Betreuung trifft Krankenhaus

Fachtagung

Betreuung trifft Krankenhaus

Professionelle Vertrauenspersonen in Gesundheitseinrichtungen

Tagungsnr.
07/2018
Von: 28.02.2018 08:45
Bis: 28.02.2018 16:00
Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder
In Deutschland haben etwa 1,3 Millionen Menschen einen rechtlichen Betreuer oder eine rechtliche Betreuerin. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels hat sich die Zahl der Betreuungen seit den 90er Jahren verdreifacht. Ein Großteil der Betreuten sind an Demenz erkrankte Menschen. Zunehmend werden die Hilfe- oder Pflegebedürftigen Berufsbetreuenden anvertraut, die oft 50, manchmal bis zu 100 Menschen gleichzeitig begleiten. Theorie und Praxis der Berufsbetreuung werden bislang überwiegend in - juristischen - Fachkreisen erörtert. Ziel der Veranstaltung ist, Mitarbeitende aus Gesundheitseinrichtungen sowie VertreterInnen aus der Medizinethik mit Professionellen aus dem Betreuungswesen ins Gespräch zu bringen. Im Mittelpunkt sollen ethische Fragen sowie die Rolle und Einbindung von Betreuenden in Informations-, Aufklärungs- und Entscheidungsprozesse in Kliniken und Pflegeeinrichtungen stehen.

Inhalt

In Deutschland haben etwa 1,3 Millionen Menschen einen rechtlichen Betreuer oder eine rechtliche Betreuerin. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels hat sich die Zahl der Betreuungen seit den 90er Jahren ungefähr verdreifacht. Zunehmend werden die Hilfe- oder Pflegebedürftigen Berufsbetreuenden anvertraut, die oft 50, manchmal bis zu 100 Menschen gleichzeitig begleiten.

Die Intention des Betreuungsrechts ist es, die Selbstbestimmung und Selbstständigkeit von Menschen mit Unterstützungsbedarf zu wahren. Das Selbstbestimmungsrecht hilfebedürftiger Erwachsener zu stärken und bei der Ausübung der Recht- und Handlungsfähigkeit zu unterstützen, ist ein wichtiger Aspekt für die gesamte Gesellschaft bei der Gestaltung und Anwendung dieser Rechte.

Ziel der Veranstaltung ist, Mitarbeitende aus Gesundheitseinrichtungen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Medizinethik mit Akteuren aus dem Betreuungswesen ins Gespräch zu bringen, um Möglichkeiten aufzuzeigen, wie durch gegenseitige Wissensvermittlung und Verständnis für die Situation des Gegenübers, gemeinsam im Interesse der Betroffenen und zu dessen Wohl gehandelt werden kann. Im Mittelpunkt stehen ethische Fragen in der rechtlichen Betreuung sowie die Rolle und Einbindung von Betreuten und Betreuern in Informations-, Aufklärungs- und Entscheidungsprozesse in Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Wir freuen uns auf die Diskussion mit Ihnen und laden Sie herzlich ein!

Donald Ilte

Abteilungsdirektor Aufsicht, Berufe und Zuwendungen

Landesamt für Soziales und Versorgung

Simone Ehm

Studienleiterin Ethik in den Naturwissenschaften

Evangelische Akademie zu Berlin

Programm

Moderation / Programm

Moderation: Marina Ringel

Pressesprecherin des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und

Familie des Landes Brandenburg

ab

8.45 Uhr Begrüßungskaffee

9.15 Uhr Begrüßung

Simone Ehm

Jürgen Dusel

Beauftragter der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderung

9.30 Uhr Fachgespräch zu Problemen in der Praxis

Moderation: Simone Ehm

Gespräch mit:

Dr. Susanne Knoll, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, KEH Berlin und Sana Klinikum Lichtenberg

Dr. Christian Kieser, Chefarzt, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Ernst von Bergmann Klinikum, Potsdam

Gerrit Fuhs, Mitglied in der Besuchskommission Cottbus, bipolaris e. V.

Dorothee Sperber, Kursleiterin Palliative & Dementia Care, Berlin

RA Uta Hesse, Fachanwältin für Medizinrecht, Halle

10.30 Uhr Pause

11.00 Uhr Ethische Konflikte der gesetzlichen Betreuung im Krankenhaus

Dr. Michael Wunder, Beratungszentrum Alsterdorf, Hamburg

12.15 Uhr Mittagessen

13.00 Uhr Einführung in die Themen der Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppe 1: Suchterkrankungen

Zum Inhalt:

Eine rechtliche Betreuung suchtkranker Menschen setzt in der Regel dann ein, wenn die Suchter-krankung einen chronischen Verlauf genommen hat und viele Therapie- und Unterstützungsmaß-nahmen gescheitert sind.

In der Arbeitsgruppe werden die besonderen Herausforderungen der Zusammenarbeit zwischen Einrichtungen der Suchthilfe und den rechtlichen Betreuer/Innen Fallbeispielen erarbeitet.

Referentinnen: Andrea Hardeling, Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V., Potsdam

Bettina Steinke-Schmidt, Suchthilfe Prignitz e. V.

Arbeitsgruppe 2: Demenzerkrankungen

Zum Inhalt:

Der Anteil von Menschen mit Demenz, die im Krankenhaus versorgt werden, nimmt aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr zu. Dies belastet sowohl Ärzte und Mitarbeiter/Innen so-wie Angehörige und rechtliche Betreuer/Innen.

In welcher Form die Interessen der Betroffenen gemeinsam gewahrt und zu dessen Wohl gehandelt werden kann, soll Gegenstand der Diskussion und des Erfahrungsaustausches in dieser Arbeitsgruppe sein. Anhand von zwei Fallbeispielen sollen aus den beiden unterschiedlichen Perspektiven (Krankenhaus / rechtliche Betreuung) Erfahrungen aufgearbeitet und durch gegenseitige Wissensvermittlung, Verständnis für die Situation des Gegenübers entwickelt werden.

Referentinnen: Birgitta Neumann, Kompetenzzentrum Demenz für das Land Brandenburg, Potsdam

Dr. med. Heidi Müßigbrodt, Oberhavel Kliniken GmbH, Henningsdorf

Arbeitsgruppe 3: Psychische Erkrankungen

Zum Inhalt:

Bei Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen müssen die Rechtliche Betreuung und die klinisch psychiatrische Versorgung oft in zugespitzter Situation und unter großem Druck sehr schnell Entscheidungen treffen. Die rechtlichen Grundlagen dafür sind neben dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) im Brandenburgischen Psychisch-Kranken-Gesetz (BbgPsychKG) geregelt. Insbesondere bei Zwangsmaßnahmen, der Behandlungsplanung, der Einbeziehung des sozialen Umfelds und dem Entlassungsmanagement werden im Zusammenhang mit psychischen Beeinträchtigungen oft große Herausforderungen an das Zusammenwirken der Rechtlichen Betreuer/Innen und der Krankenhäuser gestellt.

Ziel der Arbeitsgruppe ist es gemeinsam zentrale Aspekte und Rahmenbedingungen einer guten und vorsorglichen Zusammenarbeit insbesondere im Umgang mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen herauszuarbeiten.

ReferentInnen: Petra Rossmanith, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Berlin

Anja Gebauer, Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V., Berlin

Gerrit Fuhs, Mitglied in der Besuchskommission Cottbus, bipolaris e. V.

15.00 Uhr Wahrung der Interessen behinderter Menschen im Krankenhausalltag

Moderation: Donald Ilte

Gespräch mit:

Sybille Kraus, Leiterin Sozialdienst und Case Management, Alexianer St. Hedwig Kliniken Berlin

RA Dr. Judith Schädler, rechtliche Betreuerin, Friedrichswalde

Prof. Dr. Alexander Dressel, Chefarzt der Neurologie am Carl-Thiem-Klinikum Cottbus

Michael Friedrichs, Richter am Amtsgericht Königs Wusterhausen

16.00 Uhr Abschluss der Tagung

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Leitung

Simone Ehm

Studienleiterin für Ethik in den Naturwissenschaften

Telefon (030) 203 55 - 502

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