Kriege beenden – Frieden beginnen

Fachtagung

Kriege beenden – Frieden beginnen

100 Jahre Ende Erster Weltkrieg: Erinnern für die Zukunft

Tagungsnr.
47/2018
Von: 10.10.2018 10:00
Bis: 10.10.2018 17:00
Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus
„Wenn ihr aufhörn könnt zu siegen, wird diese eure Stadt bestehen“: In Christa Wolfs Erzählung mahnt Kassandra vergeblich zur Umkehr – Troja geht unter. Vor allem die „Götter des Nationalismus“ haben mit wortmächtiger Unterstützung der Kirchen auch Europa am Ende des Ersten Weltkriegs in den Abgrund gestürzt. Die Erinnerung an die „Berliner Friedenspfarrer“ eröffnet eine andere Perspektive: Auch vor hundert Jahren gab es nicht nur die Alternative zwischen Sieg oder Untergang – einige wenige erhoben die Stimme für die Beendigung des Krieges und den Beginn des Friedens auch mit Feinden. Wie steht es heute um die zivilen, nicht-militärischen Beiträge zur Friedensstiftung?

Inhalt

„Wenn ihr aufhörn könnt zu siegen, wird diese eure Stadt bestehen": In Christa Wolfs Erzählung mahnt Kassandra vergeblich zur Umkehr – Troja geht unter. Vor allem die „Götter des Nationalismus" (Nathan Söderblom) haben mit wortmächtiger Unterstützung der Kirchen auch Europa am Ende des Ersten Weltkriegs in den Abgrund gestürzt. Die Erinnerung an die „Berliner Friedenspfarrer" eröffnet eine andere Perspektive: Auch vor hundert Jahren gab es nicht nur die Alternative zwischen Sieg oder Untergang – einige wenige erheben die Stimme für die Beendigung des Krieges und den Beginn des Friedens auch mit Feinden.

Was haben die Kirchen aus der Vergangenheit gelernt? Erst mühsam nach dem Zweiten Weltkrieg und mit Unterstützung durch die ökumenische Bewegung (Gründung des Ökumenischen Rates der Kirchen 1948) begann eine Umkehr. Heute ist das Leitbild eines gerechten Friedens, verbunden mit der Vorrangigkeit der Option für Gewaltfreiheit und dem Fokus auf der Prävention, die Grundlage allen kirchlichen Friedenshandelns. Seit mehr als 60 Jahren engagieren sich dafür christliche Friedensdienste in ihren zahlreichen Projekten im In- und Ausland.

Der Friedensdienst EIRENE stellt seine vielfältige und generationenübergreifende Arbeit unter die Grundsätze Gewaltfreiheit, Internationalität und Friedensspiritualität. In Lateinamerika, Afrika, den USA, Europa und in Deutschland engagieren sich Freiwillige und Fachkräfte gemeinsam mit Partnerorganisationen mit zivilen Mitteln zur Friedensförderung. Eine Auswahl an Projekten wird exemplarisch vorgestellt und reflektiert. Dabei geht es auch um die Frage, wie der Friedensauftrag der Kirchen heute in Gesellschaft und Politik wirksam werden kann.

Es laden Sie herzlich ein
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Christoph Münchow, Bundesvorsitzender der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für
Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK), Bonn

Am Vorabend (9. Oktober) wird dem Internationalen Christlichen Friedensdienst EIRENE der Friedrich Siegmund-Schultze-Förderpreis für gewaltfreies Handeln/Evangelischer Friedenspreis verliehen. Mit dem Preis wird an das friedensethische Wirken des evangelischen Theologen Friedrich Siegmund-Schultze (1885-1969) erinnert, der 1914 zu den Gründern des Weltbundes für Freundschaftsarbeit der Kirchen gehörte. Die Preisverleihung findet ebenfalls im Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus statt (www.eak-online.de).


Programm

Ab
10.00 Uhr Anmeldung, Stehkaffee

10.30 Uhr Begrüßung und Einführung
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Christoph Münchow, Bundesvorsitzender der EAK

10.45 Uhr Impulsvorträge, Murmelgruppen und Diskussion

Die „Götter des Nationalismus" entlarven: Berliner Friedenspfarrer vor und während des Ersten Weltkriegs
Dr. Karlheinz Lipp, Lehrer und Historiker (Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung), Berlin

Warum ein Neuanfang keinen Erfolg haben konnte: Protestantismus und Kirchen in der Weimarer Republik
Prof. Dr. Claudia Lepp, Ludwig-Maximilians-Universität München, Ev. Arbeitsgemeinschaft für kirchliche Zeitgeschichte

12.30 Uhr Mittagessen

13.50 Uhr Lessons learnt aus der Vergangenheit: Die Vielfalt christlicher Friedensarbeit sichtbar machen
Blitzlicht (Powerpoint-Präsention)
Max Weber, Referent der EAK, Bonn

14.00 Uhr Arbeitsgruppen

Gewaltfreiheit als Haltung, Methode
und Werkzeug: EIRENE – Menschen machen Frieden

1 Mali: Prävention stärkt Zusammenhalt
(mit Französisch-Übersetzung)
Souleymane Koné, Friedensfachkraft, Bamako/Mali
Dr. Anthea Bethge, EIRENE-Geschäftsführerin, Neuwied
Gabi Weber, MdB SPD, Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

2 Neuwied und Altenkirchen: Geflüchtete und deren
Nachbarschaften – der Gewalt entgegenwirken
Sina Theiler, EIRENE-Projektleiterin „Starke Nachbar_innen", Neuwied
Bilal Al Masri und Olyana Zenaldin, syrische Projektmitarbeitende im Bundesfreiwilligendienst, Neuwied
Sue Hermenau, ehemalige Leiterin einer Unterkunft für Geflüchtete, Berlin

3 Bolivien: Friedenspädagogik und Gewaltprävention
(mit Spanisch-Übersetzung)
Eloy Vargas Coca, Projektkoordinator, El Alto/Bolivien
Rosmery Nina Calsina, internationale Freiwillige, Saffig
Eva Pevec, EIRENE-Fachkraft, El Alto/Bolivien

15.15 Uhr Pause mit Kaffee/Tee/Kuchen

15.45 Uhr Zwischenfazit
Pfarrerin Sabine Müller-Langsdorf,
Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Frankfurt/M.

Erwartungen an die Rede vom Frieden in meiner Kirche heute
Impuls, Replik und Diskussion
Christine Buchholz, MdB DIE LINKE, religionspolitische Sprecherin der Fraktion
Replik: Schriftführer Renke Brahms, Friedensbeauftragter des Rates der EKD, Bremen

16.50 Uhr Verabschiedung
Uwe Trittmann, Evangelische Akademie zu Berlin
Dr. Christoph Münchow, Bundesvorsitzender der EAK

17.00 Uhr Ende der Veranstaltung

Änderungen des Programms vorbehalten!

Diese Veranstaltung wird ganz oder teilweise mit Bild und Ton aufgezeichnet. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie Ihr Einverständnis, dass das Bild- und Tonmaterial für Dokumentationszwecke sowie im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Veranstalters eingesetzt werden darf.

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Leitung

Uwe Trittmann

Studienleiter für Friedensethik, Außen- und Sicherheitspolitik

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