundeinkommen oder universeller Wohlfahrtsstaat. Warum Sozialstaat und Steuern in einer digitalenWelt neu organisiert werden müssen – oder nicht
Vortrag
Prof. Dr. Viktor Steiner, Freie Universität Berlin
Vortrag
Prof. Dr. Anke Hassel, Wissenschaftliche Direktorin des WSI in der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
anschließend Diskussion

12.45 Uhr Mittagspause mit Imbiss

13.30 Uhr Bedingungsloses Grundeinkommen oder steuerpolitische Alternativen – welche Option für die Armen und für mehr Beteiligungsgerechtigkeit?

Die sozialethische Perspektive
Prof. Dr. Gerhard Wegner, Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Hannover
Die sozialstaatliche Perspektive
Christian Füller, Chefredakteur ‚der Freitag‘, Berlin

14.30 Uhr Abhängigkeit spüren, Freiheit aushalten, Eigenverantwortung entdecken - Das Grundeinkommensgefühl von 101 Pionier*innen
Michael Bohmeyer, Mein Grundeinkommen e.V.

14.45 Uhr Podiumsdiskussion
Ronald Blaschke, Netzwerk Grundeinkommen, Berlin
Benjamin Koller, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V., Berlin
Doro Zinke, Vorsitzende des DGB Bezirks Berlin-Brandenburg, Berlin
Christian Füller, Chefredakteur ‚der Freitag‘

16.00 Uhr Ende der Veranstaltung

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Leitung

Dr. Michael Hartmann

Studienleiter Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Telefon (030) 203 55 - 504

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