der ursprüngliche Termin war für 14.02.2018 vorgesehen
Auf Friedhöfen zeigt sich das Verhältnis eines Ortes zu den vorhergehenden Generationen. Auf ihnen befindet sich die Versammlung derjenigen, die der Lebenswelt der Nachkommen ihr Gesicht gegeben haben. So sind sie einerseits Stätten des Geschichtsbewusstseins und andererseits Orte der Erinnerung für Verwandte und Bekannte. Darum sind die meisten Toten mit Namen und Lebenszeit anwesend.
In den Konzentrationslagern wurden von den Nationalsozialisten Menschen aus ganz Europa ermordet oder starben an den katastrophalen Lebensbedingungen. Auch die Erinnerung an die Opfer sollte ausgelöscht werden. So gibt es für die allermeisten Toten keinen individuellen Ruheort.
Gedenkstätten sind heute Gedenk- und Lernorte zugleich: Sie laden zum historischen Lernen über die Verbrechen ein, die in wenigen Jahren Zivilisation in Barbarei verwandelte und bereiten den Opfern ein öffentliches Andenken. Gleichzeitig sind sie Orte der individuellen Trauermöglichkeit für Hinterbliebene.
Nach der Befreiung 1945 nutzte der sowjetische Geheimdienst einen Teil des ehemaligen KZ Sachsenhausen, um erneut Tausende zu internieren. Viele starben an Hunger und Krankheiten, unter ihnen zahlreiche Träger des NS-Regimes.
Prof. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, gibt einen Einblick, wie sich die Gedenkstätte Sachsenhausen der Verantwortung an einem Ort mit „zweifacher Vergangenheit" stellt.
Heinz-Joachim Lohmann, Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche im ländlichen Raum
Ab
18.00 Uhr Anreise und Anmeldung
18.30 Uhr Begrüßung
Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin
18.45 Uhr Zwischen Gedenken, Trauer und historischer Bildung
Die Gedenkstätte Sachsenhausen als Friedhof und Lernort
Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Oranienburg
19.30 Uhr Gedenken, Erinnerung, Trauer
Gespräch zwischen Referent und Teilnehmenden
Moderation: Heinz-Joachim Lohmann
Ende gegen 20.30 Uhr