Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist ein sonderbarer Bau. Sie steht für sich, einen Schritt entfernt von der Umgebung, und ist
zugleich ein Symbol in ihre Stadt hinein, ein Symbol für ihre Stadt. Sie streckt sich aus in die deutsche Geschichte – auch in die Zukunft?
Das neue Nutzungskonzept (2017) versteht den komplexen Bau als „nationales Denkmal“ für das heutige Deutschland.
Augenblicklich will man widersprechen. Die Rede vom „nationalen Denkmal“ legt eher die alte, preußische Kirche nahe,
nicht den gegenwärtigen Bau. Mit ihren Assoziationen klingt diese Rede auch fremd in heutigen Ohren.
Doch ist die Gedächtniskirche ein starkes Symbol, gerade in ihrer Gebrochenheit.
Sollte gerade diese Gebrochenheit sie am Ende gerade als Denk- und Mahnmal besonders geeignet machen – für Berlin
und über Berlin hinaus? Wofür die Gedächtniskirche steht, was sie womöglich über „ihre Nation“ aussagen könnte,aber auch, ob der
Gedanke (einer Kirche als) eines „nationalen Denkmals“ heute passt – solchen Fragen geht die Tagung nach.
Zudem werden gewisse verborgene, sonst kaum zugängliche Stellen der Gedächtniskirche erkundet.
Wir laden Sie herzlich ein!
Pfarrerin PD Dr. Eva Harasta
Evangelische Akademie zu Berlin
Pfarrer Martin Germer
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Freitag, 29. Juni 2018
Ankunft ab 9:00 in der Kapelle der Kaiser-Wilhelm-
Gedächtnis-Kirche (Flachbau neben dem eingerüsteten
Glockenturm, in Richtung Europa-Center)
10.00 Uhr Begrüßung und Einführung
Ein „nationales Denkmal“
10.15 Uhr Die historische und politische Botschaft der Gedächtnis-Kirche aus heutiger Sicht
Prof. Dr. Adrian von Buttlar,
Professor emeritus für Kunstgeschichte der Moderne (Schwerpunkt Bau- und Raumkünste), Technische Universität Berlin
11.30 Uhr Pause: Wasser, Saft, Keks
11.45 Uhr "Mémoire vivante. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche als europäisches Friedenssymbol im Blick auf die deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert - ein Zukunftsprojekt"
Pfarrer Martin Germer,
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
13.00 Uhr Mittagessen (gemeinsam)
14.00 Uhr Entdeckungen in der Kaiser-Wilhelm-
Gedächtnis-Kirche
– an vier „Stationen“ nacheinander
1. Über Preußen hinaus? Alte protestantische Ansprüche und neue Bezüge
in Gedenkhalle und Turmruine der preußischen Kirche
Dr. Michael Häusler, Leiter des Archivs und der Bibliothek des Evangelischen Werkes für Diakonie und Entwicklung, Berlin
2. Schwellenangst – Wofür steht diese Kirche in den Augen der säkularen (Stadt-) Öffentlichkeit?
Eingang der Gedächtnis-Kirche
Andrea Prehn, Institut für Museumsforschung, Berlin
3. Ein Resonanzraum für urbane Spiritualität
im blauen Kirchenraum
Pfr’in Katharina Stifel und Pfr’in Dorothea Strauß,
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
4. Beton, Glas und Stahl:
Das Eigengewicht des Baus
im Glockenturm
der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Steffen Obermann, adb – büro für architektur,
denkmalpflege und bauforschung: ewerien und obermann
16.00 Uhr Pause: Kaffee und Kuchen
16.30 Uhr Auswertung des Rundgangs
mit den Vortragenden der vier Stationen
Kleingruppen und Plenargespräch
17.30 Uhr Pause: Wasser, Saft, Brezel
17.45 Uhr Die KWG – ein nationales Denkmal in Berlin?
Podiumsgespräch mit Mitgliedern im Beirat
„Nationales Denkmal“
ca. 19.00 Uhr Ende der Tagung
Änderungen des Programms vorbehalten!