Dem Rechtsstatus des toten Körpers kommt eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung der Bestattungskultur in Berlin und Brandenburg zu. Bisher gehen wir davon aus, dass die Verstorbenen ihr Leben in öffentlichen Zusammenhängen führten und es deshalb Interessen gibt, Erinnerung und Trauer im öffentlichen Raum durchzuführen. Die Familie der Verstorbenen handelt bei der Organisation der Beerdigung nur stellvertretend für das gesamte Gemeinwesen. Mittlerweile wächst in der Bevölkerung die Überzeugung, dass die Toten in den Kreis der engeren Angehörigen gehören, fast eine Art Besitz der Angehörigen darstellen. Im umgekehrten Schluss gibt es dann für Tote ohne Angehörige kaum noch Anspruch auf eine öffentliche Beisetzung im öffentlichen Raum. Wir schauen auf den Status der toten Person in verschiedenen Religionen, beleuchten die gültige Rechtssituation und die Entwicklung in der Geschichte der Friedhöfe. In der Diskussion sollen künftige Möglichkeiten bewertet werden.
Ab
14.00 Uhr Anreise und Anmeldung
14.45 Uhr Begrüßung
Heinz-Joachim Lohmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Gudrun Laufer, Beauftragte für Innovation und Technologie / Personalentwicklung / Organisationsberatung
Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer, Berlin
15.00 Uhr Was die Lebenden erwarten, was die Toten erwartet
Status des toten Körpers in verschiedenen Kulturen
Rüdiger Sachau, Evangelische Akademie zu Berlin
15.45 Uhr Verstorbene vor dem Gesetz
Juristische Einordnungen
Stephan Neuser, Bundesinnungsverband der Bestatter e. V.
16.30 Uhr Der Friedhof und seine Toten
Entwicklungsgeschichte der Interpretation des toten Körpers auf dem Friedhof
Gerold Eppler, Stellvertretender Direktor des Museums für Sepulkralkultur, Kassel
17.15 Uhr Kaffeepause
17.45 Uhr Totenruhe oder Entsorgung
Künftige Entwicklung des Friedhofs als Ort der Trauer und des öffentlichen Gedenkens
Podiumsdiskussion
Gerold Eppler
Fabian Lenzen
Stephan Neuser
Rüdiger Sachau
Arne Schenke
Moderation: Heinz-Joachim Lohmann
Ende gegen 19.00 Uhr