Zum 75. Todestag Dietrich Bonhoeffers
Am 9. April ist Dietrich Bonhoeffers 75 Jahre Todestag. Rechtspopulisten versuchen ihn zu vereinnahmen. Darüber hinaus will die AFD gezielt die Spaltung der Evangelischen Kirche und sagt das auch ganz offen. Mit dem Pamphlet "Unheilige Allianz", erschienen direkt nach dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in diesem Sommer in Dortmund, entwirft der rechtsextreme "Flügel" um Björn Höcke ein Narrativ, das jegliche historische Unterscheidung außer Kraft setzt: "Vom Bündnis mit den Thronen des Kaiserreichs über den Nationalsozialismus über die DDR-Diktatur bis zum Doktrinismus der linksgrünen Landes- und der Bundesregierungen unserer Tage - immer wieder hat sich die offizielle Kirche (keineswegs alle ihre Gläubigen) - mit der Macht verbrüdert." Die AfD stellt sich dagegen in die Tradition derer, die diesem "Pakt der evangelischen Kirche mit den Mächtigen und dem Zeitgeist" widerstanden haben: der Bekennenden Kirche in der NS-Zeit, kirchlichen Dissidenten wie dem durch Selbstverbrennung ums Leben gekommenen Pfarrer Oskar Brüsewitz in der DDR - und denen, die heute dem "rotgrünen Zeitgeist" widerstehen. Wie finden wir einen angemessenen Umgang mit diesen Versuchen der Vereinnahmung und Spaltung?