Zwischen Diskriminierung und Faszination

Abendforum

Zwischen Diskriminierung und Faszination

Geschichte und Musik einer verfolgten Minderheit

Tagungsnr.
17A/2018
Von: 11.05.2018 18:00
Bis: 11.05.2018 20:00
Haus der EKD

Inhalt

2018 bedeutet für Rumänien ein Jahr der Feier und der Einsicht zugleich: zum 100. Mal jährt sich das epochale Ereignis der Vereinigung aller mehrheitlich von Rumänen bewohnten Provinzen innerhalb derselben Landesgrenzen. Vor wie nach 1918 spielten die Minderheiten in diesen Gebieten eine bedeutende Rolle. Das Rumänische Kulturinstitut in Berlin und die Evangelische Akademie nehmen dies zum Anlass, den Roma Rumäniens die Anerkennung zu zeigen, die ihnen gebührt. In dieser Veranstaltung werden wir dem eher unbekannten Einfluss der Musik der Roma und Sinti auf die musikalische Entwicklung in Europa nachgehen.
Diese Musik prägte klassische Musikkultur Europas wesentlich. Franz Liszt schrieb 1853: „Die Juden sind das Volk des Buches. Ihnen verdanken wir unsere Philosophie und Literatur. Den schriftlosen Zigeunern aber verdanken wir unsere Musik." Die „Zigeunergeige" ist ein europäisches Kulturgut und zugleich die viersaitige Chronik der leidvollen und tragischen Geschichte der Sinti und Roma. Ihr Echo vernehmen wir bei Mozart und Schubert, Bizet und Verdi, Brahms und Tschaikowski und vielen anderen. Diesen Spuren wollen wir folgen. Die Politologin Dr. Anneli Ute Gabanyi und der Musikwissenschaftler Dr. Gerhard Müller beleuchten einige geschichtliche und kulturelle Facetten dieser Frage und das Quartetto Diverso mit seinem Primarius Jean Berlescu liefert mit Niccolò Paganini und Ciprian Porumbescu die klingenden Beweise.
Die Evangelische Akademie will mit dieser Veranstaltung weiter gehen auf dem Weg, Herzen und Köpfe zu öffnen und zu stärken gegen die fortwährende Diskriminierung von Roma und Sinti in Europa und Deutschland.

Programm

17.30 Uhr Einlass

18.00 Uhr Begrüßung
Dr. Christian Staffa, Studienleiter Ev. Akademie zu Berlin
Claudiu Florian, Leiter Rumänisches Kulturinstitut Berlin

Georges Boulanger (1893 – 1958)
Avant de mourir
für Violine solo
Dr. Gerhard Müller, Musikwissenschaftler
Eine vergessene Melodie

Niccolò Paganini (1782 – 1840)
Quartetto op.5 Nr. 2
für Violine, Gitarre, Viola, Violoncello
Sätze:
Allegro, Minuetto (Allegretto), (Cantabile larghetto), Polacca (quasi presto)

Dr. Anneli Ute Gabanyi, Politologin
Zwischen Faszination und Diskriminierung - Zur Geschichte und Kultur der Sinti und Roma

Ciprian Porumbescu (1853 – 1880)
Balada
für Violine und Gitarre

Dr. Gerhard Müller
Stradivari und die Zigeunergeige oder Gehören die Sinti und Roma zu Europa?

Niccolò Paganini
Quartetto op. 5 Nr. 9
für Violine, Viola, Gitarre, Violoncello
Sätze:
Allegro moderato, Minuetto alla Waltz (Allegretto mosso), Adagio sostenuto appassionatamente, Finale (Allegro vivace)

20.15 Ende der Veranstaltung anschließend Ausklang

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Leitung

Dr. Christian Staffa

Studienleiter für Demokratische Kultur und Kirche

Telefon (030) 203 55 - 411

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