Europa, Corona und die Menschenrechte - Die Bedeutung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) für den Flüchtlingsschutz

Symposium

Europa, Corona und die Menschenrechte - Die Bedeutung der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) für den Flüchtlingsschutz

Europe, Coronavirus and Human Rights - The Significance of the European Convention on Human Rights (ECHR) for the Protection of Refugees

20. Berliner Symposium zum Flüchtlingsschutz / 20th Berlin Conference on Refugee Rights

Tagungsnr.
22/2020
Von: 22.06.2020 16:00
Bis: 23.06.2020 17:30
Online

Inhalt

Auf unserem Youtube Kanal finden Sie die Aufzeichnungen zu den 3 vergangenen Online-Veranstaltungen zum Thema "Menschenwürde in der Praxis"und des diesjährigen Symposiums.

Das diesjährige Symposium findet digital statt und steht im Zeichen dreier Ereignisse:
Die Europäische Menschenrechtskonvention wird 70 Jahre alt und steht erheblich unter Druck. Sie ist im Flüchtlingsschutz, aber auch für Demokratie und Minderheitenrechte in ganz Europa unverzichtbar, was es umfassend zu würdigen gilt. Dabei werden auch die derzeitigen Herausforderungen in Umsetzung der Urteile und Reformbestrebungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte beleuchtet.

Weiterhin steht die deutsche EU-Ratspräsidentschaft kurz bevor: Im finnischen Tampere fiel der „Startschuss" für eine gemeinsame europäische Asylpolitik. Heute, mehr als 20 Jahre später, wird Deutschland ab Juli 2020 zum 13. Mal die EU-Ratspräsidentschaft innehaben. Die Erwartungen sind hoch, eine Einigung beim angekündigten Asyl- und Migrationspakt der Kommission zu erzielen. Die Mitgliedstaaten können sich bisher nicht auf eine Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems verständigen. Die Bundesregierung steht daher vor der großen Aufgabe und Chance, den Geist von Tampere wieder zu beleben.
Hinzu kommt die Corona-Pandemie, in der es auch im Flüchtlingsschutz eminent wichtig ist, ob und wie lange etwaige Einschränkungen verhältnismäßig sind. Die Rechte der besonders Verwundbaren müssen hierbei vor allem berücksichtigt werden – vom Umgang mit Fristen bis zur zivilen Seenotrettung.
Beim diesjährigen Symposium wird durch die neue Partnerschaft mit Brot für die Welt und Misereor außerdem ein weiterer Schwerpunkt bei den Auswirkungen der Migrationskontrolle auf die Entwicklungszusammenarbeit liegen.

Das Symposium bietet Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Justiz, Anwaltschaft, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen, Menschen mit Fluchtgeschichte und freiwillig Engagierten ein Forum für intensiven Austausch. Wie in den Vorjahren werden die Diskussionen im Plenum durch Arbeitsforen zu aktuellen Brennpunkten des Flüchtlingsschutzes ergänzt. Wir laden die unterschiedlichen Akteure herzlich ein, den offenen und konstruktiven Austausch zum Flüchtlingsschutz zu suchen und auch auf digitalen Wegen, best-practice-Modelle und Lösungswege zu diskutieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Melden Sie sich für die aktive Teilnahme an unserer Zoom-Videokonferenz an. Zusätzlich bieten wir die Möglichkeit, den Livestream zur Veranstaltung mitzuverfolgen – oder später das On-Demand-Angebot zu nutzen.

Das Montagsprogramm wird teilweise auf Englisch mit deutscher Übersetzung stattfinden. „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr eine nahezu vollständige englische Übersetzung für deutsche Programmteile anbieten können.“

Wir laden Sie herzlich ein, in diesem Jahr digital dabei zu sein und mitzudiskutieren!

Das Vorbereitungsteam:
Manuel Armbruster, AWO, Berlin
Günter Burkhardt, Pro Asyl, Frankfurt am Main
Friederike Foltz, UNHCR, Berlin
Johanna du Maire, Dienststelle des Bevollmächtigten des Rates der EKD, Berlin
Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin
Katharina Stamm, Diakonie Deutschland, Berlin


This year’s symposium will be held virtually and is marked by three events: The European Convention in Human Rights has its 70th anniversary is considerably under pressure. It is indispensable for the protection of refugees, but also for democracy and minority rights in Europe. This needs to recognised extensively. This will also include examining current challenges in the implementation of the decisions and reform efforts of the European Court for Human Rights.

Furthermore, the German EU presidency is imminent: The Finnish Tampere was the location of the kick-off for a common European asylum policy. Today, more than 20 years later, Germany will have the presidency of the European council from for the 13th time starting in July 2020. The expectations are high to reach an agreement in the announced asylum and migration pact of the Commission. The member states were not able, yet, to agree on a reform of the Common European Asylum system. The German government, therefore, faces the big task and opportunity to revive the spirit of Tampere.
An additional challenge is the Corona pandemic, during which it is also in terms of refugee protection essential if and how long given restrictions are proportionate. The rights of the particularly vulnerable merit prominent regard – starting with dealing with deadlines up to rescue at sea.
This year’s symposium will take on a new focus on the consequences of migration control on development aid due to the new partnership with Bread for the World and Misereor.


The symposium offers a forum for intensive exchange to policy makers and representatives of administration, the judiciary, lawyers, science and non-governmental organisations, people with flight experience and volunteers. We extent a warm invitation to different stakeholders to join the open and constructive exchange of ideas on refugee protection, and seek out best-practice models and solutions – even in the digital sphere.
For the first time, we will also provide an English translation throughout the conference (except for some working groups). It is our pleasure to invite to join in digitally, to take part and to contribute to the discussions.

The organising team:
Manuel Armbruster, AWO, Berlin
Günter Burkhardt, Pro Asyl, Frankfurt am Main
Friederike Foltz, UNHCR, Berlin
Johanna du Maire, Dienststelle des Bevollmächtigten des Rates der EKD, Berlin
Dr. Claudia Schäfer, Evangelische Akademie zu Berlin
Katharina Stamm, Diakonie Deutschland, Berlin

Programm

Montag, 22. Juni 2020 / Monday, June 22nd 2020
15.30 Uhr
Einwählen, Ankommen und virtuelles Kaffeetrinken / Logging-in, Welcome and virtual coffee break

15.55 Uhr
Technische Einführung / Technical Introduction

16.00 Uhr
Eröffnung / Opening

16.10 Uhr
Grußwort / Welcoming Speech
Frank Remus, UNHCR-Vertreter in Deutschland, Berlin

16.20 Uhr

Flüchtlingsschutz in Europa: die EMRK und darüber hinaus (Videobotschaft) / Protecting refugees in Europe: the ECHR and beyond by video message
Dunja Mijatovic, European Commissioner for Human Rights / Europäische Menschenrechtskommissarin, Straßburg

16.30 Uhr
70 Jahre EMRK – ihre Bedeutung für den Schutz der Menschenrechte von Flüchtlingen
(Videobotschaft) / 70 years ECHR – its Significance for the Protection of Refugees' Human Rights by video message
Dr. Bärbel Kofler, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, / MP, Commissioner of the Government for Human-Rights Policies and Humaniarian Aid, Berlin

16.40 Uhr
Relevance and Challenges of the ECtHR / Der EGMR – Relevanz und Herausforderungen
(in English / in englischer Sprache)
Prof. Dr. Philip Leach, Middlesex University, London

17.05 Uhr

Current proposals in the light of the ECHR/ Aktuelle Vorschläge im Licht der EMRK
Catherine Woollard, European Council on Refugees and Exiles (ECRE), Brüssel / Brussels

17.30 Uhr

Menschenrechte in Deutschland und Europa – machen sie den Unterschied? / Human Rights in Germany and Europe - do they make all the difference?
Carsten Gericke, European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Berlin
Dr. Michael Hoppe, Vizepräsident des Verwaltungsgerichts Karlsruhe, International Association of Refugee and Migration Judges (IARMJ) / Vice president of Administrative Court Karlsruhe, International Association of Refugee and Migration Judges (IARMJ)
Tineke Strik, MdEP, Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres,
Brüssel / MEP, Committee for Civil Liberties, Justice and Home Affairs, Brussels
Moderation / Moderator: Prof. Dr. Nora Markard, M.A., Universität Münster

18.10 Uhr Q&A

18.30 Uhr
Virtueller Empfang / Virtual Reception

19.00 Uhr
Ende der Veranstaltung / End of event

Dienstag, 23. Juni 2020 / Tuesday, June 23rd 2020

8.45 Uhr
Technische Einführung / Technical Introduction

8.55 Uhr
Begrüßung / Welcome

9.00 Uhr
Die Schwerpunkte der EU-Ratspräsidentschaft
Parlamentarischer Staatssekretär Stephan Mayer, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat / Parlamentary State Secretary of the Ministry of the Interior, Building and Community, Berlin

9.20 Uhr
Menschenrechte im Blick – Vorschläge zu aktuellen Herausforderungen / Focus on Human Rights – Proposals on Current Challenges
Markus N. Beeko, Amnesty International, Berlin
Günter Burkhardt, Pro Asyl, Frankfurt

9.40 Uhr
Diskussion / Panel Discussion
Staatssekretär / State Secretary Stefan Mayer
Markus N. Beeko, Amnesty International, Berlin
Günter Burkhardt, Pro Asyl, Frankfurt
Moderation / Moderator: Corinna Buschow, epd, Berlin

10.20 Uhr Pause / Break

10.30 Uhr
Schwerpunkte der EU-Ratspräsidentschaft – außen- und entwicklungspolitische Aspekte / Focal Points of the German EU Presidency – Aspects of Foreign and Development Policy

Axel Dittmann, Beauftragter für Grundsatzfragen, EU-Koordinierung und Brexit im Auswärtigen Amt/ Office of Foreign Affair, Commissioner for general affairs, EU coordination and Brexit, Berlin
Christine Toetzke, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung / Ministry for Economic Cooperation and Development, Berlin
Dr. Martina Fischer, Brot für die Welt, Berlin
Moderation / Moderator: Christian Jakob, taz, Berlin

11.20 Uhr
Aktuelle Herausforderung aus Perspektive des BAMF
Ursula Gräfin Praschma, Vizepräsidentin, Bundesamt für Migration und Flucht / Vice president, Federal Office for Migration and Refugees, Nürnberg


11.40 Uhr
Überleitung Foren und informeller Austausch, Ende Plenum / Transition to Working Groups and informal networking, end of plenary

11.50 Uhr - 17.30 Uhr
Offener Raum für informellen Austausch und virtuelle Gespräche am Stehtisch / Open Space for informal networking and corridor talks

ARBEITSFOREN
Note: The language of the description indicates the language of the Working Group.

12.00 Uhr – 13.30 Uhr Arbeitsforum 1 und 2 / Working Group 1 and 2

Arbeitsforum 1: Abschiebungshaft
no recording / keine Aufzeichnung
Art. 5 EMRK erlaubt unter bestimmten Umständen, Ausländer*innen in Abschiebungshaft zu nehmen. Wird die deutsche Praxis den Vorgaben gerecht, die hierzu in der Rechtsprechung entwickelt worden sind? Werden etwa Alternativen zur Inhaftierung in jedem Einzelfall vorrangig geprüft? Wie ist die Inhaftierung von Kindern oder die Trennung von Familien durch die Haft zu beurteilen?
Sophia Eckert, Save the Children Deutschland, Berlin
Prof. Dr. Johanna Schmidt-Räntsch, Richterin am BGH, Karlsruhe
Muzaffer Öztürkyilmaz, Flüchtlingsrat Niedersachsen, Hannover
Moderation / Moderator: Stefan Keßler, Jesuiten-Flüchtlingsdienst, Berlin

Working group / Arbeitsforum 2: Transfers to other EU member states – what about Art. 3 ECHR? / Überstellungen in andere EU-Staaten – wo bleibt Art. 3 EMKR?
no recording / keine Aufzeichnung
(In English with German Translation / in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung)
Art. 3 ECHR reads: “No one shall be subjected to torture or to inhuman or degrading treatment or punishment.” However, with the new Pact of the Commission the question arises where and when appeals to suspend the execution of transfers due to violations of Art. 3 ECHR should be exercised? How will it be ensured that enough judicial relief will be given to asylum seekers and others especially with regard to Art. 3 ECHR? We want to investigate different legal approaches and look at different member states such as Italy, which is in a particularly dire situation due to the Corona pandemic.
Art. 3 EMRK lautet: „Niemand darf der Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung unterworfen werden.“ Doch wo und wann soll das im Kontext des neuen gemeinsamen europäischen Asylsystems geprüft werden? Und wo können Betroffene rechtlich gegen eine Zuweisungsentscheidung vorgehen, zum Beispiel, weil sie gegen Art. 3 EMRK verstößt? Wie wird sichergestellt, dass Zuweisungs- und Überstellungshindernisse wie zum Beispiel individuelle Hindernisse gemäß Art. 3 EMRK ausreichend geprüft werden und keine Rechtsschutzlücken entstehen – weder für Asylsuchende, noch für andere Gruppen? Hierzu wollen wir uns mit den verschiedenen rechtlichen Perspektiven beschäftigen und dazu auch auf verschiedene Länder – wie zum Beispiel Italien – schauen, wo die Coronakrise noch einmal zu besonderen Problemen führt.
Minos Mouzourakis, Refugee Support Aegean, Athen
Adriana Romer, Schweizerische Flüchtlingshilfe, Bern
Johannes Schad, Arbeitsgruppe M 4, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat /
Ministry of the Interior, Building and Community
Moderation / Moderator: Berenice Böhlo, Rechtsanwältin, RAV, Berlin

14.00 Uhr – 15.30 Uhr Arbeitsforum 3 und 4 / Working Group 3 and 4

Working group 3 / Arbeitsforum 3: Access to the Right to Asylum in Europe / Zugang zum Recht auf Asyl in Europa
(In English with German Translation / in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung)
This working group focuses on access to the right to asylum in Europe. Tolerated by the European Union, in March, Greece effectively barred access to the right to asylum at the border, as well as within the country. In border procedures, decisions are supposed to be made without substantial scrutiny of the reasons for granting asylum. Thus, this approach challenges Art. 3 ECHR and Art. 33 EHCR as well as Art. 31 of the Geneva Convention of Refugees (GCR). This is accompanied by plans at the EU-level to redesign access to the right to asylum in border procedures.
Dieses Forum nimmt den Zugang zum Recht auf Asyl in Europa in den Blick. Im März setzte Griechenland das Recht auf Asyl sowohl an den Grenzen als auch im Land faktisch aus - hingenommen durch die EU. An den Grenzen sollten Entscheidungen ohne erhebliche Prüfungen getroffen werden, um einen Zugang zum Recht auf Asyl zu ermöglichen. Dieses Verfahren ist in Art. EMRK und Art. 33 EMRK, sowie Art. 31 der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) gewährleistet. Dies ist durch europäische Bestrebungen zur Novellierung des Zugangs zum Recht auf Asyl in Grenzverfahren flankiert.
Karl Kopp, Pro Asyl, Frankfurt
Eleni Velivasaki, Refugee Support Aegean, Athen
Ulrich Weinbrenner, Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat / Ministry of the Interior, Building and Community, Berlin
Moderation / Moderator: Pitt von Bebenburg, Frankfurter Rundschau

Arbeitsforum 4 / Working Group 4: Seenotrettung und Places of Safety / / Rescue at Sea and Places of Safety
Die zivile Seenotrettung arbeitet aktuell unter erschwerten Bedingungen, die Mittelmeerstaaten sind durch die Corona-Pandemie stark getroffen, Häfen und Werften geschlossen. Der Krieg in Libyen wird unvermindert fortgeführt, UN-Hilfsorganisationen ziehen sich zurück, die Operation „Irini“ zur Kontrolle des Waffenembargos ist gestartet. Dürfen wir auf Libyen als sicheren Ort verweisen? Die EU versucht schon länger, afrikanische Staaten für die Einrichtung von Ausschiffungsplattformen zu gewinnen. Bisher hat sich unter anderem Tunesien dagegen gewehrt. Gibt es dort neue Entwicklungen? Was geschieht aktuell im zentralen Mittelmeer, von wem werden Menschen in Seenot gerettet und wohin werden sie gebracht? In dem Arbeitsforum werden die Situation für Geflüchtete und MigrantInnen in Libyen und Tunesien und die Aktivitäten der EU beschrieben, sowie die Entwicklungen der Seenotrettung im Central Med aufgezeigt. Anforderungen an „Places of safety“ im Seerecht werden definiert und der Verantwortlichkeit der EU und einzelner Mitgliedstaaten gegenüber gestellt.
Currently, civil Rescue at sea operates under difficult conditions: Mediteranean countries are strongly affected by the Corona pandemic, habours and shipyards are closed. The war in Libya continues unabated, UN aid organisations withdraw from the areas, operation "Irini" to control the weapon embargo has started. Can we rely on Libya as a safe place? The EU has been trying for some time now to win African states over to provide platforms for disembarkation. So far, Tunesia, among others, is opposed. Are there new developments? What is currently happening in the central mediterranian sea, by whom are people in distress at sea rescued and where are they brought? This working group will describe the situation of refugees and migrants in Libya and Tunesia as well as the EU activities and the developments of rescue at sea in Central Med. It will define requirements of Places of Safety in the Law of the Sea and contrast it with the responsibilities of the EU and individual member states.
Sofian Philip Naceur, Freier Journalist, Tunis
Dr. Maurice Stierl, University of Warwick, Alarm Phone
Prof. Dr. Nora Markard, M.A., Universität Münster
Moderation/ Moderator: Katharina Stamm, Diakonie Deutschland, Berlin

16.00 Uhr – 17.30 Uhr Arbeitsforum 5 und 6 / Working Group 5 and 6

Arbeitsforum 5 / Working Group 5: Zugang zum Recht und der Grundsatz der Waffengleichheit im Asylverfahren / Access to Justice and the Principle of Equality of Arms in the Asylum Procedure
Die Garantie eines rechtsstaatlichen Verfahrens ist ein Kernelement der europäischen Werteordnung. Entscheidende Elemente eines rechtsstaatlichen Verfahrens sind der Zugang zu rechtlicher Unterstützung durch Anwält*innen und staatlich unabhängige Beratungsstellen sowie die Rechtsschutzgarantie in allen Verfahrensschritten. Das Arbeitsforum wird sich mit der Frage des Zugangs zu Recht beschäftigen, dessen Ausgangspunkt Art. 13 EMRK, Recht auf eine wirksame Beschwerde, sein wird. Daran anknüpfend sollen Verbindungen zur Grundrechtecharta der Europäischen Union und einschlägiger Richtlinien, EU-Aufnahmerichtlinie und –Verfahrensrichtlinie, gezogen und erörtert werden, welche Rolle sie bei der praktischen Anwendung spielen.
The guarantee of a due process is key element of the European set of values. Crucial element of a due process are access to legal support by an attorney and public independent council agencies for all procedural steps. This working group will address the issue of access to justice which is rooted in Art. 13 ECHR, the right to an effective remedy. Following that, connections between the European Charter of Fundamental Rights and respective directives, (EU Admission Directive and the EU Procedural Directive) will be drawn. Furthermore, their role in practical implementation will be discussed.
Matthias Henning, Bundesamt für Migation und Flucht, Leitender Regierungsdirektor „Grundlagen des Asylverfahrens, Prozessführung“ / Federal Office for Migration and Refugees, Nürnberg
Laura Hilb, Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und Migrant_innen e.V. (KuB), Berlin
Ingrid Meinecke, Richterin, Potsdam
Moderation / Moderator: Johanna Mantel, Informationsverbund Asyl, Berlin

Arbeitsforum 6 / Working Group 6: Außerhalb des Geltungsbereichs der EMRK: Europäische Migrationspolitik in Afrika und ihre Folgen / Beyond the jurisdiction of the ECHR: European migration policy in Africa and its consequences
Migration und Flucht aus Afrika nach Europa ist seit Langem eine Realität – in den vergangenen Jahren und spätestens seit 2008 haben die Bemühungen zu einer stärkeren Migrationssteuerung durch die EU zugenommen. Migration und Flucht wird dabei neben der entwicklungspolitischen und humanitären Dimension auch zunehmend sicherheitspolitisch diskutiert. Die Bundesregierung und die EU unterstützen dabei Initiativen, die Migration schon auf dem afrikanischen Kontinent steuern und verhindern sollen. Das Forum zeigt auf, was die europäische Politik auch für die menschliche Mobilität auf dem Nachbarkontinent bedeutet, welche unterschiedlichen Gruppen in den Blick genommen werden sollten und ob Dokumente wie die Agenda 2063 der AU und die Globalen Compacts eine Rolle für mehr Schutz und Rechte dieser Gruppen spielen können.

Migration and refugees from Africa to Europe have been a reality for a long time - in the past years and since 2008 at the latest, efforts for a strong migration governance by the EU have increased. Migration and refugees are increasingly discussed not only as an issue of development and humanitarian policies, but also as a matter of homeland security. The German government and the EU support initiatives which aim to direct and prevent migration on the African continent already. This working group will show the meaning of Europoean policy also for the human mobility on the neighbour continent, and discuss which different groups should be considered and whether documents like the Agenda 2063 of the AU and the Global Compacts could play a role in achieving more protection and right of these groups.

Lokale Partner*innen per Video-Botschaften aus Niger, Westafrika und dem Sahel, evtl. auch dem Maghreb
Anke Wiedemann, Caritas international, Freiburg
Jonas Wipfler, Misereor, Berlin
Sonja Kreibich, Leiterin des Grundsatzreferates Subsahara-Afrika Auswärtiges Amt / Chief of the Unit on Sub-sahara Africa of the Office of Foreign Affairs, Berlin
Moderation / Moderator: Thomas Berthold, terre des hommes, Osnabrück

17.30 Uhr Ende der Veranstaltung / End of event

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Leitung

Dr. Claudia Schäfer

Studienleiterin Internationale Politik und Jugendbildung

Kooperation/Förderung

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